Wie lernt man mit Ablehnung und Trennung umzugehen?
Ich versuche für meine Problematiken und Herausforderungen Lösungen zu finden. Manches gestaltet sich schwieriger als anderes. Ablehnungen fühlen sich schlimm an...wahrscheinlich geht es jedem so. Andererseits gehört es zum Leben dazu. Manchmal denkt man zu einem anderen Menschen gibt es eine Verbindung. Und dann erfährt man von diesem Menschen Ablehnung und es tut sehr weh.
Es schmerzt auch sehr wenn man mal eine Verbindung zu einem Menschen hatte und diese dann wieder verliert. Z.B. weil man Fehler gemacht hat. Es heißt immer, das Loslassen zum Leben dazu gehört. Aber ich kann das einfach nicht. Wie lernt man das ohne dass für einen persönlich die Welt untergeht wenn es zu einer Trennung kommt? Ich meine was kann man denn ganz konkret tun? Wie geht ihr mit Ablehnung, Trennung und Verlust um?
Der Spruch die Zeit heilt alle Wunden stimmt einfach nicht. Es ist wirklich viel Zeit ins Land gegangen aber ich habe immer noch Schmerzen im Herzen und im Bauch wenn ich an den Menschen denke. Ich habe Angst dass es mir wieder passiert und meide deshalb tiefere Kontakte, passe auf dass alles nur schön an der Oberfläche bleibt oder man sich nicht persönlich begegnet. Natürlich ist es vor allem die Ablehnung an sich die mir so weh tut. Das Gefühl nicht gut und richtig zu sein, das Gefühl etwas zu sein dass andere Menschen einfach loswerden wollen.
Andere Erfahrungen zu dem Thema würden mir sehr helfen. Vielleicht kann ich mein Weltbild dann irgendwie verändern wenn ich andere Möglichkeiten erkennen könnte.
1 Antwort
liebe Marienkaffee,
dieses Nicht-Loslassen-Können ist vergleichbar mit einem Mann, der sich auf einem sinkenden Schiff befindet. Weil das Schiff auch schwankt und sich in einer Schräglage befindet, hält er sich an der Reling fest. Nun, dort findet er Halt, keine Frage, aber er wird auch mit dem Schiff untergehen.
Und so ziehen Dich Deine Ich-halte-mich-an-Menschen (oder an Vorstellungen, Wünschen, Befürchtungen) runter.
Geh z.B. der Frage nach: Hast Du Gedanken, wie z.B. "Wenn ich diesen Menschen nicht mehr habe, dann...." oder "wenn mich dieser Mensch ablehnt, dann..."
.....Dann kann ich nicht mehr glücklich leben oder .....Dann weiß ich nicht mehr, wie ich leben soll.... oder Dann geht es mir zwangsläufig schlecht. ???
Hier ist es dringend erforderlich, sich von solchen Wenn-Dann-Gedanken zu befreien. Du bist Herrin Deiner Gedanken - kannst Deine Gedanken auswählen, wie beim Italiener die Pizza. Wenn Du zum Italiener gehst, Dir der Kellner dort ein tolles Fischgericht anbietet, dann sagst Du "ja, bitte" auch wenn Du lieber Pizza Salami essen möchtest? Sicher nicht! So ungefähr ist es auch mit unseren Gedanken, die auch von unseren Emotionen gespeist bzw. angeregt werden.
Unsere Emotionen senden eine Email an das Bewusstsein. "Mir geht es schlecht". Wir sprechen dann von Gefühl. Aber Gefühle spiegeln nur unsere Befindlichkeit wider, können also nicht denken, denn sonst hießen sie Gedanken. Aber mit unseren Gedanken können wir uns lenken. Sich selbst lenken bedeutet: Ich will mir jetzt eine Lösung überlegen, wie mein Leben produktiv verläuft. Verläuft mein Leben produktiv, habe ich positiven Erfolg. Habe ich positiven Erfolg, habe ich auch wieder Grund zur Freude. Zu einem produktiven Leben gehören berufliche Dinge, aber auch kreative Aktivitäten, wie singen, malen, basteln, fotografieren.
Nur eben - nichts wird gut funktionieren, solange Du in der unausgesprochenen WENN-DANN-Schleife hängst und die Angebote des Kellners annimmst.
Das klingt gut, was Du schreibst. Diese Wörtchen "aber" sowie "trotzdem" finde ich hilfreich.
Beispiele: 1) Trotz der Ablehnung werde ich mir heute einen schönen Tag machen. Oder: 2) ich habe einen lieben Menschen verloren, aber das wird mich nicht hindern, mein Leben positiv zu gestalten. Damit fange ich gleich an.
Der praktische Übergang zu der Aktivität, die Deine guten Gedanken reflektiert, ist wichtig.
Ja das stimmt. Außerdem sollte ich einen anderen Menschen nicht für meinen Schmerz verantwortlich machen. Es ist immer wichtig für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Ich habe selber in der Hand wie ich mich fühle und sollte mich durch das Verhalten anderer nicht in meinen Gefühlen beeinflussen lassen. Vielen Dank, der Schmerz war eben ziemlich stark aber jetzt gerade geht es mir wieder besser. Ich habe mich wieder gefasst. :-)
Vielen Dank! Deine Antwort stimmt mich optimistisch und froh. Ich weiß das sehr zu schätzen. Ich werde mal ausprobieren darauf zu achten. Eigentlich logisch, der Verlust und die Ablehnung eines geliebten Menschen bedeutet ja nicht dass ich sterben muss. Es fühlt sich nur manchmal so an. Auch wenn ich darum weiß kann ich das Gefühl nur schwer loswerden. Vielleicht hilft es mir immer wieder zu sagen: ja es tut weh aber ich lebe TROTZDEM. Ich kann auch ohne Menschen existieren und leben, ich bin nicht abhängig.