Wie ist euer Umfeld mit eurer interkulturellen Beziehung umgegangen?
Hallo liebe Community,
diese Frage richtet sich an alle, die in einer interkulturellen Beziehung sind oder es waren. Also eine Beziehung in der die Partner eine unterschiedliche Herkunft, Religion, Kultur, Hautfarbe o.ä. hatten. Mir geht es dabei nicht um das Leben in eurer Beziehung, sondern die Reaktionen bzw. Interaktion mit Außenstehenden. Bspw. Freunde, Familie, Bekannte oder ggf. auch Fremde.
Ich hatte bereits zwei solcher Beziehungen, die auch wirklich schön waren. Was mir nur hin und wieder etwas aufgestoßen ist, waren teilweise Blicke auf der Straße oder, wenn sich die Stimmung in einem Gespräch merklich verändert hat, wenn ich die Herkunft meines Partners nebenbei erwähnt habe. Außerdem hatte ich persönlich immer das Gefühl, dass Leute sehr schnell mit dem Satz um die Ecke gekommen sind, "Ja, das liegt halt an seiner Kultur." immer, wenn man mal nicht einer Meinung war. Einmal wurde von einer Person auch offen spekuliert, dass die Mutter meines Partners mich ja eigentlich gar nicht mögen würde, weil eine Frau mit diesem kulturellen bzw. religösen Backround sich bestimmt eine andere Frau für ihren Sohn gewünscht hätte - ohne die Mutter überhaupt zu kennen.
Also, ich bin gespannt, wie eure Erfahrungen da so sind.
5 Antworten
Ich erinnere mich tatsächlich an eine Sache, die weniger schön war und die ich auch so nicht in Ordnung fand. Man weiß zwar nie, für was es doch gut war, aber ich habe noch jahrelang dran gedacht: Ich hatte in meiner Jugend als Deutsch-Jugoslawe/Janjever Probleme bekommen, mich mit einem deutschen Mädchen getroffen zu haben. Wir waren 14 und es hätte was werden können, es war mehr als Sympathie (wir sind heute noch befreundet). Oft haben wir uns nach der Schule bei ihr zuhause (ihre Eltern waren sehr nett und hatten zu mir als "Ausländer" auch keine Vorurteile) oder zum Spazierengehen in den Wiesen vor der Stadt getroffen und wir verbrachten viel Zeit miteinander, aber als man zuhause davon erfuhr, wurde mir gesagt, die Beziehung werde nicht gern gesehen und man billige das nicht, da man mit der Familie des Mädchens nichts zu tun haben wolle. Leider war ich damals nicht selbstbewusst genug dazu zu stehen und die Situation war sehr schwer - aber sie hat verstanden, dass es nicht von mir kam und wir blieben immer eng befreundet, sind wir immer noch.
Am Ende habe ich (bin jetzt 32) einige Beziehungen gehabt, aber nie mit einer Tochter von Landsleuten. Ich hätte zwar mit 16 mal "verkuppelt werden sollen" mit einem Mädchen, deren Opa mit meinem Opa befreundet war, aber der Funke sprang nicht über und ich fand sie langweilig, anstrengend, aufdringlich und auch optisch unattraktiv, wir waren total verschieden und hatten ganz andere Hobbys und Freundeskreise. Man war in der Familie tatsächlich etwas angesäuert deswegen.
Am Ende wurden aber meine "deutschen" Freundinnen alle akzeptiert, auch weil ich mir dann mit 17, wo ich meine erste "richtige" Freundin hatte, die auch meine erste große Liebe war, nicht mehr rein reden ließ.
Hi,
ich bin mit einem Libanesen zusammen. Also seine Eltern sind Libanesen, aber dann irgendwann nach Deutschland gekommen. Er wurde hier auch geboren. Und man muss halt sagen, er spricht auch wirklich richtig gut deutsch und so.
Meine Freunde gehen normal damit um, also genauso wie sie es auch tun würden, wenn er deutsch wäre. Meine Eltern sind allgemein komplett gegen das Thema Freund und deswegen wissen die auch nichts davon. Aber ich denke, die wären nochmal dreifach dagegen, weil mein Vater hat bisschen Probleme sich auf "neues" einzulassen.
Natürlich kommen manchmal von Leuten, die nichts besseres zu tun haben vorallem Sprüche, die darauf gehen, dass er kriminell wäre. Ich finde auch, dass das ein problem ist, dass alles was Türkei und danach noch kommt, als eben gewaltbereit und so eingestuft wird von vielen.
Aber allgemein bekomme ich zumindest nicht viel negatives zu hören.
LG Rebecca 🤍
Als die Beziehung frisch war, vor gut neun Jahren, war mein Umfeld diesbezüglich recht neugierig.
Nur zwischen meinen und ihren Eltern gab es leichte Reibereien, da ihre Eltern doch recht streng orthodox und meine atheistisch sind.
Vor allem kam aber die russische Küche gut an.
In letzter Zeit hat meine Frau und ihre Familie leider immer mal wieder mit Anfeindungen zu kämpfen. Und das obwohl sie seit 15 Jahren in Deutschland leben und nichts mehr mit Russland zu tun haben.
LG.
Ja, das stelle ich mir auch schwierig vor. Einer meiner Ex-Partner ist vor 2016 nach DE eingewandert. Er ist Syrer.
Kann man sich ja vorstellen, wie sich die allgemeine Haltung gegenüber seiner Herkunft nach der Flüchtlingswelle gedreht hat.
Die öffentliche Meinung kann halt echt große Auswirkungen auf einzelne Leute haben. Da geht die Schublade ganz schnell auf in den Köpfen.
Hey du
Also ich hatte nie die Probleme ob in mein Familien Kreis noch Bekannte und Freundinnen Kreis! Das irgendjemand ein Problem hatte ,wen ich mit eine zusammen war ,die keine Deutsche waren egal aus welchem Land Sie Stammten. Da ich mich wie so nur mit Menschen umgebe die sehr offen mit allen Umgehen! Sie hatten wen nur, mit den großen Alters Unterschied Zeichen ihr und mir ein Problem.
Gruß Tom Tom
Ich hatte als Teenagerin eine Beziehung zu einem Schwarzafrikaner. Meine Mutter sagte dazu nur "Wenn er nicht katholisch ist, habe ich nichts dagegen". War er nicht. Die Beziehung hat trotzdem nicht lange gehalten.