Wie kommt man an ein " Mischlingspferd"?

8 Antworten

Im Prinzip gibt es das noch. Die ganzen Händler, die billig im Ostblock irgendwie vermehrte Pferde aufkaufen und hier für kleines Geld verscherbeln. Und es gibt auch noch viele Ferien-Reiterhöfe, die auf diese Weise Pferde einkaufen und weiterverkaufen. Aber sie werden zum Glück weniger. Denn nur weil ein Pferd ein Rassenmix ist, gibt Dir das keine Garantie für bestimmte Eigenschaften. Das was Du suchst, kommst auf den Charakter und die Art des Pferdes an und nicht darauf, wie es vermehrt und mit was sein Blut vermischt wurde. Ich würde da lieber empfehlen, nach Eignung zu selektieren und nicht danach, ob es ein Mix ist, oder nicht.

Pauliwauly  14.08.2017, 13:27

Und mit diesen ganzen Ostblock-Pferden kommen auch die ganzen Krankheiten wieder zu uns.... Sollte man sich vielleicht auch mal überlegen, ob man sowas unterstützen oder haben muss. 

Wie beispielsweise im Falle der EÄ wo ganze Regionen unter Quarantäne stehen müssen, weil X unbedingt das günstige Pferd aus Gottweißwoher kaufen musste.... 

Und so schlimm braucht man gar nicht zu denken: Dadurch, dass diese Mix-Züchter sich keinen Deut um Vererbung etc. scheren, können die Pferd gesundheitliche Beeinträchtigungen haben, unter denen sie ihr Leben lang leiden, den Besitzer einen Haufen Geld kostet und dann möglicherweise auch noch ein vorzeitiges Ende beschert.... 

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Sallyvita  14.08.2017, 14:15
@Pauliwauly

Absolut! Ich hatte gehofft, mich negativ genug ausgedrückt zu haben mit den "irgendwie vermehrten Pferden". Soetwas unterstütze ich ebenfalls nicht. Aber geben tut es das leider immer noch. Das ist dann, abgesehen von den möglichen eingeschleppten Krankheiten, ähnlich wie mit den Designerhunden, wo auch Rassen miteinander gekreuzt werden, weil sie niedlich aussehen und nicht, weil es tatsächlich passt. Da wird dann ein Mops-Beagle-Mix als Puggle für €3000 verkauft und hat dann zwar so niedlich runde Kulleraugen, aber dafür den Jagdtrieb des Beagles kombiniert mit der Kondition des Mopses. Super Kombi, wenn der Designerhund dann wie wild einem Hasen nachjagt und dann aber mit im Wald ohne Puste zusammenklappt.....🙈

Und außerdem bin ich davon überzeugt, dass man das Gleiche, was man vor vielen Jahren hatte, so oder so nicht mehr bekommen wird. Man selber hängt zwar noch nostalgischen Erinnerungen nach, die mitunter sicherlich verklärt sind, aber man ist eben doch nicht mehr der gleiche Mensch, wie vor 10, 15 oder 20 Jahren. Man ist reifer geworden, abgeklärter, hat andere Ansprüche und stellt vielleicht sogar mit der Zeit selber fest, dass der Norweger-Knappstrupper-Noriker-Isländer-Welsh-Mix mit seinen ganz eigenen genetischen Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat..... in jungen Jahren nimmt man Dinge anders wahr. Wird man reifer, rücken andere Dinge in den Vordergrund. War man als Jugendlicher glücklich, einfach durch den Wald zu plästern, geht einem heute das Licht auf, dass Ausreiten schon schön ist, dass das jedoch nur die Kür ist und davor -zur Gesunderhaltung des Pferdes- eben die Pflicht gehört, das sorgfältige Gymnastizieren eines Pferdes, die Dressurarbeit und das wird schwer, wenn das Pferd eventuell ein einziger Gebäudemangel an sich ist......

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Pauliwauly  14.08.2017, 14:53
@Sallyvita

Den letzten Absatz find ich unheimlich wichtig.... Was nutzt einem das "Traumpferd" der Vergangenheit, 30 Jahre gehen ja normalerweise auch nicht spurlos an einem vorbei. Die wenigsten haben wohl mit 30/40/50 Jahren die gleichen Vorstellungen/Erwartungen/Wünsche wie in der Jugend mit 10 oder 20 Jahren. Jedes Tier ist ein Individuum und die Summe aus Haltung/Umgang etc. Vor 30 Jahren ist man wahrscheinlich auch noch etwas anders mit den Pferden umgegangen. Zudem hatte man in der Jugend auch noch eher weniger auch an die Zukunft gedacht. Kauft man sich mit 30/40 oder älter ein Pferd, so hat man ja doch die Vorstellung, dass man mit dem Pferdchen gemeinsam alt werden möchte und da braucht man meiner Meinung nach eventuell schon was anderes als das, was einem in der Jugend noch "gepasst" oder "Spaß gemacht" hat.... Und man muss schon auch aufpassen, wenn man was "ähnliches" hat, dass man dann nicht doch (etwas) enttäuscht ist, wenn sich charakterliche Unterschiede bemerkbar machen. Man kann sich das zwar durchaus vom Verstand her deutlich machen, aber das Unterbewusstsein oder das Herz lassen sich halt dann doch nicht so einfach "mundtot" machen. 

Ich hab in meinem Leben mehrere Dackel gehabt. Waren aber immer unterschiedliche, rot-langhaar, rauhhaar und schwarz-langhaar. Wollte nie einen ähnlichen Hund, weil ich gewusst hätte, ich hätte, auch wenn ich es nicht wollte, eventuell doch mal Vergleiche angestellt. 

