Wie läuft der Prozess von Frau zu Mann ab (transsexuell)?
Hallo ich habe mich jetzt schon eine ganze Weile mit transsexualität unterhalten. Ich fühle mich sehr unwohl wie ich jetzt bin und wollte mal fragen als Hilfe was man alles beachten muss und wie das so wird, als trans Mann.
Ich habe versucht personen zu finden die diesen Prozess schon durchgemacht haben aber ich hatte nie Glück.
2 Antworten
Was denn nun, Frau zu Mann oder Mann zu Frau? Du wirfst hier alles wild durcheinander.
Aber im Prinzip ists egal, du brauchst einen Psychiater/Psychotherapeuten, der dir ein Indikationsschreiben ausstellt, dann brauchst du einen Arzt (Endokrinologe, Gynäkologe, ggf. Androloge? etc.), der dir die Hormone verschreibt und den Prozess überwacht, die Dosis anpasst und und und. Vorher wird dir Blut abgenommen und eine Anamnese erhoben, ob der Hormonersatztherapie nichts im Wege steht.
Und dann heißt es... Warten und Hormone nehmen.
Mastektomie und ggf. Brustaufbau (bei mtf) kann man machen lassen, muss man aber nicht, das übernimmt die Kasse, wenn man einen Antrag stellt.
Das Gesicht kann man anpassen lassen (ffs), wird aber afaik nicht von der Kasse übernommen. Das weiß ich nicht, betrifft mich persönlich nicht und meine Frau hat sich dazu noch nicht belesen.
Den Kehlkopf kann man reduzieren, sollte man einen stark ausgeprägten Adamsapfel haben (tracheal shave). Auch hier weiß ich nicht, ob das übernommen wird.
Bartentfernung per Laser ist ratsam, denn der wird zwar dünner, verschwindet aber nicht. Wird von der KK übernommen.
Vagino- und Phalloplastie (inklusive Hysterektomie und Orchiektomie) werden auch übernommen (afaik) und sind die größten Eingriffe bei einer Transition. Man muss gut abwägen ob man das möchte oder nicht, die Schmerzen sind massiv. Die Risiken sind zwar gering, aber WENN etwas schiefläuft, dann beeinflusst einen das schon enorm.
Hmm... Keine Ahnung ob ich noch was vergessen hab.
Danke für die Ergänzungen, ich war mir nicht sicher zwecks Übernahme.
Ja, Laser funktioniert nur bei dunklen Haaren, das stimmt.
Zuallererst sucht man sich eine Fachperson aus dem psychologischen Bereich und geht in Therapie. Dieser bekommt mit der Zeit ein Gefühl, ob die Inkongruenz, ist es neuerdings, ausreichend Leid verursacht, um weitere Schritte als nötig zu erachten. Danach stellt dieser ein Indikationsschreiben aus und man besucht Ärzte, die einen durchchecken und alles für die Hormontherapie vorbereiten. Dieser unterzieht man sich und man wird nach gewisser Zeit gewisse körperliche Änderungen verspüren. Einige gehen dann noch den Schritt der geschlechtsangleichenden Operationen und weiteren Eingriffen, die zur optischen Anpassung an das gewünschte Aussehen führen(Entfernung von Brustgewebe, einsetzen von Silikon implantaten, Anpassung des Kehlkopfes, anpassung des Gesichts, Haarentfernung, ...). Diese können vielseitig sein und den Verlauf zu erklären wäre ein wenig viel.
Kurz noch angemerkt bei den geschlechtsangleichenden Maßnahmen: Bei Transfrauen wird das Glied operativ teils entfernt und nach innen verlegt. Die Harnröhre und Eichel werden entsprechend umpositioniert. Die Hoden werden entfernt und der Hodensack ebenfalls umgeformt. Danach kann man niemanden mehr befruchten, weshalb die Verwahrung von Spermien relevant sein könnte. Das Ergebnis nennt man dann Neovagina. Bei Transmännern wird aus Hautgewebe, von verschiedenen Regionen möglich, entnommen und gedehnt, sodass man es später um ein Implantat legen kann. Dabei können Silikon-Hoden ebenfalls eingesetzt werden und auch eine Pumpe zum steif machen des Neophallus eingesetzt werden. Die Harnröhre wird umposinioniert und der Kitzler dient als Eichelersatz. Die Eizellen zu verwahren könnte auch relevant sein, falls man Nachkommen haben möchte. Im Anschluss braucht man eine lebenslange supplementierung von Hormonen.
FFS und Chondrolaryngoplastik können von der GKV übernommen werden. Die Möglichkeit besteht.
Laser ist nur ratsam, wenn die Haare dunkel sind. Blonde oder rote Haare lassen sich damit nicht effektiv entfernen. Da bleibt Nadelepilation als Option.