Wie kann ich Notartz werden?

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Wenn du ein gutes Abitur schaffst, dann könntest du im Anschluss selbstverständlich Humanmedizin studieren und Notarzt werden, dazu bedarf es der ärztlichen Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin". Diese ist abschließend durch die Landesärztekammern geregelt, umfasst nach der "Muster- Weiterbildungsordnung für Notärzte" der Bundesärztekammer (BÄK) jedoch eine mindestens zweijährige ärztliche Tätigkeit in einem Krankenhaus, davon mindestens sechs Monate in der Anästhesie oder Intensivmedizin, einen 80 stündigen Lehrgang in allgemeiner und in spezieller Notfallversorgung und mindestens 50 Notarzteinsätze unter der Aufsicht und der Anleitung eines verantwortlichen Notarztes, also quasi als "Notarzt im Praktikum", wovon bis zu 25 Einsätze auch als realitätsnahe Simulation stattfinden dürfen.

Jedoch, hast du dich damit bereits umfassend auseinandergesetzt?!. Notarzt ist keine Tätigkeit, welche die Ärzte als Hauptberuf ausüben, in der Regel, machen sie vier Notarztdienste pro Monat und sind ansonsten als Ärzte in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, oftmals jedoch Anästhesie, innere Medizin oder Chirurgie in Krankenhäusern oder teilweise auch niedergelassen in Arztpraxen tätig.

Der Rettungsdienst wird in Deutschland wie auch in den übrigen deutschsprachigen Ländern im sogenannten "Rendevous- System" durchgeführt. Dass bedeutet, dass die Notfallrettung zwar notarztgestützt ist, der Notarzt jedoch nicht bei jedem medizinischen Notfall zum Einsatz kommt. Die Notfallrettung wird primär mit Rettungswagen (RTW) durchgeführt, diese sind mit entsprechend ausgebildetem, nichtärztlichem Rettungsfachpersonal besetzt. Die Besatzung besteht aus einem Notfallsanitäter mit dreijähriger Berufsausbildung und staatlicher Prüfung nach dem Notfallsanitätergesetz (NotSanG) und der "Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter" (NotSanAPrV) oder übergangsweise auch noch Rettungsassistent (zweijährige Berufsausbildung mit staatlicher Prüfung nach dem Rettungsassistentengesetz- RettAssG) als medizinisch verantwortlichem Transportführer und aus einem Rettungssanitäter als zweiter Person (Assistenz bei der Notfallversorgung) und zugleich Fahrer des Rettungswagens. Notärzte kommen bei Notwendigkeit einer ärztlichen Versorgung am Notfallort getrennt mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) oder auch Rettungshubschrauber hinzu. Da sich RTW und NEF am Notfallort treffen, heißt es "Rendevous- System". Statistisch, werden rund 80% aller Notfalleinsätze ohne Notarzt von der Besatzung des Rettungswagens alleine bewerkstelligt, nur in runden 20% kommt ein Notarzt zum Einsatz.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Klar - wenn du in der 10. Klasse die Qualifikation schaffst, bekommst du dann in der Oberstufe die (fürs Abi zwingend notwendige) zweite Fremdsprache.

Weitere Informationen zu Studium, zur Facharztweiterbildung und zum Notarztschei findest du hier:

https://www.praktischarzt.de/medizinstudium/voraussetzungen-ablauf-inhalt/

https://www.praktischarzt.de/arzt/facharztausbildung/

https://www.praktischarzt.de/arzt/facharztausbildung/notarztschein/

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Um Notarzt zu werden, benötigst du ein Allgemeinabitur und das nach Möglichkeit mit einer 1 vor dem Komma. Dann folgen etwa 6 Jahre Studium, in denen du noch zusätzlich das Latinum ablegen musst.

Setzte dich schon mal auf den Hosenboden, sonst wird dein Plan schon beim Übergang aufs Gymnasium scheitern.

Maxxismo  27.06.2021, 21:56

Latinum braucht man nicht. Der Rest stimmt. :D

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Du musst aufs Gymnasium Wechsel und dort ein Abitur mit 1,0 oder 1,1 machen. Dann 6 Jahre Medizin studieren und dann die Weiterbildung zum Facharzt für Notfallmedizin.

Moin,

also ich wohne auf dem Land und habe hier einige bekannte, die Notärzte sind. Allerdings sei im Voraus gesagt, dass es nach meiner Info nur wenige hauptamtlich tätige Notärzte gibt. Die meisten bei uns machen das nämlich nur Nebenberuflich. Angestellt sind diese in ihrem Hauptberuf als Arzt entweder als Hausärzte, Chirurgen, Anästhesisten, ...

Um in die Richtung überhaupt gehen zu können, machst du erst einen bestmöglichen Abitur und studierst anschließend Medizin. Am Besten in einen der oben genannten Fachrichtungen und sammelst erstmal Berufserfahrung. Dann kannst du nach paar Jährchen den sogenannten Fachkundenachweis Rettungsdienst machen. Dieser berechtigt dich bei uns dazu, als Notarzt im Rettungsdienst mitzufahren. Wie genau da die Voraussetzungen sind, am besten bei einem Rettungsdienstträger in deiner Umgebung fragen. Dieser Fachkundenachweis Rettungsdienst ist dann im Endeffekt wie der Rettungssanitäter ein Lehrgang. Dieser wird natürlich im Endeffekt viel anspruchsvoller als der Rettungssanitäter. Also Idealerweise solltest du sozusagen wissen aufsaugen können, denn das wird ein langer steiniger Weg.

Aber falls du auch nicht als Notarzt in den Rettungsdienst gehen möchtest, kann ich dir noch den 4 monatigen Lehrgang Rettungssanitäter oder direkt die 3,5 jährige Ausbildung zum Notfallsanitäter empfehlen.

Trotzdem viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Recherche
Rollerfreake  28.06.2021, 15:23

Es gibt nur noch sehr wenige Bundesländer, in denen ein "Fachkundenachweis Rettungsdienst" für die notärztliche Tätigkeit ausreichend ist. Die allermeisten Bundesländer fordern mittletweile die ärztliche Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin", nur alte Notärzte haben Bestandsschutz. Die Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin" ist abschließend durch die Ärztekammern der Länder geregelt, umfasst nach der Muster- Ordnung der Bundesärztekammer (BÄK) jedoch:

1.) mindestens zwei Jahre ärztliche Tätigkeit in einem Krankenhaus, davon mindestens sechs Monate in der Anästhesie oder Intensivmedizin, meist machen die Ärzte dass im Rahmen ihrer regulären Facharztausbildung,

2.) 80 Stunden Lehrgang in allgemeiner und in spezieller Notfallversorgung und

3.) Mindestens 50 Notarzteinsätze unter der Aufsicht und Anleitung eines verantwortlichen Notarztes, wovon bis zu 25 Einsätze jedoch auch als Simulation stattfinden dürfen.

Mit 80 Stunden ist der Lehrgang weitaus kürzer als der Lehrgang zum Rettungssanitäter und "Wissen aufsaugen" können muss man wenn man den Rettungssanitäter macht auch, schließlich hat die aktuellste Auflage des meist verwendeten Rettungssanitäter- Lehrbuches 650 Seiten und man hat als Absolvent eigentlich nur vier Wochen effektiv Zeit dafür, zumal der Lehrgang nicht nur Theorie sondern auch Praxis beinhaltet. Ein "Spaziergang" ist es also nicht.

Mfg

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