Wie hast du dich gefühlt, als du 18 Jahre alt geworden bist?

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Das weiß ich noch ganz genau ... Frei! Ich wußte an diesem Tag, dass keiner mehr über mich bestimmen konnte und ich selbst nach meinem eigenen Lebensentwurf leben konnte, welches ich zu der Zeit aber noch nicht hatte. Das erste war damals bei Video World eine Videothekenkarte machen zu lassen, um dann die ganzen 18er Horrorfilme ausleihen zu können. Aber natürlich auch im Kino gleich gewesen. Konzerte, Diskotheken, Clubs usw. alles mitgenommen.

Am Ende hielt die Begeisterung über die Volljährigkeit nur zwei bis drei Monate an. Das ist wirklich amüsant: Als Kind freut man sich auf diesen besonderen Tag, weil man glaubt, es sei unglaublich toll, all das machen zu können, was Erwachsene tun. Man kann es kaum erwarten, dass die Kindheit vorübergeht. Doch mit 18 stellt man fest, dass es gar nicht so besonders ist. Im Gegenteil: Plötzlich kommen die bürokratischen Verpflichtungen, mit denen man sich auseinandersetzen muss.

Falls hier jüngere Leser mitlesen: Genießt eure Kindheit! Das Erwachsenwerden und die damit verbundenen Verpflichtungen kommen früh genug.

LG.

scheiße das einzige was es mir gebracht hat ist das ich jetzt überall zigaretten und alkohol kaufen kann

Puh. Ich hatte besseres Urvertrauen. Nach meinen Nervenzusammenbruch war ich ein anderer Mensch

Da mein 18. Geburtstag ein Mittwoch war und dort ganz normal die Schulpflicht herrschte, war mein 18. Geburtstag großenteils davon geprägt. Hatte in der 1./2. Stunde eine Doppelstunde Biologie im Biologieraum, wo wir über Aktionspotenziale gesprochen hatten. Anschließend in der 3./4. Stunde Politik & Wirtschaft im Computerraum, wo wir über die Auswirkungen und Konflikte von Krieg geredet haben. In der 5. Stunde hatten wir Ethik, da kam es zu einem Raumwechsel, so daß wir ausnahmsweise Ethik im Biologieraum hatten. Es ging um Recht und den Rechtsbegriff im jurstisischen Sinn. In der 6. Stunde hatten wir dann Geschichten in em Klassnraum, der normalerweise der 7c gehört - welche zu der Zeit aber Biologie hatten und deswegen im Biologieraum umgezogen sind. Es ging um den Kalten Krieg. In der 7./8. Stunde hatten wir dann noch Sport auf dem Sportplatz. Wie in jeder Sportstunde stand Fußball auf dem Programm.

Da der Tag also schon mit 8 Schulstunden verplant war, war ich dementsprechend verplant und hatte keine Zeit mir großartig über das vollendete 18. Lebensjahr und die Volljährigkeit Gedanken zu machen. Alkohol trinken und Rauchen war sowieso keine Option für mich. Und da ich keinen Führerschein hatte (hab ich auch 10 Jahre später immer noch nicht), konnte ich auch keine Spritztour machen und bekam auch keinen Porsche geschenkt, wie manche verwöhnte Bonzen auf meiner Schule, denen ich arglistig neidische Blicke zugeworfen habe.

Ich habe auch niemanden in der Schule erzählt, daß ich an dem Tag 18 wurde. Sah auch keinen Grund dazu. Hätte ich etwa rumposaunen sollen "Hallo, Hallo, ich hab heute Geburtstag. Gratuliert mir bitte jetzt sofort alle!" - nein, das ziehrt sich nicht.

Den Abend hab ich dann mit einen Spaziergang an einem angrenzenden Fluss ausklingen lassen. Den Namen des Flusses verschweigen wir aus Gründen der Diskretion, aber es war defintiv nicht die Themse.
Da ich an dem Tag kein Fach hatte, welches ich drauffolgenden Tag auch gehabt hätte, hatte ich zum Glück keine Hausaufgaben auf den nächsten Tag zu erledigen.

Ich empfand das 18. Lebensjahr also nicht großartig anders als (bzw. "wie", wie man in manchen Dialekten sagt) wie das 17. oder das 19. Es ändert sich halt nicht sofort alles, nur weil da jetzt 'ne andere Zahl steht oder man sich rechtlich nun in einem anderen Raum bewegt.

So war es.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe unbeschwert mit Freunden in den 18. Geburtstag hineingefeiert in der Blue Ranch, um 00 Uhr habe ich me von Santa Esmeralda Donr`t let me be misunderstood gewünscht und bin in den 18. hinein getanzt.

Irgendwie fühlte ich mich erwachsen, glücklich und hatte das Gefühl, dass nun das ganze Leben vor mir liegt, dass ich alles schaffen kann.

Dabei weiss ich heute, dass ich mit 18 Jahren gar nicht erwachsen und reif war, bald fingen schwere Probleme an, erwachsen wurde ich wohl Mitte 20, da hatte ich aber auch schon Lebenserfahrung seit de 18. Lebensjahr gesammelt.

Alles Gute für Dich.