Wie lange würde es dauern spanisch zu lernen?

4 Antworten

Hallo Akira habe selber auch zwei Fremdsprachen gelernt Französisch und Japanisch. Französisch ging nach circa 6 Monaten Recht Fließend und Japanisch war echt hart hat fast 2 Jahre gedauert. Weil ich aber ein großer Anime Fan bin habe ich es echt durchgezogen. Bei Spanisch und jeden Tag 2h Lernen würde ich zwischen 3 Wochen und 2 Monaten rechen je nachdem wie schnell du lernst.

PS. Immer wieder auffrischen ist wichtig!

LG Kleeblatt777

Fool09  29.01.2019, 11:19

Das wäre dann aber eine recht weite Definition von fließend. Normalerweise geht man davon aus, dass das ab B2 beginnt und das schafft man weder in 3 Wochen noch in 2 Monaten.

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Kommt natürlich auch auf die Definition von fließend an aber normalerweise beginnt das ab Niveau B2 des Referenzrahmens. Und das dauert schon einige Zeit. Da muss man einfach Geduld mitbringen. Realistischerweise würde ich sagen ein Jahr, wenn man motiviert bleibt. Bei dem einen etwas mehr, bei dem anderen vielleicht auch etwas weniger. Ist ja auch abhängig von Vorkenntissen etc. Aber es gibt halt keine großen Abkürzungen.

Geh mal von 2 Jahren aus, im begrenzten Umfang, auf bestimmte Theme bezogen, bei langsamen Sprechern ohne Dialekt oder lebendige Sprache. Außer du machst einen Intensivkurs vor Ort in einem spanichsprechenden Land.

Aber selbst da müsstest du für Monate im Land leben, um fließend Spanisch zu sprechen.

Du wirst nur lernen, fließend zu sprechen, wenn du eine bestimmte Zeit in diesem Land lebst.

HansImGlueck178  29.01.2019, 02:49

Ich spreche Englisch auf Muttersprachlerniveau und habe nie auch nur einen Tag in einem englischsprachigen Land verbracht (ich bin nur einmal mit London als Zwischenhalt geflogen). Halte ich für Unsinn, deine Annahme.

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glaubeesnicht  29.01.2019, 09:33
@HansImGlueck178

Halte ich für Unsinn, deine Annahme.

Das ist dein Problem. Ich halte deine Aussage für reine Übertreibung.

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HansImGlueck178  29.01.2019, 10:19
@glaubeesnicht

Gut, ich habe da eine unabhängige Bewertung zu, nämlich eine 8.9 im IELTS. Welche objektiven Fakten kannst du für deine Aussage vorlegen?

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soydelsur  29.01.2019, 19:29
@HansImGlueck178

Sorry: Wie viele Jahre hast du dabei Englisch gelernt? 5-8 in der Schule, dabei Englische Songs dein Leben lang gehört. Wie willst du Muttersprachniveau (über C2) haben, wenn du mit keinem Engländer gesprochen hast?

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HansImGlueck178  29.01.2019, 21:58
@soydelsur

10 Jahre in der Schule (das fing bei uns schon in der Grundschule an), nebenbei durch Bücher, Musik, Filme, Serien, Nachrichten, ... Dann im Studium sehr viel Englisch, auch im Beruf, dazu in der Freizeit online mit Menschen aus aller Welt auf Englisch kommuniziert, usw.

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Piinguin123  29.01.2019, 09:40

Nicht zwingend.. fließend bedeutet nur, dass man nicht ständig nach Worten suchen muss. Das kann Niveau B2 oder auch Niveau C2 sein. Das kann man auch problemlos in Deutschland schaffen.

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soydelsur  29.01.2019, 20:01
@Piinguin123

Fließend einen Satz zu sprechen oder im Alltag Spanisch zu verstehen und zu Sprechen sind 2 Sachen. Das kann man in Deutschland schaffen, aber nicht wenn man nie in Deutschland war: "Geh mal zum Bäcker, kauf 2 Berliner, danach zum Vorglühen und wir schaun die Abfahrt der Steif an. Gibt's eine Stadtbahn in München oder wie heißt die dort? Gestern hab ich eine Lerche auf dem Baumwipfel gesehen ..."

Denke das schafft so leicht kein Fremdsprachler und das sind einfache Sätze. Dazu ist Spanisch viel komplexer als z.B. Englisch. Da käme er mit den Zeiten und Subjuntivo durcheinander.

Gut: fließend, aber fließend falsch.

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Fool09  29.01.2019, 21:30
@soydelsur

Sicher kann man das schaffen. Mein portugiesischer Tandempartner spricht Deutsch auf B2-Niveau und war von wenigen Kurztrips abgesehen nie in Deutschland. Mittlerweile ist er die Kontaktperson seiner Firma für deutsche Kunden und wird wohl auch demnächst in Deutschland arbeiten. Wahrscheinlich wird er das Wort "Baumwipfel" nicht kennen, andererseits gibt es wahrscheinlich sogar einige Deutschmuttersprachler, die das nicht tun. Mal abgesehen davon, dass man nicht jedes theoretisch denkbare Wort kennen muss, um eine Sprache fließend zu sprechen.

