Wie können Eltern ihrem Kind helfen, sich nicht für Bettnässen zu schämen?
5 Antworten
Hallo mnrxdd69,
Scham entsteht häufig in der Wahrnehmung, dass bestimmte Dinge von der Gesellschaft (Umgebung) suggeriert nicht ok sind. Da werden diese Dinge so beschrieben, dass man sie nicht in der Nähe haben möchte, dann mit einem Tabu oder einer Scham künstlich belegt und das auch noch entsprechend begründet.
In der Familie braucht es kein Tabu und auch keine Schamsuggestion zu geben. Da geht alles, was einem gefällt und einen anspricht - was niemandem irgendetwas nimmt.
Es gibt einige Dinge, die können einem etwas nehmen: z.B. ein nasses Bett, wo die Matraze letztlich leidet, die Bettwäsche immer wieder gewaschen werden muss. Das ist mehr als umständlich, uns so kann es umständlich erscheinen, wenn den Wassern - wie ich gern sage - nachts freier Lauf zu gute kommt.
Dabei ist letzteres nur etwas, was sein kann - und dann einer entsprechende Logistik für das Wasser bedarf, wo dann das Bett trocken bleibt. Da bieten sich Unterlagen wie auch Slips für die Wasser - Inko-Slips - an. Das Bett mag vielleicht einmal nass geworden sein. Doch dann bleibt es mit diesen Dingen einfach trocken.
Vom Psychologischen aus gesehen arbeitet Scham bewusst mit sog. Eltern-Kind-Transaktionen. Die sind aber ungünstig, da sie Freiräume, die sich mit dem Kind-Ich verbinden, nehmen. Einfach eine geeignete Logistik zu betrachten, befindet sich auf der Erwachsenen-Ebene, die einem Kind-Ich jegliche Freiräume belässt, wo damit sonst nicht genommen wird.
Nehmen wir mal an, das Kind würde sich alleinstehend mit solchen Unterlagen im Bett und solchen Slips fühlen, braucht es das nicht zu sein. So können alle Familienmitglieder in ihren Betten diese Unterlagen haben oder solche Slips tragen - ob diese nun Wasser machen oder nicht (und warum nicht auch mal Wasser machen).
Gleichermaßen mögen die Kinder außerhalb der Familie dann Anfeindungen und Schamsuggestion ausgesetzt sein. Da mag eine Guidance helfen, die den Kindern ihrem Alter und der damit verbundenen Wahrnehmung entsprechend Stärke und Rationalität verleit. Das mag auch damit verbunden sein, mal so manches Geheimnis, einfach mal zu hüten, ums sich damit vor Anfeindungen und solcher Ansprache zu schützen. Und Geheimnisse hüten, das macht auch stark - auch als Geheimnis zu hüten, dass es so ein Geheimnis gibt.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ich kann nur berichten, wie es meine Eltern gemacht haben mit mir. Das erste war, Windeln sind in der Familie so selbstverständlich wie Unterwäsche zu tragen. Dann das Kind nicht unter Druck setzen. Auch wenn Windeln teuer sind, werde diese so lange verwendet, bis sie nicht mehr benötigt werden.
Abhängig vom Alter, hilft man so lange beim Wickeln, bis man es selbst kann. Meine Eltern haben mich das machen lassen. Es gab auch keine peinlichen Arztbesuche. Sie haben mich gefragt, ob ich zum Arzt gehen möchte, was ich erst in der Volljährigkeit gemacht habe.
Man darf das Kind auch nicht bloßstellen vor anderen im Bekannten- und Freundeskreis. Nichts ist peinlicher als vor allem wegen der nassen Windel gefragt zu werden. Je diskreter damit umgegangen wird, desto weniger wird sich das Kind schämen. Beste Freunde werden eingeweiht, wenn das Kind, das möchte und nicht was besser ist.
Zuerst einmal: normal damit umgehen. "Das passiert schonmal" oder "Etwa jedes 10. Kind hat dieses Problem." oder "Schau mal, wie vielen Kindern das so geht." und dabei auf das Windelregal im Supermarkt schauen.
Dann mit dem Kind nach einer geeigneten Lösung suchen. Bettschutz und Windeln sind da sehr zu empfehlen, aber das Kind sollte mitentscheiden können.
Und dann kein Drama draus machen. Ist auch nicht schlimm. Bei meinem Sohn hat das super funktioniert und war irgendwann wieder vorbei.
Das ist schon ein paar Jahre her - und ja, er hatte sich für die Windel-Variante entschieden. Hat gut geklappt.
Und jest Meine Tochter tärgt auch noch eine Windel und sie ist 16 jahre alt
Viel Liebe und Verständnis sind da unerlässlich. Dem Kind idealerweise erklären dass es was vollkommen natürliches ist und dass sehr viele andere Kinder in dem Alter das auch passiert. Gemeinsam Schutzkonzepte erarbeiten Idealerweise mit Windeln oder Pants, was dem Kind lieber ist und in der Öffentlichkeit sehr diskret damit umgehen.
Indem sie sagen das noch ganz ganz viele Andre Kinder auch noch ins Bett machen und sie nicht allein sind. Auch wenn es nie jemand zugibt.
Mach ihn eine Windel um