4 Antworten
Gar nicht. Es gibt viele Gemeinden weltweit, die der Schrift treu sind, und die wurde nicht verfälscht.
Es gibt aber auch viele Irrlehren und Anspassungen da draußen, leider.
Diese Behauptung, die ursprüngliche Botschaft Jesu Christi sei durch griechisch-römische Philosophie wesentlich verfälscht worden, wird von der katholischen Theologie entschieden zurückgewiesen.
1.Die Historizität der Evangelien und die Apostolische Überlieferung:Die neutestamentlichen Schriften, insbesondere die vier anerkannten Evangelien, entstanden bereits im 1. Jahrhundert, nur wenige Jahrzehnte nach dem Leben Jesu. Sie wurzeln direkt in der mündlichen und schriftlichen Überlieferung der Augenzeugen (der Apostel und ihrer engsten Mitarbeiter) und der ersten christlichen Gemeinden.
Die Kernbotschaft Jesu, das Reich Gottes, die Liebe zu Gott und dem Nächsten, die Erlösung durch seinen Tod und seine Auferstehung, der Ruf zur Umkehr – ist klar und unverkennbar semitisch-jüdisch geprägt. Diese Botschaft ist in den synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas) greifbar und bildet das Fundament.
2. Hellenisierung ist Instrument, nicht Verfälschung:Die katholische Kirche weiss , dass das Christentum sich in einem hellenistisch-römischen kulturellen Umfeld ausbreitete.Die Verwendung der griechischen Sprache und philosophischer Begriffe war notwendig und sinnvoll, um die Botschaft für Menschen außerhalb des jüdischen Kulturkreises verständlich zu machen. Dies war jedoch keine unkritische Übernahme heidnischer Philosophie, sondern eine sorgfältige Auswahl und Transformation von Begriffen,unter der Autorität der Kirche und geleitet vom Heiligen Geist (sofern wir dem EV glauben wollen.vgl. Joh 14,26/16,13).
Beispiele:
Logos (Johannesevangelium):- Der jüdische Begriff der Weisheit Gottes (hebr. Chokmah) und das schöpferische Wort Gottes (hebr. Dabar) wurden mit dem griechischen philosophischen Begriff Logos ausgedrückt.
- Johannes füllt diesen Begriff jedoch radikal neu mit der Person Jesu Christi, dem ewigen Wort, das Fleisch wurde (Joh 1,1-14).
- Dies ist keine Verfälschung, sondern eine Vertiefung und universelle Verständlichmachung der jüdisch-christlichen Offenbarung.
Begriffe der Christologie (z.B. Hypostase, Ousia):
- Bei der Entwicklung der Trinitätslehre und Christologie in den ökumenischen Konzilien (Nizäa 325, Konstantinopel 381, Chalcedon 451) wurden griechische philosophische Begriffe verwendet.
- Dies geschah jedoch nicht, um neue Lehren einzuführen, sondern um die biblische Offenbarung über das Wesen Jesu Christi (wahrer Gott und wahrer Mensch) und Gottes (Vater, Sohn, Heiliger Geist) gegen häretische Verzerrungen (Arianismus, Doketismus, Monophysitismus etc.) präzise zu schützen und zu definieren. Das Ziel war die Bewahrung des apostolischen Glaubens, nicht dessen Verfälschung.
- Die katholische Kirche versteht sich als die von Christus gestiftete und vom Heiligen Geist geleitete Gemeinschaft, die beauftragt ist, die Offenbarung Gottes in Jesus Christi unverfälscht zu bewahren und weiterzugeben (vgl. Mt 28,19-20/ 1 Tim 3,15).
- Die Lehre von der Heiligen Tradition (Apostolische Überlieferung ,) besagt, dass die apostolische Überlieferung (die Lehre, das Leben und die Gottesdienstpraxis der Apostel) unter der Leitung des Heiligen Geistes lebendig weitergegeben und entfaltet wird.
- Die Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie war Teil dieser notwendigen Entfaltung (Entwicklung der Lehre) im Dienst an der Bewahrung des Glaubensgutes in neuen kulturellen Kontexten, nicht dessen Veränderung oder Verfälschung.
- Jesus war bekanntlich ein jüdischer Rabbi. Seine Lehre ist tief verwurzelt im Alten Testament und der jüdischen Theologie seiner Zeit (wenn auch radikalisierend und erfüllend, siehe Mt 5,17).
- Die gesamte neutestamentliche Theologie baut auf diesem Fundament auf. Die Verwendung griechischer Begriffe diente dazu, diese jüdische Substanz Menschen anderer Kulturen zugänglich zu machen und sie gegen Missverständnisse zu schützen. Sie ersetzte sie nicht.
Im Gegenteil :
Die frühe Kirche hat tatsächlich häretische Bewegungen entschieden abgelehnt und verurteilt, die versuchten, das Christentum mit unvereinbaren Elementen der griechischen Philosophie (z.B. radikaler Dualismus, Leugnung der Leiblichkeit Jesu oder der Auferstehung wie im Gnostizismus) zu vermischen. Die Entwicklung der neutestamentlichen Kanons und die Formulierung der Glaubensbekenntnisse waren wesentlich Abwehrreaktionen gegen solche Verfälschungen, nicht deren Ursache.
