Wie kam es dazu, dass du die Mathematik so sehr liebst?
Wie kam es dazu, dass du eine so große Leidenschaft für die Mathematik entwickelt hast? Gab es bestimmte Erlebnisse oder Erfahrungen in deinem Leben, die dich dazu inspiriert haben? Vielleicht hast du einen Lehrer oder eine Lehrerin gehabt, die dir die Schönheit und Eleganz der Mathematik nähergebracht hat? Oder gibt es spezielle mathematische Konzepte oder Probleme, die dich besonders fasziniert haben und dein Interesse geweckt haben? Ich würde gerne mehr darüber erfahren, was diese Liebe zur Mathematik in dir entfacht hat und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt hat.
8 Antworten
Mein Vater war Mathematiker und er hat uns (der Familie) immer von Mathematik vorgeschwärmt. Seit meinen frühesten Kindheitserinnerungen lag er abends oder am Wochenende auf dem Teppich mit Schreibblock und Bleistift und tüftelte an Theoremen herum. Das hat wohl einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mich neugierig auf Mathematik gemacht.
Ich bin nicht der große Mathematik-Fan, aber ich verziehe auch nicht gleich das Gesicht, wenn ich das Wort nur höre. In der Grundschule hatten wir Rechenunterricht. Keiner wäre auf die Idee gekommen, beim Erlernen der Grundrechenarten von Mathematik zu sprechen. So standen dann auch im Zeugnis als benotete Fächer: Rechnen, Schreiben, Schönschrift, Lesen, Heimatkunde, Zeichnen. Am meisten Spaß machte mir immer das Kopfrechnen von Kettenaufgaben im Wettbewerb. Einigen Lehrlingen in unserem Betrieb musste ich als Kind Nachhilfeunterricht in Dreisatzrechnung geben.
Im Gymnasium wurde es dann interessanter. Bis zur 10. Klasse hatte ich auch gute Lehrer, darunter einen Lehrer, vor dem wir alle Muffe hatten, denn er sah nicht nur streng aus, er war es auch. Meine Muffe verflog aber immer in dem Moment, da er mit dem Unterricht begann. Dann war es nur noch spannend, und die Unterrichtsstunde verging wie im Fluge.
Leider hatten wir zu Beginn der Oberstufe wieder einen Lehrerwechsel. Bis zum Abi blieb uns dieser "mieseste Mathelehrer aller Zeiten" erhalten. Deshalb wählte ich Mathe Ende der 12. Klasse ab und machte darin Vorabi. Im mündlichen Vorabi war auch mein früherer Mathelehrer dabei und fragte mich hinterher, woran es denn gelegen habe, dass ich innerhalb von 2 Jahren um zwei ganze Noten abgerutscht sei (Vornote bei dem Idioten: 4, Abinote: 2) und jetzt im Mündlichen um ne dämliche 3 hätte kämpfen müssen. Ich konnte den letzten Lehrer natürlich nicht anschwärzen und sagte nur etwas von der Methode, die mir wohl nicht gelegen habe. Das stimmte ja auch.
Ich mochte es, wenn wir erst einmal die jeweilige Formel selbst erschlossen/ herleiteten und erst dann damit zu rechnen begannen. Ich mag nicht gern Dinge benutzen, ohne zu wissen, wie sie funktionieren. So lief es aber leider bei dem letzten Mathelehrer. Er sagte uns nur, welche Formel wir zu benutzen hätten, und dann hieß es eben damit zu arbeiten. Das hat mir die Mathematik in der Schule verleidet. Ich werde heute noch ganz grillig, wenn ich an diese Null denke! Solche Figuren sollten nie auf Schüler losgelassen werden!
Heute, fast 60 Jahre später, habe ich zwar vieles vergessen, was wir im Matheunterricht gelernt haben. Mit Mathematik wie im Studium hat das natürlich nicht viel zu tun, aber das, was hängen geblieben ist, konnte und kann ich immer wieder auch im alltäglichen Leben gebrauchen. Und von der Grundschule her bin ich immer noch eine Kopfrechnerin. Ich hätte viel zu viel Angst, dass ich mich bei einem Taschenrechner vertippen und es nicht merken würde.
Ich kann es gut, dass ist der einzige Grund. Zu 100% verstehen tu ich aber auch nicht alles, die Themn mag ich dann meistens nicht
Mein Vater war Hauptschullehrer, und dadurch hatte ich als Kind zu Hause Zugriff auf Schulbücher für Klassen über meiner Stufe.
Ich hab mir als Kind dann diese Schulbücher für Ältere genommen und alleine gelesen, um zwar am liebsten Physik und Mathe (z.B. die euklidische Geometrie), und fand das einfach super spannend und erkenntnisreich. Meine Eltern haben das nicht speziell gefördert, aber natürlich wollte ich damals so klug wie Papa werden etc.
Später am Gymnasium dann war besonders der Matheunterricht sehr entspannt, weil ich ja praktisch alles inhaltlich schon konnte, es ging nur noch um den Check was ich nun im Einzelnen können soll. Hab dann auch mit Mathe-Nachilfe mein Taschengeld aufgebessert, sogar mit Schülerinnen die schon eine Klasse höher waren als ich selber ...
Hab dann (natürlich) Mathematik studiert, das stand nie in Frage.
Hallo,
eine natürliche Veranlagung und einen Lehrer in der Sexta, der eigentlich Erdkundelehrer war, aber wegen Lehrermangels im Fach Mathematik eingesprungen war. Er liebte nicht nur dieses Fach, sondern auch die Schüler. Eine Seele von Mensch, der dazu gut erklären konnte. Letzteres lag wohl daran, daß er Mathe nicht studiert hatte und deshalb nicht so einen abstrakten und hochtheoretischen Ansatz besaß.
Herzliche Grüße,
Willy