Wie kann ich aus der toxischen Beziehung aussteigen?
Liebe Forenmitglieder
Ich brauche dringend Hilfe, ich bin 37 Jahre, Mutter von 2 Kinder (9 und15), alleinerziehend und Vollzeit berufstätig im sozialen Bereich. Mein Leben lief oft nicht so wie man sich das vorstellt, ich bin 2 mal geschieden und versuche das Beste daraus zu machen. Mein Sohn lebt auf eigenen Wunsch seit 5 Jahren bei seinem Vater und dessen neuer Frau. Meine Tochter hat wenig Kontakt zu ihrem leiblichen Vater, er ist psychisch krank und baut ständig Druck auf. (Oft Erpressungen in meine Richtung, wenn dann) Meine Mutter und mein Stiefvater sind alt und sehr vermögend und haben mir mein Leben lang versucht mich zu verbessern und ständig meine Grenzen zu überschreiten.Ich kann einfach nicht mehr, jeden Tag bekomme ich SMS von meiner Mutter ich bin Schuld, dass die Oma gestorben ist, ich habe ihr ihre Mutter weggenommen, ich bin böse und schlecht und meine Kinder interessiert nur ihr Geld usw. Ich bin vor 3 Jahren auf Bitte meines Stiefvaters in einer seiner Wohnungen gezogen, zahle da Miete, kümmere mich um Alles, bereue das jetzt sehr. Ich bin jedes 2. Wochenende zu meinen Eltern gefahren um ihr Haus zu putzen (ja ich habe etwas Geld bekommen), weil sie keine fremde Putzfrau wollten. Jetzt heißt es seitens meines Stiefvaters ich muss mich jede Woche für 4 Stunden um meine Mutter kümmern, sonst fliege ich aus der Wohnung. Er hätte genug Anwälte um mich in 8 Wochen aus der Wohnung zu werfen. Ich weiß gar nicht wie ich mich wehren soll. Ich hätte soviel Geld schon gekostet, ich habe nichts erreicht außer Kinder zu bekommen (ich hab 2 abgeschlossene Bachelorstudiengänge) mein Sohn ist das Allerletzte, er ist ein Familienverräter, weil er bei seinem assozialen Vater wohnt... Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr ich kann nicht mehr schlafen, kaum arbeiten, ich will einfach nicht mehr... Wie schaffe ich da auszusteigen?
8 Antworten
Also langsam: egal wie viele Anwälte er hat, in 8 Wochen kann er möglicherweise kündigen, aber ein Vermieter ist in D ziemlich gepitscht. Gegen eine Kündigung kannst Du klagen (Mieterverein hilft) und das wird sich ziehen. Eher 8 Monate als 8 Wochen. Es ist gut möglich, dass er die Klage verliert, wenn Du die Nötigung erwähnst. Das ist insbesondere dann relevant, weil Ihr halt verwandt seid und nicht das beste Verhältnis hast.
Du kannst den Kontakt zu Deinen Eltern auf das Mietverhältnis reduzieren, falls sich das nicht auch machbar auflösen lässt. Als Alleinerziehende hast Du Anspruch auf Hilfe bei der Betreuung. Ich weiß nicht, was Du für Abschlüsse hast, aber hier lohnt es sich, nach Jobs mit räumlichem Abstand zu suchen.
Dann bekommst Du irgendwann einen Erbschein, wenn beide nicht mehr leben und wenigstens den Pflichtteil ausbezahlt. So würde ich es machen.
Na dann. Wenn man nicht gerade im selben Dorf oder Viertel wohnt, ist ein Kontaktabbruch doch leicht möglich, oder sind die ständig in der Nähe?
Hast Du eine Rechtsschutzversicherung für Mieter? Sonst gibt es auch kostenlose Beratung. Mit Kindern als Alleinerziehende jemanden aus der Wohnung werfen und das aus persönlichen Gründen... da kann man jeden Anwalt des Landes auffahren, das wird nicht in 8 Wochen möglich sein. Womöglich gar nicht. Als Anwalt würde ich sogar eine Anzeige wegen Nötigung schreiben / androhen, falls sie Dich nicht in Ruhe lassen. Das ist es nämlich und zwar sehr handfest!
Ich habe keinen Mietvertrag… also keinen schriftlichen, zahle aber immer Miete
Ein mündlicher Vertrag ist auch ein Vertrag. Rechtlich bindend. Die Zahlungen der Miete und (ich nehme sie mal an) Deine Meldung beim Einwohneramt nennt man "konkludentes Verhalten". Das bedeutet, selbst wenn Deine Eltern nicht einmal zugestimmt hätten (mündlicher Vertrag), wäre der Vertrag zustandegekommen, weil sie sich so verhalten haben, dass Du das schließen kannst. Das zu bestreiten wäre allerdings auch mehr als unglaubwürdig, da man sich ja über die Höhe der Miete usw. auch noch einigen musste usw.
