Wie kann ich das Phänomen: Schnee verschwindet bei Sonnenschein erklären?

4 Antworten

Zunächst ja, Wäsche trocknen bei Frost oder auch das Konservierungsverfahren des Gefriertrocknens haben damit zu tun.

Bei Frost ist die Luft im allgemeinen nur dann sehr trocken, wenn die Sonne scheint. Ist es bewölkt, hat die Luft eine hohe Luftfeuchtigkeit und dann funktioniert das nicht.

Wenn die kalte Luft nur eine Luftfeuchtigkeit von sagen wir mal 20% hat, dann herrscht in der Luft ein Wassermangel vor. Dieser Wassermangel wirkt auf die Wassermoleküle an der Oberfläche von Eis/Schnee wie ein Schwamm. Sie zieht und zerrt an diesen Molekülen, um ihren Wassermangel auszugleichen. Diese Wassermoleküle können aber nicht erst flüssig werden und dann verdampfen bzw. verdunsten, weil es dafür einfach zu kalt ist. Also lösen sie sich direkt aus dem Kristallverbund um einzeln in die Luft zu verschwinden. Dieser Vorgang nennt sich Sublimation. Einzelne Moleküle sind aber gasförmig. Damit dieser Übergang klappt, muss allerdings Energie zugeführt werden, um die Bindungskräfte der Eiskristalle zu überwinden. Diese Energie kommt dann aus der Sonnenstrahlung.

Wie Du richtig vermutest liegt hier eine Sublimation des erstarrten Wassers (hier von Schnee) vor.

Bei der Sublimation spielt aber auch die Temperatur eine Rolle. Scheint also die Sonne auf den Schnee, und es liegt noch kein Schmelzvorgang vor (also keine Temperatur über 0 °C), dann verstärkt sich der Sublimationsvorgang.

Das nennt man schmelzen (Übergang von fest zu flüssig) - wenn der Schnee gleich verdampfen soll, wäre aber eine erhebliche plötzliche Energiezufuhr nötig ...