Wie geht die Japanische Gesellschaft mit ihrer Geschichte um?
4 Antworten
Die Japanische Gesellschaft als Ganzes leugnet oder verdreht die Geschichte, liegt wohl daran das gerade für die Japaner der Scham zu groß wäre und gerade in dieser Kultur ist das ja der worst case. Von daher ist das Ganze auch Politisch und nicht nur Gesellschaftlich so gewollt.
Regelmäßig nehmen japanische Regierungsmitglieder am Jährlichen Erinnerungskult am Yasukuni-Schrein teil. Dieses findet immer am 15. August statt, dem Jahrestag der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg. Yasukuni bedeutet "der Nation Frieden bringen". Merkwürdig ist das sich neben dem Schrein eine Haubitze, weitere Kriegsgeräte und ein Gedenkstein für die Kempetai, also der japanischen Gestapo befindet. Wer das schon Makabrer findet wird spätestens bei dem Museum auf dem Schrein-Gelände geschockt sein, dort nämlich wird der Opfermut der Kamikaze-Piloten gelobt, Erinnerungen oder gar Aufarbeitungen von Nanking, Zwangsprostitution oder der Einheit 731 sucht man hingegen vergeblich, die gab es ja laut Durschnitts Japaner auch gar nicht und bei Konfrontation mit Belegen reagieren die Japaner äußerst aggressiv ,,Es kann nicht sein, was nicht sein darf!“.
Hin und wieder auf Druck des Auslandes, gerade von Seiten Süd-Koreas gibt es Vereinzelt Eingeständnissen von japanischer Seite. 1993 etwa gab die damalige Regierung die "Rekrutierung" von "Trostfrauen" zu und entschuldigte sich. 2007 allerdings meinte der amtierende Regierungschef Shinzo Abe, es würde keine Beweise für Zwangsprostitution geben. Also, heute so oder morgen so! Stell dir vor Merkel hätte z.B in Israel gesagt das es den Holocaust nicht wirklich gab, so ungefähr empfinden das die Chinesen oder Koreaner.
Auch die Existenz der Einheit 731 wurde vor einigen Jahren von der Regierung eingeräumt, nachdem japanische Kriegsveteranen sich zum Einsatz mit Krankheitserregern bekannt hatten. Weitere Details wurden von offizieller Seite aber nicht genannt. Heute wiederum ist der Tenor, das es die 731 in der beschriebenen Form niemals gab.
Es gibt also in Japan durchaus Eingeständnisse, sich damit auseinanderzusetzen. Es fehlt aber letzten Endes der Wille, die Scharm der Kriegsverbrechen zu ertragen. Wenn das alles nicht hilft, verweist man auf den Friedensvertrag aus dem Jahr 1952, mit dem eine mögliche Kriegsschuld als erledigt betrachtet wird. Aber die eigentlichen größten Opfer, nämlich China und Korea, waren allerdings niemals an diesen Friedensvertag beteiligt und so musste sich Japan niemals wirklich schriftlich zu verbrechen bekennen. Ansonsten wird gerne eines Zelebriert: viele Japaner sehen sich aufgrund der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki als Kriegsopfer, das man allerdings der Täter war der Wind gesät hat wird dabei oft vergessen.
Passend dazu werden in japanischen Schulbüchern Verbrechen wie das Massaker von Nanking oder Zwangsprostitution verharmlost und heruntergespielt. Die japanische Regierung begnügt sich mit dem Statement, dass diese Texte nicht die offizielle Sicht auf die Geschichte des Landes darstellen. Kurz um, die Japaner haben und werden niemals die Verantwortung für ihre Taten übernehmen.
Wundert es dich? Man hat die Japaner im Gegensatz zu den deutschen niemals nach dem Krieg dazu gezwungen hinzusehen. Die Alliierten zwangen die deutsche Bevölkerung um die Konzentrationslager sich das grauen vor Ort anzusehen und präsentierten in den Nürnberger Prozessen der ganzen Welt inklusive der Deutschen was passierte. Bei dem Japaner war die Gnade der USA ziemlich entgegenkommend.
Es fällt heute schwer, sich die mentale Verfassung Japans nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg vorzustellen. Amerikanische Kriegsberichte drücken häufig das Erstaunen darüber aus, unter welchen Bedingungen die Japaner immer weitermachten. Der Wiederaufbau wurde in kürzester Zeit und mit jener Disziplin vorangetrieben. Dennoch, länger dauerte die psychologische Genesung der japanischen Nation, die kam anschließend durch die USA und diese retteten den Faschismus der Japaner ins heutige Zeitalter.
Nachdem der Kaiserkult als Symbol und mächtiger Antrieb des japanischen Imperialismus identifiziert worden war, musste es erstaunen, dass die neue Verfassung von 1947 die Monarchie nicht abschaffte oder Hirohito, der Japan in den Krieg geführt hatte, zur Abdankung gezwungen wurde. General Douglas MacArthur hat die Absolution Hirohitos mit der Notwendigkeit einer raschen Stabilisierung Japans begründet und das war der Fehler.
Der Effekt war es dass der Japanische Nationalismus somit niemals starb und sogar eine neue Legitimation bekam. Die Japaner waren seit jeher eine sehr geschlossene Gesellschaft und sie sind es noch immer. Diskriminierung von Einwanderern ist in Japan genauso Normal wie die Huldigung von Nationalen Symbolen oder Krieg. Es ist ein Teil der Japanischen Kultur und Intimität und die existiert bereits seit Jahrhunderten und wird von Generation zu Generation unbewusst weitergegeben. Wir deutschen waren da kaum anders, wir waren im Kern auch immer eine sehr Nationalistische Gesellschaft. Aber nach dem Krieg hat man regelrecht alles eingerissen und zu uns gesagt, macht was draus und wagt euch ja nicht euch als Opfer zu sehen! Also blieb uns nichts Anderes übrig als uns neu zu erfinden.
