Wie passt das evangelische Pfarramt und die Bundeswehr zusammen?
Steht nicht in der Bibel du sollst nicht töten? Wie kann den das die Kirche befürworten?
8 Antworten
Auch Soldatinnen und Soldaten haben das Recht auf freie Religionsausübung und Seelsorge.
Zumal die Bundeswehr ja nicht nur eine Aufgabe hat. Bei der Bundeswehr wird nicht nur getötet.
Die Bundeswehr unterstützt auch bei der humanitären Not- und Katastrophenhilfe, z.B. bei der Flut im Ahrntal.
Auch bei der Flüchtlingskrise 2015 oder während der Corona-Pandemie hat die Bundeswehr unterstützt.
Die Militärseelsorge (zu der nicht nur evangelische Pastoren, sondern auch katholische Priester und jüdische Rabbiner gehören) ist also nicht nur dafür da, um bei der Trauer über Verstorbene zu helfen, sondern immer wenn traumatische Ereignisse aller Art geschehen sind.
Nach der Hilfe im Ahrntal haben sich viele an die Seelsorge gewandt z.B. weil sie mit ansehen mussten wie Menschen einfach in den Fluten ertrinken, ohne aber helfen zu können. Auch wenn in Auslandseinsätzen das Heimweh kommt oder einfach mal wieder ein Gebet gesprochen werden soll ist die Militärseelsorge da.
"Töten" steht hier in einer Intensivform - also heißt es eher "Morde nicht". Notwehr - auch kollektive Notwehr - ist natürlich kein Mord.
(Ebenso auch die Todesstrafe - auch die kollektive, die in der Bibel mehrfach angeordnet wird. Aber das ist eine ganz andere Frage.)
Geht es nicht. Wer "Du sollst nicht töten", einfach aus der Überzeugung heraus, dass es anders gemeint sein muss in "Du sollst nicht morden" interpretiert, der liegt einfach falsch. Niemand hat sein Leben über das Leben eines anderen Menschen zu stellen oder jemanden zu töten, nur weil er sonst selbst sterben könnte. Das ist vielleicht deine Moraleinstellung, die der Bibel und des Christentums ist es aber nicht. Für Gott ist jedes Leben gleich Wert, wer das Leben eines anderen beendet, begeht eine Sünde, egal mit welcher Absicht er das getan hat.
Isst du Pflanzen?
(Womöglich, ohne sie vorher möglichst stressreaktionsarm zu töten?)
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Scherz beiseite - Töten eines Einbrechers bei Nacht (wenn man nicht genau hinschauen kann) ist in der Thora ausdrücklich straffrei. Spätestens damit müssen wir zwischen Totschlag, fahrlässiger Tötung und Handlungen, die nicht vorwerfbar zum Tode eines Anderen führen, unterscheiden. Und verschiedene Verbaskpekte (oder wie sich die grammatische Eigenschaft hier nennt) sind nicht nur rein eine Frage der Formenlehre, sondern haben ja in allen Sprachen üblicherweise eine semantische Funktion.
In den falschen Religionen passt vieles zusammen. Jesu Jünger dürfen kein Teil dieser Bösen Welt sein (Joh. 17:16) . Sie lassen sich nicht in politische Angelegenheiten und Auseinandersetzungen auf sozialem Gebiet verwickeln. Sie gehen nicht in den Krieg.
Oh,
das ist durchaus möglich (Offb.17,1-4.14).
Es gibt übrigens auch katholische und jüdische Einrichtungen in der Bundeswehr. Diese leisten hauptsächlich Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten, was sehr wichtig ist, vor allem bei gefährlichen Einsätzen.
Es geht nicht darum töten zu befürworten sonder Menschen in belastenden Situationen zu unterstützen
Deine Antwort ist wesentlich näher an der Frage als meine Antwort. Auch, wenn eine Kirche/Religionsgemeinschaft/Weltanschauungsgemeinschaft eine Situation ablehnt, ist es richtig, dass sie ihre Mitglieder und auch Nichtmitglieder, die diesen Dienst in Anspruch zu nehmen bereit sind, nach Kräften in dieser Situation unterstützt.
Ein anderes Extrembeispiel ist eine Religionsgemeinschaft, die die Todesstrafe kategorisch ablehnt, dennoch aber Seelsorge an Menschen in Todeszellen leistet.
Nein, das heißt es nicht. Frag mal einen Mönch, ob er jemanden aus Notwehr töten würde.