Wie kann ich meinem Hund die Angst vor Brücken nehmen?

8 Antworten

Hallo,

übe an "ungefährlichen" Sachen. Hunde lernen verschieden und bewältigen auch ihre Angst verschieden. Meinem Großen hilft es, wenn er ein Kommando bekommt, dass er absolut zuverlässig immer ausführt und durch die Situation einfach "durch muss". Dann ist die Sache gegessen und gut ist. Der Knirps geht am besten mit einem Zweithund durch solche Situationen und unsereren Opa konnte man nur durch viel Zet dran gewöhnen.

Ich würde unbefahrene Brücken üben, dem Hund selbstvertrauen geben in dem du kleine Kletterouren einbaus t(über Baumstämme balancieren, Fassbrcke, whatever) und ihn vor allem so sichern das er nicht weg kann. Evtl. hilft auch ein zweiter Hund oder sich einfach mal auf eine Brücke mi Hund setzten und warten

Du musst deinen Hund mit seiner Angst konfrontieren. Es ist der einzige Weg. 

Ich würde es so machen, dass ich mit dem Hund auf die Brücke gehe und mich dort auf einen mitgebrachten Klappstuhl setze. Dort würde ich mich entspannen und meinen Hund ganz nah bei mir behalten. Ich würde ihn nicht streicheln und auch nicht mit ihm reden. Statt dessen würde ich ihm mit meinem Verhalten einfach nur zeigen, dass alles in Ordnung ist.

Dein Hund wird natürlich Angst haben. Aber das ist ja auch der Sinn dieser Übung. Der Hund soll Angst haben! Aber er soll auch sehen dass nichts schlimmes passiert und dass sein Herrchen vollkommen entspannt ist. Kein Tier kann über einen langen Zeitraum hinweg Angst fühlen. Das ist unmöglich! Irgendwann vergeht die Angst. Irgendwann reagiert der Hund wieder normal und will nicht mehr ausreißen. 

Wenn er wieder normal reagiert und keine Angst mehr zeigt, würde ich mich erheben und an eine andere Stelle auf der Brücke gehen. Sie jedoch noch nicht überqueren. Ich würde so lange auf der Brücke bleiben, bis der Hund gar keine Angst mehr zeigt, egal an welcher Stelle der Brücke.

Auf keinen Fall würde ich den Hund tragen oder die Brücke so schnell wie möglich überqueren. Zeit und Geduld sind hier die Schlüssel zur Lösung des Problems. Wenn es dreißig Minuten oder länger dauert, dann ist das eben so. Bricht man zu früh ab, hilft man dem Hund nicht, sondern verstärkt nur seine Angst.

Zusätzlich würde ich auf der Brücke die Nase des Hundes beschäftigen. ich würde ihm einen Geruch präsentieren, den er nie zuvor gerochen hat. Zum Beispiel ein Duftöl. Dieser Geruch lenkt den Hund von seiner Angst ab und erleichtert den Prozess.

ich hoffe ich konnte dir helfen

friesennarr  11.07.2016, 12:40


Kein Tier kann über einen langen Zeitraum hinweg Angst fühlen. Das ist unmöglich!

Bei Fluchttieren hast du durchaus recht - schnell hoch gehen  - kommen auch schnell wieder runter.

Bei Hunden und Katzen, die tatsächlich Angst haben kann das sogar über Stunden gehen und ein Zittern auslösen, das nicht mehr handelbar ist.

Dein Tipp mit dem auf der Brücke sitzen würde zu einer Reizüberflutung ohne Ende führen was den Hund unter umständen vollkommen einschüchtert und somit vollständig versaut.

Niemals würde ich mein Tier einer -aus seiner Sicht- Gefahrensituation aussetzen und ihn zittern lassen ohne das es vorrüber geht. Glaub mir der hört damit nicht auf.

Es ist nach wie vor das beste sowas oft aber in ganz kurzen Einheiten zu üben und von leicht auf schwer zu steigern.

