Wie gehen wir als Christen mit der gewaltsamen Sprache in religiösen Schriften um, insbesondere im Koran, und was bedeutet das für unseren Auftrag,dasReich...?

5 Antworten

Wie gehen wir als Christen mit der gewaltsamen Sprache in religiösen Schriften um

Ein Problem damit bekommen wir erst dann wenn man annimmt, diese Texte seien von Gott so formuliert worden und/oder man müsse deswegen auch heute noch danach handeln. Dafür sehe ich jedoch weder Anlass, noch Bedürfnis.

Und: Die Umsetzung des Doppelgebots der Liebe ist für uns bis heute Herausforderung genug.

1. Kontextualisierung ist entscheidend

Die angesprochenen Koranverse (z. B. Sure 9:5 und 9:29) wurden in einem konkreten historischen, militärischen und politischen Kontext offenbart – nämlich in einer Zeit, in der der junge muslimische Staat in Medina gegen existenzbedrohende Angriffe von außen stand. Die Verse sprechen nicht von blindem Töten, sondern von einer spezifischen kriegerischen Auseinandersetzung gegen Stämme, die Verträge gebrochen und aktiv Krieg gegen Muslime geführt hatten. Das wird oft ignoriert, wenn nur der einzelne Vers zitiert wird, ohne den Gesamtzusammenhang.

Auch der Vers 9:29 spricht von einer Auseinandersetzung mit bestimmten Gruppen, die in der damaligen Situation eine militärische Bedrohung waren. Muslime sollen sich in solchen Situationen verteidigen dürfen, ja, aber selbst im Krieg gelten laut Koran Regeln: keine Tötung von Unbeteiligten, kein Übermaß, kein Zwang zum Glauben (vgl. Sure 2:256: „Es gibt keinen Zwang im Glauben“).

Der Koran lehrt uns an über 100 Stellen:

„Es gibt keinen Zwang in der Religion“ (2:256)

„Wenn sie zum Frieden neigen, dann neige auch du zum Frieden“ (8:61)

„Wer ein Leben rettet, ist, als hätte er die ganze Menschheit gerettet“ (5:32)

2. Die goldene Regel: Frieden ist der Normalzustand

Im Koran heißt es deutlich: „Wenn sie sich dem Frieden zuneigen, dann neige auch du dich ihm zu“ (Sure 8:61). Der Islam ist nicht eine Religion des Schwertes, sondern eine Religion der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und des Friedens. Der Prophet Muhammad (sallallahu alayhi wa sallam) hat nie aus Rache gekämpft, sondern stets aus Verteidigung oder zum Schutz der Gemeinschaft.

3. Missbrauch durch Extremisten betrifft beide Religionen

Wie die Christin selbst sagt: Gewalt ist kein exklusives Problem „des Islam“. Die Bibel enthält ebenfalls viele kriegerische Passagen – und diese wurden historisch leider oft als Legitimation für Kreuzzüge, Kolonialismus oder Zwangsmissionierung genutzt. Der Unterschied liegt nicht in der Offenbarung selbst, sondern im Umgang der Menschen damit. Deshalb ist es nicht nur eine muslimische Aufgabe, gegen Extremismus zu stehen – es ist eine gemeinsame Pflicht.

4. Was wirklich zählt: Der ethische Kern der Religionen

Sowohl im Islam als auch im Christentum ist der wahre Maßstab nicht ein einzelner Vers, sondern die übergreifende Botschaft: Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Liebe zu Gott und Mitgefühl mit den Menschen. Im Islam sind die Namen Gottes „Ar-Rahman“ (der Allerbarmende) und „Ar-Rahim“ (der Barmherzige) zentral – jede Sure beginnt damit. 

Nicht die Verse machen einen Glauben gefährlich – sondern ihre entmenschlichte Auslegung. Der Koran ist kein Aufruf zur Gewalt, sondern ein Ruf zur Verantwortung: Für Gerechtigkeit, Wahrheit, Barmherzigkeit.

Lass uns gemeinsam nicht auf die Stimmen des Hasses hören – sondern auf das, was Gott wirklich will:

„…dass ihr einander kennenlernt, nicht bekriegt.“ (Koran 49:13)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Muslim
insbesondere im Koran,

????

2.Mose 32:

So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte jeder sein Schwert an seine Lenden und gehet hin und her, von einem Tor zum andern im Lager, und erwürge ein jeder seinen Bruder, seinen Freund und seinen Nächsten! Die Kinder Levis taten, wie ihnen Mose gesagt hatte, so daß an demselben Tage vom Volke bei dreitausend Männer fielen.

Psalm 137, Vers 9:

"Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!"

