Wie ist die Zeit entstanden?

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Hallo BeschteLeben,

also die Frage geht jetzt "ein bissi" ins Eingemachte.

Zuerst muss man sich klar machen, woran wir eigentlich merken, dass im Universum Zeit vergeht.

Nehmen wir an, Du hast einen Stapel Fotos von Dir. Jedes Jahr an Deinem Geburtstag ist eines gemacht worden. Nehmen wir an, dieser Stapel fällt Dir runter. ... Dü könntest die Fotos wieder in die "richtige" Reihenfolge bringen, wenn Du sie anschaust. Du erkennst Dein Größerwerden, Dein Altern...

Diese Prozesse laufen in unserem Universum von selbst NUR in eine Richtung ab. In der Naturwissenschaft nennen wir diese Prozesse deshalb "irreversibel": Ohne Energiezufuhr laufen irreversible Prozesse immer nur in eine Richtung ab; normalerweise wird bei ihnen Energie frei oder eine andere physikalische Größe, die "Entropie" nimmt bei ihnen zu.

Die reversiblen Prozesse geben also eine "Entwicklungsrichtung" im Universum an. Diese Richtung ist der Zeitpfeil.

Weil im Urknall unsere Physik, und alles, was im beobachtbaren Universum drin ist, entsteht, gibt es auch erst mit dem Urknall irreversible Prozesse im beobachtbaren Universum. Und damit erst ab da den Zeitpfeil.

Ohne irreversible Prozesse (wenn Du z.B. nur immer wieder spurlos verschwindende Quantenfluktuationen hast) gibt es keinen Zeitpfeil.

So. Sehr knapp... ausführlicher erklärt es Josef Gaßner in diesem Vortrag:

https://youtube.com/watch?v=hrJViSH6Klo

Der ist aber lang... und auch nicht ganz einfach. Die Frage geht halt ein bissi "ins Eingemachte"....

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU

Gibt man die Fokussierung auf die Raumzeit-Theorie auf und betrachtet man alles aus einem anderen (evtl. auch bewußt konstruiertem) Denkchema heraus, dann kann man auch folgendermaßen argumentieren:

Es gibt Dinge, die nichgt wirklich existierendend  sind, sondern die lediglich geistige Hilfswerkzeuge sind, um es uns zu ermöglichen, daß uns etwas anderes vorstellbar und erkennbar wird. Die Zeitvorstellung kann ein solches Hilfsmittel sein, weil es ohne dem vermutlich unmöglich sein würde, in der Masse alles Existierenden und dessen Veränderungen noch ein Detail zu orten.

Zeit wäre demnach die Krücke in unserer Vorstellungswelt, die es uns ermöglicht, nacheinander in einer geordneten Reihenfolge wahrnehmen zu können um den Preis, daß es sich dabei immer nur um einen winzigen Ausschnitt handeln kann.

Daß üblicherweise Zeit dem Bereich der Physik zugeordnet wird, erscheint mir willkürlich. Besser wäre wahrscheinlich eine Zuordnung in den Bereich der Daseins- und Wahrnehmungsforschung.

Die Zeit ist durch die Uhr entstanden. Im  Universum gibt's keine Zeit als physikalisches Gesetz, es gibt nur Veränderung, bzw. Dinge sie sich im Universum bewegen oder nicht bewegen.

Zeit ist unendlich,sagte Einstein. Der Mensch lebt da in einem subjektiven Raster, d.h. Eingrenzung in Maße wie Monat,Stunde u.s.w. In Wirklichkeit sind diese Zeitmaße eine bloße Erfindung des Menschen, aber als Hilfsmittel im leben unentbehrlich. Diese Vorstellungen sind imaginär. Deshalb sucht der Mensch doch immer wieder nach dem Anbeginn der Zeit, welcher in Wahrheit nicht existiert. So gibt es auch imaginäre Zahlen in Mathe oder das Koordinatensystem auf jeder Landkarte als Orientierungshilfe. Gruß

Zeit ist Bewegung. Ohne Bewegung, keine Zeit. Am absoluten Nullpunkt steht das Universum komplett still. Das heißt, es würde dann auch keine Zeit mehr geben.