Z.B. erst mal kleine Brücken ohne Verkehr - dann größere dann noch größere und dann mit Verkehr. Alles aber immer nur wenige Minuten - schon gar wenn das Wuffi gerade mal 5 Monate alt ist und zu einer eher sehr vorsichtigen Rasse wie den Collies gehört.

Mit traumatisieren so lange bis das Hirn nüberschnappt ist es nicht erreichbar. Spreche da aus eigener Erfahrung.

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Fuchssprung  11.07.2016, 12:45
@friesennarr

Ich glaube dir gern dass du aus eigener Erfahrung sprichst. Aber auch ich habe Erfahrungen mit Hunden und wenn man es richtig macht, wird seine Angst verschwinden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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friesennarr  11.07.2016, 12:53
@Fuchssprung

Musstest du selbst schon mal eine Angstsituation aussitzen? Ich spreche von mir, nicht von Hunden.

Wenn man das als Mensch schon mal musste, dann hat man absolute Panik davor. Man übt auch als Mensch in kleinen Schritten.

Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.

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Fuchssprung  11.07.2016, 16:42
@friesennarr

Ich werde jetzt nicht alle Antworten durchsuchen, aber ich glaube es war bei "Wie werde ich die Bezugsperson von meinem Hund?" Und wenn ich mich richtig erinnere waren es noch ein paar weitere Gelegenheiten.

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adventuredog  11.07.2016, 17:10

"Du musst deinen Hund mit seiner Angst konfrontieren. Es ist der einzige Weg"

hallo Fuchssprung, die von dir geschilderte Übung des Floodings ist ein Weg, aber nicht der einzige - bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom ;-)  

da es sich hier um einen etwas ängstlich-unsicheren Junghund handelt und nicht um einen traumatisierten Angsthund, könnte deine Methode durchaus Erfolg versprechen. Richtig aufgebaut, aber das schriebst du ja. 

Ausserdem ist die Brückensituation dem Hund ja bekannt, da die Besitzerin ihn ständig hinüberträgt, wie sie schrieb. Je nach Verkehrsaufkommen könnte man sich also auf den vor dir erwähnten Stuhl setzen und die beginnende Angst des Junghundes durch positive Reize entschärfen. Spielen oder Füttern wären da so meine Favoriten. Hängt aber vieles davon ab, wie stark frequentiert diese Brücke ist. Passanten zB die den Hund streicheln wollen, könnten jeden noch so kleinen Erfolg zunichte machen. Sie sollte sich professionelle Hilfe suchen, meine Meinung.

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Fuchssprung  11.07.2016, 17:25
@adventuredog

Richtig! Auf so einer Brücke kann viel passieren. Deshalb bin ich bei dem was ich tun würde, immer bei mir selbst geblieben. Also ich habe das beschrieben, was ICH tun würde, eben weil ich die genaue Situation nicht kenne. Wenn man dann vor Ort ist und hilft, ergibt sich ohnehin meistens eine vollkommen andere Situation. Aggressive Hunde stellen sich als ängstliche Hunde heraus, dominante Hunde sind gar nicht dominant, sondern zeigen nur natürliches Revier Verhalten und vieles mehr. Deshalb sollte der Fragesteller meine Antwort nur als Denkanstoß nehmen und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Natürlich kann man den Hund auch mit einem Spiel oder mit Futter ablenken. Nur würde ich bei diesem Problem eines ganz bestimmt nicht machen. Ich würde den Hund nicht in kleinen Dosen mit seiner Angst konfrontieren. Denn das hieße für ihn ein Schrecken ohne Ende. Und, ich gebe dir auch in diesem Punkt Recht, das Beste wäre professionelle Hilfe. 

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Übe an einer Brücke, die nicht zusätzlich noch befahren ist - eine Fußgängerbrücke oder Fahrradbrücke.

