Wie kann ich mein Pferd vernünftig durchparieren?
Ich reite seit fast 8 Jahren, habe aber gestern erst wieder gemerkt, dass ich mit durchparieren nicht klar komme. Das Pferd, was ich geritten bin (ich habe keine eigenes und reite auf Schulpferden) hatte an dem Tag Feuer unterm Hintern und ist an der langen Seite immer fast angaloppiert, sodass ich immer eine sehr enge Wendung reiten musste, um es sie wieder in den Schritt zu bekommen.
Hat da vielleicht jemand einen Tipp um das generell ein bisschen in den Griff zu bekommen?
Danke schonmal
5 Antworten
Gerade bei wachen Pferde ist es tatsächlich wirklich wichtig, ordentlich durchparieren zu können. Allerdings sollte es eigentlich gar nicht so weit kommen, dass du so viel parieren musst... Hier sind ein paar Tipps:
- Viele Übergänge reiten (auch zum Galopp, einem Pferd, dass sich bewegen will, diese Bewegung zu verbieten macht keinen Sinn!)
- Das Pferd beschäftigen. Gib dem dem Pferd Arbeit. Seitengänge, dann direkt eine Volte und hintendrauf ein Schritt - Galopp Übergang. Dazwischen immer wieder kurze Pausen... Aber du musst Temperament/ Power nicht in Vorwärts enden lassen, sondern in Arbeit.
- Immer wieder Schritt reiten, dazu korrekt durchparieren: Tief einsitzen und zwar wirklich wie ein Fels in der Brandung, die Beine vorsichtig am Pferdebauch lassen und dann die Parade mit einer Zügelhilfe vollenden (Hand schließen, im Notfall auch etwas kräftiger, aber gleich wieder nachgeben)
- Tief sitzen. Lass dich nicht mitziehen. Stell du dir einfach dauerhaft vor, du sitzt auf einem Top Versammelten Pferd im Dressursitz, also schön tief und gerade den Oberkörper sehr mittig. Oft geht man ausversehen mit nach vorne und entlastet, das sollte allerdings nicht passieren...
- Alle Übergänge zum Schritt belohnen, Galopp und Trab dafür nicht zu stark.
- Nicht ins Ziehen kommen - da werden die Pferde meistens noch deutlich schneller. Lieber eine kurze aber kanckige Aufgabe geben und dabei dann das Pferd ordentlich arbeiten, so dass du auch wieder zum Loslassen kommst...☺
Ansonsten mit der Reitlehrerin reden, das ist ja ihr Job!😉
Viel Spaß noch
LG
Dann sind die engen Wendungen zum Bremsen wesentlich ungesünder für die alten Gelenke, als es galoppieren zu lassen!
1. Sitz überprüfen:
Ein ausbalancierter, ruhiger Sitz ist die Basis. Wenn du unbewusst mitgehst oder zu viel Spannung in der Hüfte hast, verstärkst du die Vorwärtsenergie.
2. Hände unabhängig vom Sitz einsetzen:
Nicht mit der Hand „ziehen“. Stattdessen: weich annehmen und loslassen – also halbe Paraden korrekt reiten, damit das Pferd zuhört und nicht gegen die Hand geht.
3. Gewichtshilfen klar und präzise:
Oft sind Gewichtshilfen wirkungsvoller als man denkt – bewusst tief sitzen, zentrieren, evtl. leicht hinter die Bewegung kommen, um das Tempo zu reduzieren.
4. Zurück an die Longe:
Es kann helfen, nochmal mit einem Trainer an der Longe zu arbeiten – Fokus auf feine Hilfen, Timing und korrekten Bewegungsfluss.
5. Rittigkeit des Pferdes:
Ein Schulpferd ist nicht immer super fein eingestellt. 10 Einheiten guter Beritt können schon Wunder wirken – aber darauf hast du als Reitschüler:in leider oft keinen Einfluss. Trotzdem: Mit feinen, konsequenten Hilfen kannst du selbst zum Besserreiten beitragen.
Das solltest Du Deine/n Reitlehrer/in fragen. Es ist die Aufgabe dieser Person, Dir das beizubringen.
Allerdings ist es nicht Deine Aufgabe, es dem Schulpferd beizubringen. Wenn man ein Pferd nicht durchparieren kann, dann hat es im Schulbetrieb nichts verloren.
Die Reitschule wechseln. Wo man ein altes Pferd durch enge Wendungen „bändigt“, statt ihm zu erlauben, im Galopp seinem gesunden Bewegungsdrang Raum zu geben, wird das Tier gequält und dem Reiter nichts beigebracht.
Das wichtigste bei eiligen Pferden sind sodann korrekte Paraden. Und das wichtigste wiederum an den Paraden ist das Nachgeben. Mit dem eilenden Pferd darf man niemals ein Tauziehen beginnen, sondern muß durch die „stets zum Nachgeben bereite Hand“, ohne den Zügel schlackern zu lassen, sein Vertrauen gewinnen.
Also generell kann ich nur sagen: beschäftige das Pferd.
Durch Seitengänge, Volten, tempiübergänge, Gangarten übergange, Bahnfiguren usw usw usw
Danke dafür, was ich aber noch sagen wollte, wir dürfen leider nicht galoppieren, weil die Pferde schon sehr alt sind und sie immer wieder galoppieren nicht schaffen würde . (Das Pferd ist 28)