Wie reagieren, Gehaltsverhandlung schlecht gelaufen?
Hallo ihr lieben,
heute fand ein Gespräch bezüglich einer Gehaltserhöhung mit meinem Vorgesetzten statt (siehe vorletzte Frage).
In Kurzfassung: Im Internet wurde für meine Stelle exakt 47% mehr angeboten, als ich verdiene. Daraufhin habe ich meinem Chef gesagt, dass ich über mein Gehalt reden möchte. Er behauptete anschließend, das Gehalt hätte er nie genannt und dass das die Agenturen der Websites scheinbar erfunden hätten, um mehr Bewerber anzulocken. Auch über einen anderen geringeren Gehaltsvorschlag hat er nur entsetzt reagiert. Jedenfalls wollte er sich das Ganze durch den Kopf gehen lassen, vielleicht könne man ja noch bisschen was machen und das Gespräch an einem anderen Tag fortführen. Später habe ich von Kollegen erfahren, dass sie teilweise noch mehr verdienen als das im Stellenangebot angegebene Gehalt. Allgemein weiß ich auch, dass selbst frisch ausgelernte Azubis ein ganzes Stück mehr bekommen als ich.
Nun weiß ich im Moment überhaupt nicht, wie ich meinem Chef beim nächsten Mal gegenüberstehen soll. Ich bin echt enttäuscht, da ich mich selbst zugegeben als eine sehr gute Arbeitskraft sehe.
Wie soll ich also im nächsten Gespräch reagieren?
Hoffnungsvoll und vielen Dank, wenn sich jemand die Zeit für eine Antwort nimmt, ich bin echt ratlos..
3 Antworten
Er behauptete anschließend, das Gehalt hätte er nie genannt und dass das die Agenturen der Websites scheinbar erfunden hätten, um mehr Bewerber anzulocken.
Nee, ist klar. Als ob sich irgendein Mensch auf eine Stelle bewirbt mit einer bestimmten Gehaltsangabe und dann nach erfolgreichem Bewerbungsgespräch, vor Abschluss des Vertrages, auf den zerknirschten Hinweis, dass die genannte Gehaltsangabe nur Fantasie war und man de facto 47% weniger zahlt, nicht wutentbrannt aufsteht und den Vertragsvordruck zerreißt.
Also ich denke, dein Chef hält dich für blöd, du warst bisher eine wahnsinnig billige Kraft für ihn und es ist ihm auch ein bisschen peinlich und deswegen wird er seine Story durchziehen. Ich persönlich würde ihm sagen, dass das Vertrauensverhältnis unter diesen Umständen nicht mehr gegeben ist, und falls er dein Gehalt nicht deutlich nach oben korrigiert, kann er deine Stelle dann gleich nochmal ausschreiben.
Ja
ist nicht alles beim ersten Mal gut gelaufen
frage ihn demnächst was kann ich tun, damit Sie mir mehr zahlen?
dann kannst du Dich entscheiden ob das sich für dich lohnt?
es ist nicht wichtig selbst zu sehen ob du eine gute Arbeitskraft bist oder nicht, sondern dass der Chef das sieht oder dass du ihn davon überzeugst !
frage ihn demnächst was kann ich tun, damit Sie mir mehr zahlen?
Ja natürlich, so wollen das die Chefs am liebsten! Es geht aber nicht darum, dass der Fragesteller mehr tun will, sondern wenigstens halbwegs angemessen bezahlt werden will für die Menge an Arbeit, die er erledigt.
wollte er sich das Ganze durch den Kopf gehen lassen, vielleicht könne man ja noch bisschen was machen und das Gespräch an einem anderen Tag fortführen.
Wann ist dieser "andere Tag"? Wird wohl der "Sankt Nimmerleinstag" sein.
Wenn Du so benachteiligt wirst, solltest Du Dich nach einem anderen AG umsehen.
Wie lange bist Du denn schon im Betrieb? Sind die Kollegen, die mehr verdienen, nach Dir gekommen und machen sie die gleiche Arbeit/haben die gleiche Ausbildung?
Ich würde den AG auffordern, mir ein qualifiziertes Zwischenzeugnis zu schreiben. Das steht Dir nach § 109 Gewerbeordnung zu, wenn Du Dich bei anderen AG bewerben willst.
Liegt Deinem AG etwas an Dir und Deiner Arbeitsleistung, wird er evtl. schnell reagieren und Dein Gehalt erhöhen. Tut er das nicht, zeigt das m.M. nach, dass es ihm egal ist ob Du gehst oder bleibst und in diesem Fall vermute ich, dass Du noch länger auf mehr Geld warten kannst.
Nein, das ist nicht Erpressen, so funktioniert das (leider) auf dem Arbeitsmarkt. Gerechtigkeit muss man sich bedauerlicherweise selbst erkämpfen.
Erpressen wäre wenn Du z.B. sagst: Entweder ich bekomme jetzt mehr Geld oder ich gehe.
Du möchtest "nur" ein Zwischenzeugnis, mit dem Du Dich evtl. nach einem anderen Job umschauen kannst.
Das kann wegen Geld sein, muss aber nicht. Manche AN wechseln, weil ihnen das Betriebsklima nicht zusagt oder sie z.B. uninteressante Aufgaben haben.
Außerdem ist das legitim, dass sich ein AN nach einem besser bezahlten Job umsieht, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Er muss nicht auf den AG "Rücksicht" nehmen, zumal sich der nicht gerade entgegenkommend zeigt.
Wenn Dein AG Deinen Wunsch nach einem Zwischenzeugnis als Erpressung auffasst, ist das nicht Dein Problem. Du stellst doch keine Forderung sondern nimmst Dein Recht in Anspruch. Jeder muss schauen wo er bleibt und wie gesagt, möchte Dein AG nicht auf Dich verzichten, wird er Dir entgegenkommen, andernfalls ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Du Dich nach einem anderen AG umschaust
Gute Frage, wär mir aber fast am liebsten, ich sehs irgendwie nicht ein, da um 5% hin oder her zu verhandeln. Und das ist die Aussicht, die ich habe.
Die Mitarbeiter, die noch mehr bekommen, sind jetzt knappe 2 Wochen da, ich 5 Jahre. Einer davon hat allerdings echt schon viele Erfahrungen gesammelt - dennoch bin ich diejenige, die ihm alles erklärt.
Die Idee ist gar nicht so schlecht, aber ist das nicht so, als würde ich ihn erpressen?!