Wie hoch sind laufende Kosten bei Waldbesitz?

2 Antworten

Hallo,

Da gibt es zwei unumgängliche Fixkosten:

  1. Berufsgenossenschaftsbeitrag. Die Zwangsmitgliedschaft umfasst vA die Unfallversicherung bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung durch dich oder von dir beauftragten Personen. Die Berufsgenossenschaften sind regional organisiert, die Beiträge denke ich auch je nach Region etwas unterschiedlich. Größenordnungsmäßig rechne ich mit ca. 100,- €.
  2. Grundsteuer. Sie wird auf jeglichen Grundbesitz von der jeweiligen Kommune erhoben. Die Kommune legt in eigener Zuständigkeit den sog. Hebesatz fest, der auf einen auch irgendwie willkürlichen Grundstückswert angewandt wird. Die Höhe kann also stark schwanken, wird aber bei dieser Größe Ines forstwirtschaftlichen Grundstück im zweistelligen Eurobereich bleiben.

Über alles andere kann man so gar nichts sagen, die Unterschiede sind so groß, dass es nicht sinnvoll ist, irgendwelche Durchschnittswerte zu erfinden:

Zieht sich dein Grundstück als schmaler Streifen auf ganzer Länge direkt neben einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße? Und stehen darauf große, alte Bäume? Dann wirst du einen ziemlich hohen Aufwand haben, weil mögliche Gefahren für diese Straße (herabfallende Trockenäste, umsturzgefährdete Bäume) festgestellt und beseitigt werden müssen. Oder stehen darauf nur junge Bäume, die gerade mal zimmerhoch sind? Dann entsteht in nächster Zeit solcher Aufwand erst einmal gar nicht. Wenn es keine öffentlichen Straßen, markierte Wanderwege, oder so etwas, sondern nur Waldwege, die nur der Bewirtschaftung dienen, entlang oder durch deinen Wald gibt, dann hast du keine besonderen Verkehrssicherungspflichten (so heißt das!): Wer sich dort bewegt, muss mit "waldtypischen Gefahren", also zB auch mit umstürzenden Bäumen rechnen. Stehen in deinem Wald Fichten, vielleicht bereits mit Borkenkäferbefall? Wenn der auftritt, bist du verpflichtet, etwas dagegen zu unternehmen, die befallenen Bäume müssen entnommen und beseitigt werden, damit der Befall nicht weiter fortschreitet. Das Holz wäre noch verwertbar, aufgrund des Massenbefalls ist aber der Markt ziemlich zusammengebrochen. Bei vielen anderen Baumarten gibt es momentan auch gesundheitliche Probleme, jedoch normalerweise nicht mit derartigen Handlungsverpflichtungen für den Waldbesitzer. Allenfalls wäre es aus wirtschaftlichen Gründen empfehlenswert, den Baum noch zu nutzen, solange es möglich ist, dann stehen den Kosten aber ja gerade auch Erlöse gegenüber! Im besten Fall hast du auf dem Grundstück stärkere, unproblematische, wertvolle Bäume stehen, die du fällen oder verkaufen, oder nach Belieben noch einige Jahrzehnte stehen lassen und noch dicker und wertvoller werden lassen kannst.

mrxxxxxxxxxy 
Fragesteller
 27.10.2020, 12:16

Gegenwärtig ist es nicht mein Waldstück. Ich hatte in Erwägung gezogen es zu erwerben akls Kapitalanlage, da es als Bauerwartungsland ausgeschrieben ist und im Kauf grade so günstig ist, dass ich es ohne Finanzierung erweben könnte. Da es aber sehr aufwändig sein könnte (Bäume sind teilweise recht hoch und einige ragen über einen öffentlichen Gehweg) und ich die Kosten für Pflege derzeit nicht abschätzen kann, werd ich wahrscheinlich von der Überlegung ablassen.

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zahlen musst in jedem fall berufsgenossenschaft und grundsteuer,eine haftplicht ist sinnvoll nur wie hoch die kosten gesamt sind kann ich dir nicht sagen.mit 100euro/jahr bist wahrscheinlich dabei

mrxxxxxxxxxy 
Fragesteller
 27.10.2020, 12:09

ok danke.

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