Wie haben die Europäer den Rassismus genutzt, um die Herrschaft über Gebiete außerhalb Europas zu rechtfertigen?

5 Antworten

Rassismus war über Jahrhunderte überhaupt kein Thema. Zuerst ging es um Religion, alles mußte christianisiert und den jeweiligen christlichen Herrschern "von Gottes Gnaden" unterworfen werden, denn Untertanen hatten Steuern zu zahlen und ihre ganzen Reichtümer an die Eroberer abzugeben. Auch die Sklaverei wurde am Anfang mit der Religion gerechtfertigt - wir geben ihnen die Bibel, sie geben uns ihre Arbeitskraft, ungefähr so.

Dann ging es natürlich um technische und militärische Überlegenheit. Feuerwaffen, Streitrosse (die z. B. die Azteken am Anfang wahnsinnig beeindruckt hatten, die Indios kannten bis zum Kontakt mit den Spaniern keine Reittiere) und die kämpferischen Fähigkeiten europäischer Landsknechte, die das Töten in den zahlreichen innereuropäischen Kriegen gelernt hatten. Das waren keine unschuldigen Jungfern vom Lande, die Amerika eroberten und die Indios entweder unterwarfen oder skrupellos abschlachteten, sondern hartgesottene Krieger, für die ein Menschenleben wenig wert war. Die waren das richtige Mittel für die europäischen Fürsten, fremde Länder mit Gewalt zu erobern und ihnen alle Reichtümer (Edelmetalle, Seide, Pelze, Gewürze etc.) zu rauben.

Die "Rasse" war lange Zeit piepegal. Ob schwarz, braun, weiß oder "gelb" - wichtig war, in welchem Land lebte der Mensch, war er den Eroberern untertan oder gleichgestellt, stand er auf ihrer Seite oder gegen sie, und besaß er etwas, worauf die Europäer gierig waren. In Afrika waren dunkelhäutige afrikanische Häuptlinge genauso in den Sklavenhandel verstrickt wie die hellhäutigeren Araber, die das Business dort seit vielen Jahrhunderten beherrschten, und die europäischen Sklavenhändler und Aufkäufer, die die Sklaven Richtung Amerika schickten.

Die Rassentheorie ist erst sehr spät erfunden worden, im 19. Jahrhundert als die sogenannten Pseudowissenschaften blühten und man alles, auch die angebliche kulturelle und sonstige "Unterlegenheit" anderer Völker (zuerst noch unabhängig von der Hautfarbe) ebenso "wissenschaftlich" zu beweisen versuchte, per Schädelvermessungen und dann immer mehr auf die Hautfarbe bezogen, vor allem in Amerika, wo halt jeder mit dunklerer Hautfarbe vermutlich ein importierter Sklave oder Nachkomme von solchen war.

Rassismus per Hautfarbe ist aber keine explizit "weiße" Erfindung, die gibt es schon viel länger auch in Indien, wo die dunkelhäutigen Südinder mal von den aus der Kaukasusregion stammenden weißen "Ariern" aus dem Norden herab erobert wurden, die obersten Kasten in Indien rekrutieren sich bis heute aus den Arier-Nachkommen und sind daher sehr hellhäutig, während die niederen Kasten und Kastenlosen meistens ziemlich dunkel sind. Und auch da gibt es bis heute die offiziell längst verbotene Diskriminierung nach Kaste und Hautfarbe.

Sie nutzen die Evolutionstheorie von Charles Darwin aus . Die besagt das stärkere Tiere eher überleben als Schwächere, besser gesagt die jenigen , die besser an die Umwelt angepasst sind
Daraus entstand der „Darwinismus“. Die Europäer leiteten es auf die Menschen ab (was total falsch ist) und kamen daher auf die Meinung das die stärkeren Menschen das Recht zu überleben haben . Auch nutzen sie Religion aus und meinten es wäre eine Aufgabe von Gott gegeben , das sie andere zivilisieren müssten

dadurch entstand der Imperialismus. In Imperialismus wurden Menschen ausgebeutet , getötet und vertrieben . Heute wissen wir zum Glück das dies Menschenrechtswidrig und unmoralisch ist

Gar nicht. Sie haben ihren zivilisatorischen Forsprung genutzt, weil die Völker außerhalb Europas ziemlich hinterhergehinkt haben. Man könnte jetzt sagen, diese Vormachtstellung Europas sei durch genetische Disposition der hier lebenden Menschen gelungen. Aber das wäre vermutlich "Rassismus".

Daoga  09.05.2023, 17:21

Die Gene haben damit nichts zu tun, sondern die Lebensumstände. Der Winter jedes Jahr hat schon die ersten Europäer dazu gezwungen, so viel Vorräte zusammenzuraffen wie es nur ging, denn der nächste Winter wo man weder anpflanzen noch gut auf die Jagd gehen konnte kam garantiert, wer dann keine Vorräte an Nahrung und Brennstoff hatte ist gnadenlos verhungert oder erfroren.

Alles was die Europäer in Sachen Eroberung und Ausbeutung der restlichen Welt geleistet haben, läuft in Kurzfassung auf das Zusammenraffen von Vorräten hinaus. Egal ob Rohstoffe, Nahrungsmittel oder Gold und Geld - der Europäer ist charakterlich wie ein Hamster, der den ganzen Sommer lang raffen und schaffen muß um den nächsten Winter zu überleben. Dieses Ur-Wissen ist vielleicht dem Europäer tatsächlich genetisch eingepflanzt, denn jeder der das nicht beherzigte ist vermutlich ziemlich schnell ausgestorben.

In Ländern des Südens wo es das ganze Jahr durch warm und sonnig ist und rund ums Jahr gesät und geerntet werden kann, kann man es dagegen ruhig angehen lassen und warten bis einem die nächste Ernte in den Mund wächst, daher ist das Anlegen von Vorräten (die in der Wärme leichter verderben) dort nicht der Lebensinhalt der Menschen. Was natürlich bei Dürre und schlechten Ernten auch fürchterlich schief gehen kann, wenn man dann nicht auf Vorräte zurückgreifen kann. Dann ist der Europäer mit seinen Vorratsbergen für Hunger- und Entwicklungshilfe doch plötzlich wieder gut genug.

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Philippus1990  09.05.2023, 17:49
@Daoga
Die Gene haben damit nichts zu tun, sondern die Lebensumstände.

Da hast Du recht. Gene haben mit nichts etwas zu tun, auch nicht mit Intelligenz. Diese ist nämlich auf keinen Fall erblich.

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Garnicht, das nannte man Imperialismus und sah es einfach als Erweiterung des eigenen Staatsgebietes. Das hat so ziemlich jeder Staat in der Geschichte der Menschheit gemacht.

Das man heute bzgl Europa so viel davon spricht hat nur damit zu tun, dass wir die letzten 500 Jahre damit am erfolgreichsten waren und sich die Loser von damals nun ausheulen. Im Grunde sind wir einfach nur erfolgreicher gewesen als die.

Und was Rassismus betrifft; Heutzutage sind alle weißen Völker sehr weit weg von Grundrassismus. Während gerade in den schwarzen Ländern und selbst unter der schwarzen Bevölkerung der USA der Rassismus gegen Weiße nie dagewesene Höhen erreicht.

Und durch all die Flüchtlinge aus schwarzen Ländern, nimmt der Rassismus in Europa gegen Weiße auch massiv zu...