Wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind vom Vater eine Lernstörung erbt?

2 Antworten

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Genauso wahrscheinlich, wie von der Mutter geerbt zu bekommen, :) Unwahrscheinlich! Besp.: Legasthenie

Vier Prozent bis sechs Prozent der deutschen Bevölkerung, etwa fünf Millionen Menschen, haben große Schwierigkeiten, lesen und schreiben zu lernen. Erstaunlicherweise besitzen sie meist eine hohe technische und kreative Intelligenz. Für die Diagnose der Legasthenie oder der Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS) ist eine hohe Intelligenzleistung sogar das entscheidende Kriterium. Dies ist sozusagen ein Wesensmerkmal dieser Schwäche: Schwache Lese- und Rechtschreibleistungen, bei deutlich höherer Intelligenzleistung. So tummeln sich unter den bekannten Legasthenikern denn auch viele berühmte und bedeutende Personen, einige von ihnen haben ihr Geld ausgerechnet mit dem Schreiben von Büchern verdient: Hans Christian Andersen, Agatha Christie, Albert Einstein, Thomas Alva Edison, Ernest Hemingway und viele mehr - alle hatten Probleme beim Erlernen der Schriftsprache.

Ein Ursachenbündel

Ein Kind mit LRS ist somit nicht dumm, sondern die Ursachen liegen woanders. Es ist womöglich ein Ursachenbündel aus Genen, neurologischen Auffälligkeiten, Störungen der Wahrnehmung über das Hören und Sehen, Verzögerung der Sprachentwicklung, des häuslichen Umgangs mit Sprache und Büchern und des Fernsehkonsums.

Auszüge aus:

http://www.t-online.de/leben/familie/schulkind-und-jugendliche/id_19395410/leseschwaeche-und-rechtschreibschwaeche-ursachen-und-moeglichkeiten.html

Habe mich in letzter Zeit ziemlich intensiv mit Legasthenie auseinander gesetzt, weil ich zwei Söhne habe, die beide vom Schulpsychologen abgeklärte Legastheniker sind (Definition: überdurchschnittlicher IQ und schwache Schreib-/Lese-Leistung). Der Vater hatte die gleichen Probleme damals in der Schule, also definitiv vererbt.

Auch in der Fachliteratur heisst es, dass eine Legasthenie in mind. 40% auf Vererbung aus dem näheren familiären Umfeld zurück geht, wobei Jungen doppelt so häufig betroffen sind, wie Mädchen. (ObersteBrink, Neue Strategien gegen Legasthenie)