Wie lange muss man üben, bis man ein Klavier oder Orgelstück perfekt beherrscht?

5 Antworten

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Um die Frage so einfach zu beantworten, wie sie wahrscheinlich gemeint ist, denke ich: bis man ein Stück auswendig weiß, auch auf der Orgel, ja, wie die Klavierlehrerin immer sagte: im Schlaf beherrscht. "Perfekt beherrschen" heißt jedoch nie "technisch einwandfrei", denn Das ist selbstverständlich, sondern musikalisch gestaltet, was besonders auf der Orgel vernachlässigt wird, indem es immer dröhnen und beben muß! Die Register nimmt man dabei wie der Maler die Farben mit Bedacht, denn mit verschiedenen Umregistrierungen auf zwei Manualen kann man das Stück wie neu komponieren, also völlig verfremden, was sehr reizvoll ist. Und auf dem Klavier ist ein Stück immer dann perfekt genug, wenn es den Zuhörer "anheimelt", wenn er in die Musik hineingezogen wird, und mehr hören will, im Gegensatz vieler Pianisten, die schneller fertig sind sind als man umgeblättert hat. Zu schnell am Klavier, zu laut auf der Orgel: selbe Raserei! Musik ist kein Wettbewerb. Also: einfühlsam mit zwei Händen, und erst Recht mit zwanzig Registern.

Wenn du viel Erfahrung hast, dann kannst du dich oft hinsetzen und je nach Schwierigkeitsgrad einfach vom Blatt spielen. Sicher gibt es Stellen, die auch paar mal öfter gespielt werden müssen, bis sie perfekt sind, aber man verschafft sich grundsätzlich schnell einen Überblick. Aber bis dahin sind es viele Jahre Üben.

Bei komplizierten und schwierigen Stücken kann es abef auch einige Wochen Üben brauchen, bis es vorspieltauglich ist.

Diese Frage ist allgemeingültig so nicht zu beantworten, ebensowenig, wie man z. B. die Frage „wie hoch ist ein Berg“, nicht allgemeingültig beantworten kann.

Man sollte einmal ordentlich Klavier gelernt haben, mit guten Lehrern/Lehrerinnen, mindestens 10 Jahre (Musikschule und Musikstudium absolviert), dann kann man viele Stücke „vom Blatt“ spielen. Für ein Konzert sollte man ein Stück auswendig gelernt haben, wie lange das im Einzelfall dauert ist individuell verschieden. Klavierprofis spielen (fast) jeden Tag mehrere Stunden. Es gibt technisch sehr schwere Stücke, da müssen auch Profis - zumindest die schweren Passagen - stundenlang üben.

Das kommt ganz darauf an, um welches Stück konkret es sich handelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktische Erfahrung seit über dreißig Jahren.
verreisterNutzer  20.08.2022, 21:17

Z.B Präludium und Fuge es dur von Johann Sebastian Bach

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upbrunce  20.08.2022, 21:24
@verreisterNutzer

Der Notentext muss nicht mehr großartig geübt werden, das geht nahezu vom Blatt. Die Interpretation wird erarbeitet. Das hängt vom Pianisten und seinen Vorstellungen ab.

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einige jahre gehen da schon drauf. "perfekt" ist ein wirklich weitläufiger begriff.