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soydelsur  29.01.2019, 21:36
@Fool09

B2 ist Mittelstufe und ein paar persönliche Gespräche kann man da gut machen, ebenso wenn man sich auf Themen vorbereitet. Aber richtig fließend in nicht stark eingezäunten Situationen ist das nicht.

Frag mal deinen Tandempartner, wie viel er von einem Gespräch versteht, wenn du dich mit anderen euch ohne Rücksicht auf ihn unterhältst. 50%? Als Lateinamerikaner würder 80% in Spanien verstehen, manchmal auch nur Bahnhof.

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Fool09  29.01.2019, 21:44
@soydelsur

Er wird so gut wie alles verstehen, wenn wir uns nicht gerade über sehr fachspezifische Themen unterhalten. Ich muss da überhaupt keine Rücksicht auf ihn nehmen. B2 ist deutlich fortgeschrittener als "ein paar persönliche Gespräche".

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Fool09  29.01.2019, 11:52

Sowas ist natürlich sehr hilfreich, heutzutage aber sicherlich keine notwendige Voraussetzung, um eine Sprache fließend zu sprechen.

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soydelsur  29.01.2019, 19:31
@Fool09

Kommt drauf an. Ich hab über 10 Jahre in Spanien an einer Sprachschule gearbeitet und kann dir sagen, dass selbst nichtmuttersprachliche Spanischlehrer aus Deutschland und Österreich ihre Lücken haben, selbst Spanisch Studierende sich überschätzen und im umgangssprachlichen Alltag oder bei jeglicher nicht vorhergesehenen Sache, alt aussehen.

Um richtig Spanisch zu reden muss man mindestens 2 Jahre im Land gelebt haben. Ich kenne Hunderte, die Ausgewandert sind, welche beruflich dort gestartet sind, ... Theoretisch kann man sich viel zurechtlegen. In der Praxis, mit Einheimischen, versteht man dann kaum ein Wort.

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glaubeesnicht  29.01.2019, 19:50
@soydelsur

Da hast du völlig Recht. Habe diese Erfahrung auch gemacht, allerdings nicht mit Spanisch, sondern mit Portugiesisch.

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Fool09  29.01.2019, 20:54
@soydelsur

Ich weiß nicht, was du unter fließend verstehst. Aber fließend bedeutet eben gerade nicht, keine Lücken zu haben. Dafür muss man weder fehlerfrei sprechen noch ein ähnlich großes Vokabular wie die Muttersprachler haben. Ich kann mich z.B. problemlos mit portugiesischen Muttersprachlern verständigen und habe auch keine Probleme, diese zu verstehen, wenn es nicht gerade um irgendwelche Freakthemen geht. Nicht durch theoretisches Zurechtlegen, sondern durch stundenlanges anhören von "native material", durch Gespräche über Skype etc.

Klar, hier und da rutscht mir ein Subjuntivo durch, was aber im realen Leben total egal ist. So wie es hierzulande ja auch vollkommen irrelevant ist, ob jemand mal einen falschen Artikel benutzt. Fließend fängt halt nicht erst ab C2 an.

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soydelsur  29.01.2019, 22:24
@Fool09

Gut, fließend ist ein fließender Begriff. Hast schon Recht. Ich meine nur: es geht ja nicht um 100%ig richtig, aber es braucht sehr sehr lange, bis man die Grammatikprüfung im Hinterkopf auf Autopilot schaltet, bis man sich nicht die Worte zurechtlegen muss und in Spanien ist man dann schon 2 Themen weiter.

Auf Deutsch bezogen: Spanier und Portugiesen haben enorme Schwierigkeiten, Dativ und Akkusativ anzuwenden. Sie wissen nicht, wann man Wen oder Wem fragt, sie müssen überlegen, ob eine Präposition nun Wechselpräposition ist und ob es sich um eine zielgerichtete Aktion handelt, ob das Verb Dativ erzwingt, welches Modalverb nun eingesetzt wird und welches in der Verneinung.Vokabeln ist nicht alles. Vor allem wenn es wirklich umgangssprachlich wird, klingt alles sehr zweideutig.

Das ist jede Menge Stoff. Klar kann man sich halbwegs unterhalten, aber flüssig ist doch was anderes. Es braucht gefühlte Ewigkeiten, bis man die False Friends drauf hat, den Sinn dahinter versteht und nicht zweifelt, ob oder ob nicht und wenn ja war es schon oder wird es noch. War es ironisch gemeint oder hab ich ein kleines Wörtchen fehlinterpretiert, eine der vielen Vorsilben falsch verstanden ...

Das gesagt, gebe ich dir Recht. Ich war auch immer der Ansicht, dass man fließend redet, sobald man nicht ständig ein Wörterbuch braucht und sich notfalls so durchschlägt und alles erfragt.

