Wie kann ich wie ein Muttersprachler klingen ?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Üben - üben - üben.

Die Praxis machts, und natürlich Leute, die dich verbessern dürfen (da muss man sie häufig auffordern, das zu tun.) 

Als ich in Paris gelebt habe, war das erste Jahr ganz schön happig, dann ging es immer besser und am Ende, bevor ich wieder zurück nach Deutschland ging, haben Leute erst nach ca. einer halben Stunde angeregter Konversation aus dem Kontext gemerkt, dass ich keine Einheimische sein konnte. Das geht natürlich nur, wenn die Unterhaltung in einem Fachgebiet abläuft, in dem man den Wortschatz beherrscht, klar. Aber stolz war ich schon damals.

Die Aussprache und Betonung sind das A und O, aber das ist auch abhängig vom Kehlkopf: ideal ist es, wenn man vor dem 14. Lebensjahr eine andere Sprache erlernt, um sie akzentfrei zu sprechen. Für die harten ch-Laute wäre bei dir wohl Niederländisch ideal (kleiner Scherz).

Aber wenn dir bei deiner Frage niemand weiter geholfen hat, dann musst du ein Sprachgenie sein! Tu te débrouilles vachement bien! Ehrlich jetzt!.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sprachen machen Spaß!
libellule01 
Fragesteller
 23.06.2017, 10:26

Danke für Deine Antwort. 

Ich bin leider schon 23, will aber mich Mühe geben und trotzdem reden wie ein Muttersprachler :) 

Ja, hast du Recht. Vielleicht soll ich meine Freunden jetzt mehr treffen, und erstmal die Scham nicht so gut zu sprechen ignorieren. Übung macht den Meister sagt man, oder?! 

Stolz auf Dich konntest du ja sein. Und von mir aus, kannst du immer noch sein. Niemand hat mir bei der Frage geholfen, und ehrlich gesagt, weiß denke ich mal niemand, dass ich darunter leide. Du coup je te dis merci du compliment :) Même si je pourrais mieux me débrouiller. D'ici quelques mois/années j'espère.

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Spielwiesen  23.06.2017, 15:47
@libellule01

Ach, weißt du, am besten ist man da bei Fremden aufgehoben, denn da kannst du viel unbeschwerter reden als mit Freunden. Und außerdem lernst du, wie man auch Kontakte außerhalb deiner Altersgruppe knüpft, es ergibt sich vielleicht ein Dialog und vielleicht ein freundschaftlicher Kontakt.  

Vorhin habe ich nachgedacht, was ich dir noch empfehlen könnte.

Wie wäre es z.B. mit gelegentlichen Museumsbesuchen, wo du dich (natürlich) für die Thematik interessieren solltest, aber vor allem mit Menschen dort ins Gespräch kommst. Wenn man sie fragt, sprechen viele ganz gern, und im Museum haben die meisten Menschen auch die nötige Zeit. Und dann gibts ja noch Museumscafés...!

Allerdings denke ich, dass sich die Menschheit zur Zeit teilt in solche, die wie früher einfach ins Museum gehen, und andere, die unbedingt auf ihr Smartphone starren müssen, weil sie sonst nicht erkennen, was sie an den Wänden sehen. 

Auf dem Niveau, das Museumsbesucher oft haben, bieten sich dann vielleicht auch andere Themen für Gespräche, besonders, wenn dein Gegenüber merkt, wie interessiert du bist.  

So lernst du auch gleich etwas inhaltlich Interessantes, das dich gleich als Gesprächspartner interessant macht, wenn du mit jemandem sprichst.

Voraussetzung ist natürlich, dass du nicht jemand bist, der dauernd mit Smartphone vor die Lichtpfosten rennt - du weißt schon, was ich meine. Das wäre - wenn man auf Kommunikation aus ist - möglicherweise kontraproduktiv.

Jetzt wünsche ich dir, dass allles so klappt wie gewünscht. Und bitte: sagt nicht dauernd, dass du nicht gut in Deutsch seist - das stimmt überhaupt nicht! Ich finde es fantastisch.

