Wie schwer ist es aktuell die russische Staatsbürgerschaft abzulegen?
Guten Tag,
ich wurde in den späten 90er Jahren in Deutschland geboren, habe aufgrund beider russischer Elternteile, neben der deutschen auch die russische Staatsbürgerschaft und gelte als sogenannter Doppelstaatler.
Nun möchte ich meine russische Staatsbürgerschaft beim Konsulat ablegen.
Weiß jemand wie es funktioniert und wie lange sowas dauert?
lg 👍🏼
2 Antworten
Erkundige Dich am besten erstmal in Deiner Gemeinde (Rathaus -> Standesamt).
Was du vor hast stellt zwar einen großen bürokratischen Aufwand dar und kostet nicht gerade wenig, möglich ist es dennoch. Man muss nur viel Geduld und einen "langen Atem" haben.
Du wirst vermutlich keinerlei Dokumente besitzen, die für den Gebrauch in Russland geeignet sind.
Das beginnt schon mit deiner Geburtsurkunde oder dem Auszug aus dem Geburtenregister.
Die muss nämlich apostilliert, ins Russische übersetzt und bei einem russischen Notar im Konsulat beglaubigt werden.
Dann werden noch gültige russische Pässe deiner Eltern benötigt, um zusammen mit der "russifizierten" Geburtsurkunde einen russischen Pass für dich beantragen zu können.
Mit dem russischen Pass kann dann anschließend die Entlassung aus der russischen Staatsangehörigkeit beantragt werden.
So ist der grobe Ablauf.
Natürlich kostet alles Geld und es müssen mehrere Termine wahrgenommen werden.
Ob das dir so wichtig ist, dass es dir wert ist, das musst du selbst entscheiden.
P.S.
Haben deine Eltern vor deiner Geburt ihre Vornamen eingedeutscht bzw. ihre Vatersnamen abgelegt, dann müssen ihre russischen Pässe entsprechend erst darauf angepasst werden.
Also, beide brauchen Bescheinigungen über Namensänderung, die dann apostillieren lassen, in Russische übersetzen lassen, bei einem russischen Notar im Konsulat beglaubigen lassen und anschließend die russischen Pässe beantragen, in welchen die Namensschreibung die in den deutschen Ausweisdokumenten entspricht.
Wenn deine Eltern in Deutschland geheiratet haben und einen gemeinsamen Nachnamen gewählt haben, dann müssen auch da ihre russischen Pässe auf den deutschen Stand gebracht werden. Das bedeutet, dass deine Mutter eine weitere Bescheinigung über Namensänderung beantragen, die dann dasselbe Prozedere durchlaufen muss, wie die erste. Anschließend braucht sie wieder einen neuen russischen Pass.
Zum Schluss müssen die russischen Dokumente deiner Eltern auf den Buchstaben genau den deutschen entsprechen.
Erst dann kommt deine deutsche Geburtsurkunde ins Spiel.
Wenn jetzt jemand sagt, dass das Quatsch ist, dann widerspreche ich dem entschieden.
Genau das musste ich alles in dieser Reihenfolge erleben, bis meine in Deutschland geborene Kinder ihre russischen Pässe erhalten haben.
Das durfte ich also am eigenen Leib alles erfahren.