Ich hatte solche Probleme wie du mit meinem Collie, aber nicht wegen eine Brücke, sondern einer offenen Treppe. Sie hat sich absolut nicht getraut, diese Treppe runter zu gehen. Nachdem alles nichts half hab ich sie "gezwungen" indem ich sie auf die Hälte der Treppe gestellt habe und dann sind wir den Rest hinuntergegangen (vorwärts oder rückwärts wäre es die gleiche Distanz gewesen).

Auch habe ich ihr ein Halsband mit Zug für diese Übung angezogen, damit sie mir nicht mehr Rückwärts aus dem Geschirr entfleucht. Mit dem Zughalsband hatte ich zumindest soviel Kontrolle, das sie nicht mehr zurück konnte. Ich habe das dann täglich mehrmals mit ihr geübt und natürlich gelobt.

Jetzt läuft sie diese Treppe ohne zu zögern runter (immer noch nich gerne) aber ohne Probleme.

Ich würde erstmal die beiden Brücken meiden (woanders spazieren gehen) und unabhängig an der Höhenangst arbeiten.

Meine Hündin hatte in dem Alter auch Höhenangst - wir haben das an einem Aussichtsturm trainiert. Sind da regelmäßig hingegangen und haben uns auf den Gittertreppen ganz langsam immer weiter "hochgearbeitet".

Habt Ihr keinen Aussichtsturm in der Nähe, könntest Du mal in Einkaufszentren schauen. Die haben manchmal außen Feuertreppen aus Gitterrosten dran. Da hat man die Möglichkeit, dem Hund langsam und behutsam die Angst vor der Tiefe (bzw. Höhe ^^) zu nehmen.

Aber nicht betüdeln! Ich würde da mit Spielzeug oder Leckerlis arbeiten. Irgendwas, das ihr total wichtig ist, einfach auf die ersten Stufen legen, damit sie es sich holen kann, und dann Stück für Stück höher gehen.

Wenn Du in dem Zustand jetzt weiterhin über die Brücken gehst, läufst Du Gefahr, daß sie irgend eine Fehlverknüpfung kriegt und zukünftig dann auch noch Angst vor stark befahrenen Straßen bekommt.

Außerdem kannst Du Dir noch so viel Mühe geben, Du wirst mit Sicherheit schon lange vor der Brücke angespannt sein, das überträgt sich auf die Maus und macht alles nur noch schlimmer.

friesennarr  11.07.2016, 10:27

Aber nicht betüdeln! Ich würde da mit Spielzeug oder Leckerlis arbeiten.Irgendwas, das ihr total wichtig ist, einfach auf die ersten Stufen legen, damit sie es sich holen kann, und dann Stück für Stück höher gehen.

So habe ich es auch Probiert, bei meinem Treppenproblem - die Angst war stärker, als das Leckerlie lecker.

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Ich habe sehr große Hunde, die kann ich nicht tragen, die müssen über verschiedene Böden und in Höhen alleine und sicher laufen! Wir haben hier zuviele Treppen und Brücken und Stege, als das ich dem aus dem Weg gehen kann. Ich übe verschiedenen Bodenuntergründe, Abgründe und Gitter durch die man hindurchsehen kann bereits im jungen Welpenalter. Wir machen daraus stets ein Spiel und haben Spass daran dieseAufgaben zu bewältigen. Meine Hunde merken wie ich mich freue, dass sie mit ihren tapsigen Beinchen wieder eine "böse" Treppenstufe bewältigt haben und sind dann stolz wie Oskar. Der eine will dann gleich noch mehr, der andere gehts lieber langsam an - aber was Hänschen nciht lernt lernt Hans nimmermehr, daran ist viel Wahres dran. 

Also:da der Hund ja nicht erst seit gestern Angst vor der Brücke hat, frage ich mich, was hast du denn sonst so in den vergangenen wichtigen Monaten der Prägung und Sozialisierung auf den Alltag mit all seinen Widrigkeiten getan?