Das ist unterschiedlich, aber die Mehrheit der Japaner ignoriert den Teil weitestgehend, und einige populäre (nationalistische) Politiker zollen verstorbenen Kriegsverbrechern tatsächlich sogar Respekt!
Der Umgang der verbrecherischen Vergangenheit des japanischen Staates ist ein ganz anderer als der unserer mit dem Holocaust.
Ja, der Unterschied darin ist der, dass jene Politiker in Japan teils den Regierungsparteien angehören und das öffentlich machen, und dass das auch nicht bestraft wird, was meiner Meinung verachtenswert ist.
Die Japaner haben ja nur Chinesen umgebracht. Die Japse und die Welt sehen das entspannter.
Das ist so nicht richtig zitat Es wurden schätzungsweise 3.500 koreanische und chinesische Zivilisten sowie sowjetische Kriegsgefangene in diesen Versuchen getötet.
Öhm ich bin Akaitori.
Was hatte dein Kommentar zu bedeuten, was wolltest du mir damit vermitteln?
Ansonsten antwortest du eben morgen.
"Nur" Chinesen? Soll das jetzt ihre Taten weniger schlimm machen, weils "nur" Chinesen sind? Die einzigen die das entspannt sehen, sind halt eklige Rassisten.
In der Regel wird das ignoriert. Das wird im Geschichtsunterricht schlicht nicht behandelt. Der Holocaust und die Kriegsverbrechen Japans sind nicht im Lehrplan. Und auch so wird es selten in den Medien erwähnt.
Die gehen damit gar nicht um.
Die besuchen doch jährlich weiter den Yasukuni-Schrein. Zeigen weiterhin stolz die aufgehende Sonne und diskriminieren Koreaner die sie selber nach Japan verschleppt haben aufs übelste.
Jeder 10te Tote sowie jeder 5te Verletzte der Atombombenabwürfe waren Koreaner, denen wird garnicht am Trauertag gedacht.
In der Schule wird das Thema gar nicht beachtet man fokussiert sich auf die zurecht auf Japan geworfene Atombombe und stellt sich als Opfer dar.
Die Trostfrauen bezeichnen sie als gierige Lügnerinnen.
Japan ist die Brut der Hölle leider. Das wäre so als würden deutsche und deutsche Politiker jährlich Opfergaben für Hitler machen, weiterhin stolz das Nazi-Hakenkreuz schwenken und alle Opfer ihrer Kriege verhöhnen diskriminieren und als Tiere ansehen.
Ich stelle mir gerade vor, wie der Enkel eines jüdischen Holocaust-Überlebenden auf einer Holocaust-Gedenkveranstaltung in Israel eine emotionale, anklagende Rede hält über die Verbrechen an Juden im Dritten Reich, wie er ein Foto von der Tätowierung auf dem Arm seines Großvaters in die Kamera zeigt, “Sehen Sie!!! Sehen Sie, was diese Unmenschen meinem Opa angetan haben! Was er in deren Augen war, nur Material, kein Mensch! Alle deutschen Nachbarn wussten, was mit ihm passiert, keiner hat eingegriffen, und denken Sie, wenn heute wieder jemand zum brutalen Mord an Juden aufrufen würde, wäre es anders? Daran kann ich nicht glauben nach allem, was passiert ist. Sehen Sie!!!”, und seine Stimme bricht, heiße Tränen laufen ihm das Gesicht herunter, das Publikum ist erschüttert, einige weinen leise mit, die Hände zum stillen Gebet gefaltet… und dann trocknet sich der Mann das Gesicht, räuspert sich kurz, und spricht ins Mikro: “Apropos Deutschland, ich setz mal kurz meinen schwarz-rot-goldenen Hut auf… also ich war ja schon ganz häufig im Harz, weil meine Freunde von früher da wohnen, muss aber sagen, Ski-Urlaub in Bayern letztes Mal war auch echt gut, also falls jemand irgendwie Tipps braucht, ich kenn mich da aus! Hört eigentlich einer von euch Deutschrap? ^.~ Ich bin ja total ein Fan davon! Freunde aus der WhatsApp-Gruppe über deutschsprachige Musik haben mir auch Helene Fischer schon empfohlen, da werde ich als nächstes reinhoeren… “
Ungefähr dieser Vibe ist es, den ich bekomme, wenn du in deiner Antwort von Brut der Hölle und verdiente Atombombe und was noch alles Markiges schreibst, unten in deiner Erfahrung aber schreibst “jedes Jahr dort”, in deinem Profil als erstes die japanische Flagge steht, du schreibst wie du J-Pop-Fan bist, und stolz betonst, wie lange du schon in Japan gelebt hast…
Was kann ich denn dafür?
Wenn die Japaner zur Zeit des 2ten Weltkrieges meine Familienmitglieder als Arbeitssklaven ins japanische Land zwangen oder die Frauen als Sexsklaven ihnen die Pässe abnahmen, in den Städten wo man herkam alles niederbrannten und man so nie seine Staatsangehörigkeit nachweisen konnte?
Vorfahren waren staatenlos nach dem zweiten Weltkrieg und nach dem Koreakrieg ebenfalls, das alles dank Japan.
Also: das ich da geboren wurde und zum Teil groß wurde ändert nichts dabei das Japan(NICHT alle Japaner) eine Brut der Hölle ist.
Heute wiederum ist der Tenor, das es die 731 in der beschriebenen Form niemals gab. Also wie Holocaustleugnung oder wie wenn ja das ist ja schrecklich