Noch mehr good news: keinen Mietvertrag zu haben bedeutet wiederum, dass die gesetzlichen Regelungen bei allem greifen, was eben nicht vertraglich geregelt ist. Das ist eigentlich so gut wie *immer* im Sinne des Mieters, weil der als "schwächere und schützenswerte Partei" in dieser Art von Geschäften gesehen wird. Und nochmal, Du als Alleinerziehende mit Kindern in der Wohnung... wie man unter Vermietern sagt: "Die kriegst Du nicht raus." Das geht ja schon so gut wie gar nicht, wenn diejenige keine Miete zahlt oder die Wohnung unterwohnt.
Die Nötigung ist dann noch die Schokoladensauce mit Sahne obendrauf, denn so hat Dein Anwalt in jeder Hinsicht die Oberhand. Selbst wenn Deine Eltern die drei besten Mietrechtsanwälte Deutschlands an den Tisch kriegen.
Überlege mal, dass Vonovia & Co wohl noch mehr Geldmittel und noch "eiskälter" agieren können als Deine Eltern. Dort beschäftigt man sogar eine Legion von Anwälten, die sich ausschließlich um Wohnungen kümmern und für die Mieter maximal nachteilige Verträge für solche Fälle auf den Tisch bringen. Und selbst die haben im Zweifel das Nachsehen.
Ich kenne die Rechtslage nicht, er sagt er meldet dann Eigenbedarf für meine Mutter an. Allerdings hat meine Mutter bereits 3 Wohnsitze durch ihre verschiedenen Immobilien (Hauptwohnung dort, Zweitwohnung in der Heimat und Feriendomizil), kann er das dann überhaupt?
Dürfte er kaum durchkriegen vor dem Hintergrund. Nimm Dir am besten einen Anwalt und lass Dich beraten. Du hast in jeder Hinsicht Oberwasser. Hast Du eine Rechtsschutzversicherung?
Nein leider nicht. Aber das Geld ist es mir wert zu investieren
Eine Erstberatung ist auch nicht wirklich teuer. Aber zuerst muss sowieso irgendwas passieren, d.h. sie müssen Dir wirklich eine Kündigung schreiben o.Ä.
Berichte dem Anwalt aber vielleicht jetzt schon von der Nötigung. Dann kann er es dokumentieren und wenn Deine Eltern dann wirklich diese Karte ziehen wollen, schnappt die Falle zu.
Brich den Kontakt zu deiner Mutter und deinem Stiefvater ab, sie tun dir ganz offensichtlich nicht gut.
So einfach bekommt dein Stiefvater dich nicht aus der Wohnung solange du immer rechtzeitig die Miete zahlst. Da bringen ihm auch Anwälte nichts. Trete aber vorsichtshalber einen Mieterverein bei, oder schließe eine Mietrechtschutz Versicherung ab. Vor allem bei letzteren solltest du aber darauf achten wie die Speerfristen sind, so daß du sie auch benutzen kannst.
Akzeptiere die Entscheidung deines Sohnes und versuche trotzdem Kontakt zu ihn zu halten. Aber ohne das du ihm Vorwürfe für seine Entscheidung machst.
Ich bin Mitglied bei der Mieterhilfe Deutschland, danke!
Such dir ne neue Wohnung, zieh da ein, nimm dein Kind, brich den Kontakt zu den Eltern zumindest zeitweise ab. Also wenn das irgendwie geht. Dass du deinen Sohn allerdings als Familienverräter bezeichnest, ist schon hart.
Ich sehe das nicht so, meine Familie fühlt sich von ihm verraten. Aber er hat damals ganz klar formuliert: Mama ich war so lang bei dir jetzt möchte ich mal bei Papa wohnen. Natürlich war es hart für mich aber ich sehe ihn regelmäßig und es geht ihm gut.
Klingt danach, als würde dir ebenso eine psychotherapie sehr gut tun. Ggf sogar stationär.
Hallo du bist in eine Abhängigkeit gerutscht wo Du raus musst denn Du bist erpressbar geworden.
Such Dir eine andere Wohnung nicht einfach zur Zeit ich weiss, aber Du bist Vollzeitberufstätig da wirst Du etwas finden! Zieh um, dann ist dieses Druckmittel schon mal weg.
Ich bin Sozialpädagogin und arbeite die Wohnung ist ca. 40 km von meinem Elternhaus entfernt