Wie kann man einen Befürworter der Todesstrafe davon überzeugen, dass die Todesstrafe schlecht ist?

11 Antworten

Grüß Dich erdnaandre

Leider geht das nicht. Das Argument was Du anführst, ist ja nur ein Argument unter mehreren. Aber es gibt viel mehr Argumente.

Amnesty International - Wenn der Staat tötet (PDF)

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiR-IXmpd-BAxXvbvEDHak8AzoQFnoECB8QAQ&url=https%3A%2F%2Famnesty-todesstrafe.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F325%2Freader_wenn-der-staat-toetet_argumente.pdf&usg=AOvVaw0QyxY-iYTr91QsEIeQNLAX&opi=89978449

Aber wer das nicht glauben will, der ist auch nicht zu überzeugen.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen

Das Kostenargument ist zwar aus meiner Sicht menschenverachtend, aber in einem Rechtsstaat greift es natürlich auch nicht. Beispielsweise in den USA. Sobald dort die Todesstrafe beantragt wird, kommt das ganz große juristische Besteck auf den Tisch und ein Angeklagter hat hier mannigfaltige juristische Möglichkeiten, weil das Urteil natürlich etwas sehr Endgültiges hat und man dem Angeklagten hier mehr rechtliche Möglichkeiten einräumen muss. Sowas kann sich dann 20 oder sogar 30 Jahre hinziehen und Todestrafenprozesse kosten in den USA meist einen zweistelligen Millionenbetrag. Lebenslänglich einsperren ist da eher die Schnäppchenvariante und finanziell gesehen, sehr viel günstiger.

Ansonsten bietet die Todesstrafe, objektiv gesehen, keinerlei Vorteile. Sie schreckt nachweislich nicht ab und hat noch nie eine Gesellschaft besser gemacht.

a) Das Geldargument ist per se menschenverachtend.

b) Die etwa 50.000 Strafgefangenen kosten jeden Bürger etwa 2 € pro Monat.

Das ist lächerlich gering.

Und wenn man etwa 500 Täter pro ja hinrichten würde,

dann wäre die Ersparnis etwa 2 Cent pro Bürger pro Monat.

Die Todesstrafe in den USA wird erst nach Jahren bis Jahrzehnten verhängt und kostet dem Staat ebenfalls Unmengen an Geld. Die ganzen Prozesse, Abläufe, Materialien für diesen Prozess sind auch viel Bürokratieaufwand der mit Geld verbunden ist.

Also das moralische mal weggelassen, viel Geld für nichts.

Und wenn er es richtig primitiv möchte kann er auch nach Saudi Arabien schauen, ob die Todesstrafe so schön ist? Was wenn man unschuldig in der Öffentlichkeit enthauptet wird? hmmmmmmm

Gar nicht.

Das Problem ist, dass diese Menschen selbst einfachste logische Zusammenhänge nicht verstehen und oder akzeptieren können.

Wer nicht versteht, dass ...

... sich Gerichte irren können

... Menschen bereuen und sich ändern können.

... Strafe nicht der Genugtuung der Opfer oder deren Angehörigen dienen darf, sondern dem sozialen Frieden und der Sicherheit der Gesellschaft

... die Todesstrafe in keiner Gesellschaft zu weniger Kapitalverbrechen führt

dem kann man in seiner Denkweise nicht mehr helfen.

Am Ende kultiviert eine Gesellschaft die die Todesstrafe hat Brutalität und Rachegedanken. Faktisch werden in diesem Sinne nachweislich mehr Kapitalverbrechen verübt.