Ein 5 Monate alter Junghund ist  im Übergang vor der Rangordnungsphase zur Rudelordnungsphase. Im 4.Lebensmonat wird der Mensch vom Hund auf Führungsqualitäten "getestet" das bedeutet auch, der Welpe hat klare Regeln gelernt und Grenzen aufgesetzt bekommen. Er hat gelernt seinem Menschen zu vertrauen, denn dieser macht ja alles richtig....  und meint auch was er sagt.... ! Im 5. Monat gehen Junghunde mit ihren Eltern bereits auf die Jagd und müssen sich an die Regeln der Alten halten und gehorchen, sonst gibt es keinen Jagderfolg. Das bedeutet für unsere Hunde: der Mensch ist jetzt mehr denn je gefragt, neue Aufgaben werden gemeinsam gemeistert  >> und wenn die Zeit vorher fruchtbar war und genutzt wurde. dann hat der Junghund jetzt vollstes Vertrauen und folgt seinem Menschen >> auch über Brücken! 

Das hat nichts mit der Rasse zu tun, sondern ist ein normales Geschehen im Entwicklungslauf eines jeden Welpen. Allerdings gibt es halt, wie bei den Mensch ;-) klügere und weniger klügere Köpfe. Der eine lernt schnell, der andere braucht etwas mehr Motivation bzw Überzeugungskraft.

Such dir eine gute Hundeschule, investiere Zeit und Geld und lasst euch beide dort anleiten, wie man gegenseitig Vertrauen aufbauen kann um in der Zukunft alle Hürden meistern zu können!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hund aufzubauen. Ihn einfach "ins kalte Wasser werfen" indem man ihn draufsetzt und evt sogar drüber zieht mag eine davon sein, aber sicher nicht die intelligenteste, denn dann lernt der Hund nur: ich gehorche jetzt mal aus Angst sonst gibts Ärger.... das mag den Brutalo Methoden des Herrn Milan entsprechen, aber schlau ist es nicht. Aber jedem das Seine ^^

Beim Rütter gab es einen ähnlichen Fall, die Hündin hatte neben der Angst vor Brücken auch Höhenangst und traute sich nicht auf den heimischen Balkon. Mit viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen, sowie dem gemeinsamen Spiel überwand die Hündin schließlich ihre Angst.  So lernt ein Hund dauerhaft und Vertrauen wird ganz nebenbei auch aufgebaut...

es gibt 2 Teile bei Youtube, irgendwie finde ich leider die ganze Folge nicht.

https://youtube.com/watch?v=tn0p76hEWog



Fall André Dietz mit ‚Tamu‘:

Schauspieler André Dietz hat in seiner Rhodesian Ridgeback Hündin „Tamu“ einen lieben Familienhund gefunden. Doch gemeinsame Spaziergänge mit Frau und Kind werden zu einem Problem, sobald „Tamu“ über eine Brücke gehen soll. Denn dann mutiert die Hündin zum Angsthasen und bewegt sich keinen Meter mehr. Für den ‚Alles was zählt‘-Star kann es so nicht mehr weiter gehen. Der Hundeprofi muss helfen. Dank des Apportiertrainings traut sich „Tamu“ schon näher an Brücken heran. Doch ist ein gemeinsamer Spaziergang jetzt wieder möglich?  

Quelle http://www.fernsehserien.de/der-vip-hundeprofi/folgen/folge-4-556369




adventuredog  11.07.2016, 12:47

Die Aufmerksamkeit deines Hundes auf dich ziehen, um von der "bösen" Brücke abzulenken, wäre ebenfalls eine Methode. Man kann es zB so machen:

http://www.harmonischeshundetraining.de/912-magie.html

google auch Vertrauen bindende / Vertrauen aufbauende Spiele Hund oder lies auch hier nach:

https://www.gutefrage.net/frage/spielspass-und-vertrauen-mit-dem-hund

ich persönlich aber würde eine Hundeschule (eine, die über positive Verstärkung arbeitet) vor Ort bevorzugen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und ein harmonisches Miteinander!

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