Wie schädlich ist ein Arbeitsplatz in einem Parkhaus bezüglich Autoabgasen CO / CO2 in der Luft
Kann jemand etwas dazu sagen, wie es mit der Krebs- / sonstige Krankheits-gefährdung aussieht, wenn man > 100 Stunden in Monat in einem Parkhaus arbeitet ?
Kennt jemand die maximal zulässigen Kohlenmonxid CO + Kohlendioxid CO2 Werte in Parkäusern ?
2 Antworten
Ein Parkhaus ist eine zugige Angelegenheit. Obwohl man gelegentlich feststellt, daß es dort nach Abgasen stinkt, ist die Konzentration an CO und Rauch mit Sicherheit nicht so hoch, daß Du eine Gefährdung befürchten mußt, selbst wenn Du überdurchschnittlich lange dort arbeitest.
Ich bin Chemiker und habe an der Universität Vorlesungen über Krebsentstehung gehalten. Selbstverständlich gibt es Vorschriften darüber, wie hoch die Schadstoffbelastung in Parkhäusern sein darf. Im einzelnen kenne ich die Zahlen dieser Vorschriften nicht. Ich bin aber sehr zuversichtlich, daß die Werte eingehalten werden und auch leicht einzuhalten sind. Parkhäuser sind ja keine geschlossenen Räume, sondern nach allen Seiten offen. Und in Kellergeschoßen habe ich leistungsfähige Lüftungen gesehen.
Es kommt hinzu, daß die Autos in Parkhäusern ja parken und weniger herumfahren. Vermutlich ist ein Schutzmann an einer vielbefahrenen Kreuzung erheblich höheren Werten ausgesetzt.
Wenn ein Automotor in einem GESCHLOSSENEN RAUM läuft, entsteht sehr bald ein derartiger Gestank, daß man den Raum verläßt, bevor die Luftwerte bedrohlich werden. Ein Spezialfall sind Abgase von Dieselmotoren. Sie stinken ganz besonders, enthalten aber wenig CO und viel Sauerstoff, so daß sie nicht zu Ohnmacht oder gar Schlimmerem führen.
So lange man also nicht eine sehr penetrante Geruchsbelästigung verspürt, ist die akute Toxizität und auch die Langzeit-Toxizität zu vernachlässigen.
Also in meinem Fall befindet sich das Parkhaus im Kellergeschoss und mitten darin eine grosse Filteranlage auf welcher ungefähr steht 'ACHTUNG: Abstand halten Lebensgefahr !' und der Arbeitsplatz war noch einmal in einer art Glasbox!??
Wenn es dort keine Risiken gibt, warum diese Vorsicht ???
Ich nehme an, daß die Lebensgefahr nicht in der Toxizität besteht, sondern vielleicht darin, daß dort Elektrosinstallationen zugänglich sind. Aber Genaues weiß ich natürlich nicht. Wie wäre es, wenn Du Deinen Chef nach dem Warnschild befragst. Schließlich muß er Dich ja informieren, worin denn die Gefahr besteht, vor der gewarnt wird. Gibt es dort ein 'Gefahrensymbol'? Das könnte über die Art der Gefahr Auskunft geben.
Grenzwerte:
CO 35mg/m^3; 30ml/m^3 CO2 9100mg/m^3; 5000ml/m^3
nachzulesen im IFA Report 1/2014; Gefahrstoffliste 2014 GHS
Bezug bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
Grundsätzlich muss der Arbeitgeber eine Gefährdungbeurteilung nach Paragraph 6 Arbeitsschutzgesetz und in diesem Fall auch nach Paragraph 3 Gefahrstoffverordnung erstellt haben. Darin sind die Gefährdungen und Schutzmaßnahmen zu nennen.
Trotz der von @kgunther vermuteten Unbedenklichkeit würde ich auf genaue, aktuelle Messwerte des Arbeitgebers bestehen bzw. wenn nicht vorhanden, diese seitens des Arbeirgebers erstellen lassen, um ein gesundheitliches Risiko auszuschließen.
Hinterher, wenn man erkrankt ist, nützt einem der Glaube an die Unbedenklichkeit leider wenig...
Kannst Du mir sagen, ob dies nur eine Annahme von Dir ist oder die Aussage auf Daten / Erfahrung beruht ?
Danke!