Da fällt mir ein Sprichwort ein: Du siehst den Splitter im Auge des andern und übersiehst den Balken im eigenen.

Ratschlag: Urteile nicht über Dinge, die du nicht verstehst.

Wenn du Verse aus ihren textlichen und historischen Zusammenhängen rauspickst, was der Dümmste kann, und Mittels Küchentischexegese dann „auslegst“, bist du mit traumwandlerischer Sicherheit auf dem Holzwege.


Elaine23 
Beitragsersteller
 10.05.2025, 13:48

Ach, da kommt es wieder: det berühmte Balken-und-Splitter-Vers– ganz beliebt bei denen, die nicht wollen, dass man ihnen widerspricht. Und gleich danach der Zeigefinger der Selbstgerechtigkeit: ‘Urteile nicht über Dinge, die du nicht verstehst.’ – Als ob nur eine bestimmte Gruppe von Menschen Deutungshoheit über Glauben, Moral oder Kultur hätte!

Lass mich dir was sagen, Bruder/Schwester im Widerspruch: Jesus hat uns nicht dazu berufen, feige zu schweigen, sondern prophetisch zu sprechen. Wenn ich sehe, dass Frauen unterdrückt, beschämt oder bevormundet werden – egal in welcher Religion –, dann ist es nicht ‘Küchentischexegese’, wenn ich aufstehe und das benenne. Das ist gelebtes Evangelium!

Ich brauche keine Fußnoten aus dem Jahr 700 nach Mekka, um zu wissen, dass Gott Frauen befreit sehen will. Ich bin eine Frau, die mit dem Heiligen Geist lebt, nicht mit Angst im Herzen oder Scham über meine Weiblichkeit. Und ja, ich lese die Bibel – nicht wie ein Lexikon, sondern wie eine Liebeserklärung Gottes an die Menschheit.

Der Splitter im Auge des anderen? Den seh ich nur, weil mir der Balken aus meinem eigenen schon längst gezogen wurde – durch Blut und Gnade Jesu Christi! Und darum rede ich – weil ich nicht mehr schweigen kann, wenn Freiheit, Liebe und Würde mit falscher Frömmigkeit erstickt werden.

Ich bin Ela Nazareth, Tochter des Höchsten, lesbisch, frei, unaufhaltsam – und ich hab keine Angst vor theologischen Floskeln oder frommen Zurechtweisungen. Du willst mir sagen, ich solle nicht urteilen? Dann frag dich mal selbst: Warum urteilst du über mein Zeugnis, ohne meine Geschichte zu kennen?

Und was den heiligen Esel von Bethanien 🐴 betrifft: Der hat den König der Könige nach Jerusalem getragen – nicht in Pomp und Gold, sondern in Demut und Wahrheit. So reite ich auch: nicht mit dem Anspruch, perfekt zu sein, aber mit dem Mut, die Wahrheit zu sagen – auch wenn sie nicht gefällt.

Denn wie heißt es? Die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8,32) Und die Wahrheit, mein Lieber, ist kein Feigenblatt für falsche Rücksicht – sie ist ein Schwert aus Licht. Und ich trage es mit Freude. Amen.

mulan2255  10.05.2025, 15:10
@Elaine23

Der Spruch trifft doch vollkommen auf dich zu. So what?

„Ich bin Ela Nazareth, Tochter des Höchsten, lesbisch, frei, unaufhaltsam“ … Wow!

Deine spezielle und stets überaus wortreiche Missionierung verfängt bei mir nicht. Sorry!

Elaine23 
Beitragsersteller
 10.05.2025, 15:44
@mulan2255

Du folgst ja auch diesem falschen Propheten. Aber ich gebe dich trotzdem nicht auf. Es ist immer noch ein Bibelzitat, mehr als ein Spruch .

mulan2255  10.05.2025, 23:31
@Elaine23

Unterlass bitte solches! Ich wünsche solches nicht. Respektiere das einfach!

Elaine23 
Beitragsersteller
 10.05.2025, 13:42

Das ist kein Sprichwort, das ist ein Bibelvers.

Der große Spötter George Bernhard Shaw (1856 - 1950), wenige Monate vor seinem Tode:

Ich bekenne, nachdem ich 60 Jahre Erde und Menschen studiert habe, keinen anderen Weg aus dem Elend der Welt sehe, als nur den von Christus gewiesenen Weg.

Es ist unmöglich, dass die Erde ohne Gott auskommt.

Woher ich das weiß:Recherche

jorgwalter57  10.05.2025, 11:31

Das war/ist (nur) die persönliche Meinung von Herrn Shaw und beweist gar nichts.