Aber ich bin immer wieder auf Situationen gestoßen, wo man wieder wie ein Anfänger dasteht. Von daher ist dieses fließende Sprechen doch sehr an gut bekannte Themen gerichtet. Sobald es zum Friseur, in die Werkstatt, Erlebnisse oder Arbeit geht oder Einheimische unter sich sich sind, schwimmt man.

Will heißen: ich hatte früher auch so über fließend gedacht. Und es ist eine Art, so zu sprechen. Aber wenn man die Sprache mal beherrscht, sieht man doch, wie falsch man sich ausgedrückt hat und wie wenig man wirklich verstanden hatte.

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Fool09  30.01.2019, 01:12
@soydelsur

Wenn du nur für irgendeine Grammatikprüfung büffelst, klar dann schwimmst du ziemlich. Aber wozu sollte man das tun? Heutzutage musst du keine Grammatikbücher mehr wälzen. Du schaust dir halt kurz an, wie es funktioniert und dann lässt du dich Stunden, Tage und Monate mit Content berieseln. Erst einfach und mit der Zeit immer schwerer. Währenddessen kannst du dich auch schon mit Muttersprachlern unterhalten.

Allzu viel Grammatik braucht es dafür nicht. Nur am Anfang etwas und später hier und da. Man will ja kein Grammatikcrack werden, sondern wie du sagtest möglichst schnell in den Autopilotmodus schalten. Und dafür muss man halt heutzutage nicht mehr für längere Zeit in das Land. Ja gut, wenn ich die Sprache quasi wie meine eigene Muttersprache beherrschen will, dann wahrscheinlich schon. Aber das ist doch nur die allerletzte Abgrenzung fließend.

Und nein, meine Definition ist nicht "sich notfalls so durchschlagen". Ich meine die Fähigkeit, sich in den allermeisten Situationen ohne Probleme verständigen zu können. Eben B2 ;)

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soydelsur  30.01.2019, 18:42
@Fool09

Naja, ich wohne wie gesagt seit fast 20 Jahren in Spanien. Kenne viele Residenten, Sprachschüler, Studenten, gemischte Ehen, Spanischlehrer, Deutschlehrer, mehrsprachig aufwachsende Kinder etc.

Ein Resident, der nie richtig die Grammatik über einen längeren Zeitraum gelernt hat, spricht sehr flüssig Spanisch. Allerdings produziert er bei jedem 2. Satz Kopfschütteln und bei jedem 2. Thema Missverständnisse.

Grammatik ist unglaublich wichtig. Sie rennt nicht davon, bleibt gleich und mit der Zeit kommt man hinter vieles. Aber hier ging es um Spansich und da gibt es ein paar Punkte, die sehr sehr schwer sind und man nicht nebenbei mitbekommt.

Eine Berieselung hilft auch nur passiv. Dadurch spricht man nicht besser, außer in wirklich abgedroschenen Phrasen. Aber ich meine Alltag. Kein Intercambio, keine Schulstunde, kein fixer Themenrahmen bei dem man noch den Spezialwortschatz lernt. Eben mehr als sich kennenlernen und nach den Weg fragen.

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Fool09  31.01.2019, 23:05
@soydelsur

Ja, Grammatik ist unglaublich wichtig. Die Frage ist nur, wie du die lernst. Ich habe halt keine Konjugationstabellen auswendig gelernt oder Lückentexte ausgefüllt. Bzw. nur in sehr begrenztem Maße, schließlich wollte ich ja keine Grammatikprüfung bestehen. Wozu auch, wenn man danach laut deiner eigenen Aussage keine zwei Sätze geradeaus sprechen kann? Was ich so auf jeden Fall unterschreiben würde. Um Portugiesisch oder Spanisch zu lernen braucht man eben nicht die ganze Grammatikbibel, sondern nur ein paar Kapitel.

Fehler mach ich beim Sprechen noch, keine Frage. Das sind aber in aller Regel keine bedeutenden, die produzieren auch keine Missverständnisse oder Kopfschütteln. Du schüttelst ja auch nicht den Kopf, wenn ein Nichtmuttersprachler mal aus Versehen "die Haus" sagt oder "ich habe gegangen", sonst in den meisten Fällen aber richtig liegt. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, aber wir reden hier von Niveau B2. Auf diesem Niveau ist "nach dem Weg fragen" oder "sich kennenlernen" doch Kinderkram. Da kannst du doch schon ganz normale Gespräche über Gott und die Welt führen, solange es nicht allzu fachspezifisch wird.

Das heißt nicht, dass ich deine Erfahrungen anzweifle. Nur habe ich halt meine eigenen gemacht. Und ich habe Portugiesisch gelernt, ohne für längere Zeit am Stück in Portugal zu wohnen. Nicht perfekt, klar. Dafür spreche ich es nicht oft genug. Aber halt sehr, sehr weit über dem Niveau, auf das du dich beziehst. Selbiges gilt übrigens auch für Englisch, bei dem ich mich irgendwo zwischen C1 und C2 befinde, mithin also fast fehlerfrei spreche.

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