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Also,so wie du die Sprache schreibst, scheinst du ein Sprachgenie zu sein.

Wie ein Muttersprachler wirst du aber wohl niemals klingen. Auch wenn du irgendwann  in Wortschatz und Grammatik absolut perfekt bist. Das liegt daran, dass deine Sprachmuskulatur sich einfach anders entwickelt hat als Kind. Man sagt sogar, dass es nach dem 7. Lebensjahr nicht mehr möglich ist, eine Sprache akzentfrei zu lernen.

Das geht nicht nur Menschen mit anderer Muttersprache so, sondern auch Leuten mit umgebungsgeprägten Akzenten innerhalb der eigenen Sprache. Hör dir mal den genialen Schauspieler Claus Maria Brandauer an. Sein österreichischer Akzent ist immer rauszuhören.

Ich selbst habe einen rheinischen Akzent, auch wenn ich selbst den nicht hören kann. Aber ich  war mal in Bayern und dort sagten mir die Dörfler abends in der Kneipe, dass ich fast unverständlich Kölsch reden würde. (Unerhört.) Umgekehrt behaupteten sie in ihrem schrägen Bayrisch, dass sie hochdeutsch reden würden.

Ich habe einen franz. Bekannten, der seit fast 30 Jahren mit einer Deutschen verheiratet ist. Natürlich spricht er perfekt Deutsch, er arbeitet ja hier auch in einer Bank, aber seinen Akzent höre ich immer raus!

Ich würde gar nicht unbedingt einen Sprachkurs nehmen.. Du scheinst schon gute kenntnisse zu haben. Was für Dich gut wäre: ein Konversationskurs. So was bieten auch die Volkshochschulen an.. oder kennst Du Leute, mit denen Du einfach "hemmungslos nach Strich und Faden" quatschen kannst?

Dann kommt das fast von alleine.

Vielleicht findest Du auch einen Tandem-Partner? Der bietet Deutsch.. Du Französich oder Englich.

Wäre doch auch was!

Findenkann man solche Leute über Stadtmagazine o.ä.

Viel Erfolg!

libellule01 
Fragesteller
 23.06.2017, 10:04

Danke für Deine Hilfe. 

Ich wusste nicht, dass Konversationkurse in VHS angeboten wurden. Dann versuche ich mal. Ich habe schon Freunden hier, aber ich schäme mich wenn ich Fehler. Weswegen will ich mein Deutsch erstmal verbessern, auch damit ich mich nicht so viel vor denen schäme. 

Einen Tandem-Partner zu suchen ist auch eine gute Möglichkeit. Hilft es aber wirklich dabei? Ich habe nur Angst, dass es so wie eine heimliche Dating-Webseite wäre. Mich interessiert nur die Sprache

Schönen Tag dann!

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Wie ein Muttersprachler klingen, ist für Deutsche schon schwierig genug. Hier gibt es einfach zuviele Dialekte auf einem Haufen.

Meine Mutter spricht noch immer nicht wie ein Bayer, obwohl sie nun schon 60 Jahre hier lebt. Sie kommt aber aus Westfalen!

Mir macht das weniger Probleme in anderen Dialekten zu sprechen, weil ich eben schon aus fürhester Jugend damit aufgewachsen bin.

Da liegt der Teufel oft im Detail, in der Betonung der Vokale, der Aussprache des "R", aber auch einiger anderer Laute, die regional unterschiedlich sind. Das geht sogar soweit, dass ich hier die älteren Leute anhand gewisser Wörter beinahe auf Gemeindeebene auseinander halten könnte.

ob man so etwas hinbekommt, wenn man ursprünglich sogar aus einem anderen Sprachstamm kommt, sei dahingestellt. Für viele vielleicht ausreichend, für einen Sprachwissenschaftler auf keinen Fall.

Fehler immer weiter korrigieren, bist du keine mehr machst und an die Betonung kann man sich mit der Zeit auch gewöhnen, wenn man will.