FAZIT:
Die Begegnung des Christentums mit der griechisch-römischen Philosophie war ein notwendiger Prozess der Inkulturation und begriffs Klärung. Sie führte nicht zu einer Verfälschung der ursprünglichen Botschaft Jesu Christi, sondern zu deren präziserer Formulierung und Bewahrung im Angesicht von Herausforderungen und Missverständnissen. ➡️Unter der Führung des Heiligen Geistes und der Autorität der Kirche dienten philosophische Begriffe als Werkzeuge, um die apostolische Überlieferung zu schützen und universell verständlich zu machen.
Die Kernbotschaft des Evangeliums, die Frohe Botschaft von Gottes Liebe, der Erlösung durch Christus und der Einladung zum Reich Gottes bleibt ja unverändert im Zentrum des katholischen Glaubens.
Lg ⚘
die ursprüngliche Botschaft Jesu Christi
Wenn wir zwischen der Botschaft Jesu und der Predigt über Jesus zu unterscheiden wissen, dann ist die Antwort auf deine Frage: so gut wie gar nicht.
Wir finden selbstverständlich auch hellenistische Einflüsse in seinen Reden und Erzählungen, es gibt bei den Synoptikern jedoch meistens keinen Anlass dafür anzunehmen, dass diese nachträglich hinzugefügt worden wären.
Wie sehr kann ich nicht beurteilen jedoch kenne ich einen Vers in der Bibel:
Kolosser 2,8
Gebt Acht, dass euch niemand mit seiner Philosophie und mit leeren Trugbildern einfängt, die sich auf menschliche Überlieferung und auf die Elementarmächte der Welt stützen und nicht auf Christus.
Vieles das weltlich ist, ist sehr gefährlich. Genau das gleiche gilt für Menschen die sich zu sehr in der Schule angepasst haben und nun nur noch das sehen was Ihnen vorgetragen worden ist.
Ich meine garnichts, ich vertraue nur dem Wort und gebe es weiter bei Bedarf.
Du meinst doch hier recht viel ..
Welches "Wort "?
Die Sendung und Vollmacht das Evangelium weiterzugeben hast nicht du ,sondern die Apostel und dahin weitergehend die Kirche . Jeder auch ,aber auch immer erst in zweiter linie in Harmonie mit der Kirche .
➡️ folgende Schriftstellen sind doch zentral, die den exklusiven Auftrag der Apostel und ihrer Nachfolger zur Weitergabe des Evangeliums belegen:
1.Matthäus 28,18-20
"Mir ist alle Macht gegeben [...] Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern!"*
➡️ Christus erteilt den Aposteln den Lehrauftrag. Die Vollmacht wird durch Weihe weitergegeben .
2.Apostelgeschichte 1,20-26
Die Wahl des Matthias als Nachfolger des Judas:
"Sein Amt soll ein anderer erhalten."* (V. 20)
➡️ Erste Weitergabe des Apostelamtes
3. 2. Timotheus 2,2
"Was du vor vielen Zeugen von mir gehört hast, das vertraue zuverlässigen Menschen an, die fähig sind, auch andere zu lehren."
Dreigliedrige Kette:
Paulus (Apostel) ➡️ Timotheus (Bischof) ➡️ "zuverlässige Menschen" (Priester).
4. Titus 1,5
"Ich habe dich auf Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch zu tun ist, zu Ende führst und in jeder Stadt Presbyter einsetzest."
➡️Apostel bevollmächtigen Bischöfe zur Leitungs- und Lehraufgabe.
1. Timotheus 3,15
wie man sich im Hause Gottes verhalten muss, das ist die Kirche des lebendigen Gottes, Säule und Fundament der Wahrheit."Die Kirche (nicht die Schrift allein) ist Hüterin der Offenbarung.
Dies gilt durch die apostolische Sukzession: Die Bischöfe in Einheit mit dem Papst (Nachfolger Petri) bewahren die Lehre
Fazit:Die Bibel zeigt, dass der Verkündigungsauftrag
1. exklusiv den Aposteln von Christus gegeben wurde (Mt 28,19; Apg 1,8),
2. durch Handauflegung an geweihte Nachfolger (Bischöfe/Presbyter) weitergegeben wird (2 Tim 1,6; Tit 1,5),
3. in der sichtbaren Kirche (1 Tim 3,15) mit dem Papst als Haupt fortbesteht.
➡️Und von wem konkret hast du jetzt konkret deine Sendung erhalten ?Die dich berechtigt solches Misstrauen oder gar Urteile gegen die Kirche zu säen ??
Mit Philosophie ist doch da etwas ganz anderes Gemeint .
Alke reden dauernd vom" Wort " und nehmen es dann doch nicht ansatzweise ernst. ..Daher frage ich von welchem Wort sprichst du ?
Das Evangelium scheints nicht zu sein..
Du meinst also das Bild vom Logos sei ein Trugbild ❓