Wie hat es Flixbus geschafft, als einziger Anbieter gegen den ICE zu konkurrieren?
Flixbus fährt ja seit 2018 auch auf der Schiene als "Flixtrain". Als einziger Anbieter schafft man es, gegen den ICE zu konkurrieren. Locomore hat 2017 aufgegeben, der Interconnex wurde 2014 eingestellt. Der Flixtrain aber fährt seit 2018 ununterbrochen als Mitbewerber gegen den ICE und hat die Routen erweitert und die Züge mordenisiert. Wie schafft es Flixbus, mit dem "Flixtrain" so gut gegen den ICE zu konkurrieren?
3 Antworten
Wieso sie noch übrig sind im Busmarkt, weil sie als Sieger aus der Branchenkonsolidierung in dem Marktsegment hervorgegangen sind. Sie haben aber ihre Konkurrenz nicht verdrängt sondern durch Übernahmen und Integration "beseitigt". Da der übliche Preiskampf in einem fragmentierten Markt mit viel Konkurrenz viel Geld kostet, ist es nicht unüblich auf diesem Wege in eine marktbeherrschende Stellung zu kommen, von der aus man auch Preise stärker nach den eigenen Vorstellungen gestalten kann.
Dass sie in der DACH Region eine handvoll Bahnverbindungen bedienen, würde ich aber nicht mal im Ansatz als "Konkurrenz für den ICE" sehen.
Und das 49/58 € Ticket dürfte für Flixbus auch auf vielen Strecken im Busverkehr eine ernsthafte Gefahr für ihr Geschäftsmodell darstellen. Denn damit ist das "ob" man irgendwo hin kommt für viele keine Frage des Geldes mehr und das "wann" dürfte bei Bussen auch nicht unbedingt der Hauptmotivator sein.
Weil die DB Fernverkehr AG am liebsten nur noch Klientel-Verkehrsdienstleister für von Metropole zu Metropole eilende Geschäftsreisende sein möchte. Flixtrain bedient hingegen eher die ehemaligen Inter Regio Fahrgäste und hat passenderweise genau diese Wagen von DB Gebrauchtzug gekauft. Der IR war ein sehr beliebter Zug, weil man mit ihm umsteigfrei über längere Strecken von Region zu Region fahren konnte. So gab es IR Langläufe Trier - Saarbrücken - Mannheim - Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen - Lindau, Karlsruhe - Pforzheim - Stuttgart - München - Salzburg, Karlsruhe - Bruchsal - Stuttgart - Nürnberg - Dresden. Nur leider war er bei den Geschäftsreisenden nicht sehr beliebt. Außerdem dürfte es nicht sein, daß der IR mehr Umsatz einbrachte als das Aushängeschild ICE.
Der Unterschied ist, dass Flixbus schon länger existierte, Finanziell gut genug dastand um mehrere Konkurrenten nach und nach zu übernehmen und daher genug finanzielle Rücklagen hatte, um ins Schienengeschäft einzusteigen.
Wenn man hohe Kredite hat, um Züge, Personal usw. zu bezahlen und dann dann parallel erst einen Namen aufbauen muss, ist das eben deutlich riskanter. Zudem musst du rechtzeitg anmelden können, Streckenabschnitte zu befahren und die Timeslots dafür bei der Deutschen Bahn buchen, als älteres Unternehmen kannst du sowas leichter im Voraus planen, als als Neueinsteiger.