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Na, von so einem Pferdediscounter würde ich mein Pferd definitiv nicht kaufen, weil es einfach eine unsägliche Haltung für die Pferde ist, das wollte ich definitiv nicht unterstützen. 

Aber ich glaube auch nicht, dass man nur "vereinzelt" Mischlinge findet. Es gibt doch eigentlich ne Menge Koppelunfälle oder Pferdebesitzer, die ihre Stuten mit möglichst billigen Hengsten decken lassen, um den Nachwuchs zu verkaufen... Hab auch so ein Pferd. Vor 13 Jahren aus Unwissenheit gekauft und weil die Chemie zwischen uns gepasst hat. Im Nachhinein betrachtet würde ich es definitiv nicht wieder tun. Unseriöses Vermehren statt korrektes Züchten hat mir ein Pferd mit einer potentiellen gesundheitlichen Vorbelastung beschert, bei der ich nur hoffen & beten kann, dass die Krankheit nicht ausbrechen wird. Insofern würde ich auch solche "Züchter-Vermehrer" niemals mehr unterstützen. Es gibt so viele Pferderassen, da muss man halt im Zweifelsfall etwas länger suchen, bevor man sein Traumpferd findet. 

Aber dass man den Zufall braucht, um einen Mischling zu finden ? Eher nicht, eher nur, wenn man tatsächlich einen speziellen Mix sucht. 

Es gibt jede Menge Mixe zu kaufen. Man muss nur gucken. Papierelose Pferde gibt es wie Sand am Meer.
Ich halte nicht viel von Mixen. Sie sind halt billig, aber ein Überraschungspaket. Gesünder als die gezüchteten Pferde sind sie nicht!

Dazu bin ich zu eine Art Händler gefahren ( eigentlich ein
Ponyferienhof) der hatte über 300(!) Pferde zur Auswahl, alles
Mischlinge aus Dänemark.

So einen Händler kannte ich auch mal. Er  holte seine Pferde aus Polen. Die, die er nicht schnell  los wurde, gingen zum Schlachter. Na ja, gekauft hätte ich bei dem nichts.

Heklamari  14.08.2017, 13:57

selbst im Ostblock werden nicht merh sooo viele sogen."HAlbschläge" wie früher vermehrt. Da waren haölbwegs brauchbare Arbeitstiere, die man für den Zug wie für Freizeitreiten nutzen konnte,

 aber inzwischen werden auch in Polen, Rumänien usw Rasetiere gezüchtet, weil die einfach ein besseres Gechäft sind. Araber, Vollblüter, edle WArmblüter.

Willt du "billig" kaufen: fahre hin, miete einen Großtranporter und nimm 10 stück mit - für ca. ab 20000,-€ kannst du dabei einen guten, 3-4 mittelprächtige und den Rest mäßige bis Auschuß bekommen - DAS gibt's immer noch, wenn du dorekt zum gestüt fährst und die nötigen beziehiungen hast.   

je nach Mentalität und Möglichkeiten rechnet ich das...

ist es moralisch vertretbar?   DAS mußt du selbst wissen....

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doch. diese art pferde gibt es immer noch. es gibt verschiedene höfe und händler, die pferde importieren. heutzutage vorwiegend aus irland, tschechien, ungarn oder polen... manche auch aus russland.

dort, wo eben günstig pferde angeboten werden, die im eigenen land nicht vermarktbar sind.

ich würde jetzt nicht zu den ganz grossen importeuren gehen, die 300 pferde auf dem hof haben, weil diese häufig ganze sammeltransporte aufkaufen, ohne sich die pferde selbst anzusehen. da sind dann eben auch pferde mit erheblichem körperlichen und charakterlichen defiziten dabei.

aber bei einem importeur, der so 40/50 pferde stehen hat und eben KEINEN ferienbetrieb, kannst du günstig an ein ordentliches freizeitpferd kommen.

du findest solche händler eigentlich auf den ganz normalen internetseiten im bereich pferdeverkauf. häufig stellen diese händler auch mal 3 oder 4 verkaufspferde in einen normalen reitstall und die pferde gehen im schulbetrieb, können also ebenfalls umfangreich begutachtet und mehrfach probegeritten werden. in einer seriösen reitschule gehen verkaufspferde nicht als anfängerpferde, sondern werden nur mit fortgeschrittenen reitern eingesetzt.

günstig - falls du eine zahl möchtest - wäre zwischen 2.800 und 4.000 euro.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Pferde (rein) nach der Optik kaufen, ist niemals ein gutes Auswahlkriterium. Das wichtigste ist doch, dass das Pferd den Anforderungen des Reiters entspricht u. die beiden gut zurecht kommen. Wer lediglich gemütlich durchs Gelände bummeln will, wird sich nicht unbedingt für einen Vollblüter entscheiden, wer seine Turnierkarriere vorantreiben möchte, wird sich nicht unbedingt den Hafi in den Stall stellen. 

Wenn du 30 J. mit Pferden/Zucht nix zu tun hattest, bist du doch auch gar nicht mehr so wirklich auf dem Laufenden u. kennst dich doch was Schwerpunkte etc. angeht gar nicht (mehr) wirklich aus? Da hat sich natürlich einiges in der langen Zeit getan, logo. 

Pauschalurteile über bestimmte Rassen sind oft wenig hilfreich...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin