Wie gehe ich mit ihm um?
Ich habe einen Praktikanten, für den ich zuständig bin. Er lässt sich nichts sagen von mir und das habe ich heute bei ihm angesprochen. Dann war seine Antwort, es komme drauf an, wie man es sagt. Aber egal wie ich es sage, es ist sowieso falsch, dass habe ich ihm auch so gesagt, er wollte dann mit mir diskutieren.
Aber ich bin immer freundlich. Ich bin halt direkt aber man muss die Dinge halt ansprechen, weil schön reden kann man sie nicht und ich muss ihn auch nicht verhätscheln als wäre er ein Kind.
Er ist noch bis Ende April da, aber ich habe kein Bock mehr. Wie soll ich mit ihm umgehen?
3 Antworten
Sprich mit deiner Vorgesetzten. Wenn sich niemand anderer findet, der sich um den Praktikanten kümmern mag, muss der sich ab sofort ändern oder vorzeitig gehen.
Eine gerechtfertigte Beschwerde, die mit negativen Auswirkungen behaftet ist und dich in diesem Fall sogar konkret selbst betrifft, ist alles andere als ein selbstgefälliges Anschwärzen. Es würde mich sehr wundern, wenn deine Vorgesetze das anders sieht und mehr am Wohlbefinden des Praktikanten interessiert wäre als an deinem.
Ich verstehe, dass du verärgert bist. Schwierig, die Situation insgesamt von außen zu bewerten. Es kann sein, dass dein Praktikant durch die pragmatische Arbeitswelt überfordert ist oder es kann sein, dass deine Art und Weise mit ihm zu sprechen etwas zu hart ist.
Gibt es einen Vorgesetzten oder Ausbilder in eurer Firma, den/die du um Rat fragen kannst?
Ansonsten überprüfe mal dein Bild von ihm. Was denkst du wirklich über ihn (faul, stur, unwillig, hält sich für was besseres, hat es nicht nötig...) wenn du diese Label für ihn hast, ist es sehr wahrscheinlich, dass du ihn das auch unterschwellig, z.B. durch den Tonfall spüren lässt.
Was glaubst du, was er über dich denkt?
Ein Praktikant soll etwas über die Arbeitswelt lernen und sollte sich deshalb natürlich auch in ein Team einfügen. Das fällt Menschen, die sich bislang nie anpassen oder zurücknehmen mussten und in der Schule erfolgreich waren manchmal etwas schwerer. Vielleicht reagiert er auch aus reiner Unsicherheit so oder er hat nie gelernt, mit Fehlern umzugehen und versucht, sie so zu überspielen. Ist aber alles Spekulation.
Ich denke, dass ihr ein Problem auf der Beziehungsebene habt und solange ihr das nicht geklärt habt, braucht ihr über Arbeitsaufträge gar nicht zu sprechen.
Wenn du das hinbekommen willst, dann sprich mit ihm über die emotionale Ebene (Ärger), die er bei dir triggert und gib ihm die Chance, seine Gefühle zu äußern. Dann versucht ihr eine gemeinsame Arbeitsebene zu finden. EIn Gespräch könntest du z.B. so fühen: "Wir könnten es uns beide jetzt ganz einfach machen und dir wird ein anderen Betreuer während deines Praktikums zugewiesen. Aber das ist nicht Sinn und Zweck der Sache. Vielleicht ist es genau das, was du während deines Praktikums hier lernen sollst. Ich würde gerne versuchen, mit dir gemeinsam eine Ebene zu finden, auf der wir zusammen arbeiten können. Dafür möchte ich dir meine Sicht der Dinge erklären und ich möchte auch deine Perspektive kennenlernen." Und dann höre ihm so zu, als hätte er mit allem, was er sagt zu 100% recht.
Wichtig ist, dass es dir dabei nicht ums Gewinnen oder Rechthaben gilt, sondern dass du ein wirkliches Interesse daran hast, ihm zu helfen, dss sein Praktikum ein Erfolg wird. Motto: Argumentiere, als hättest du recht und höre zu, als würdest du dich irren.Ein Beispiel, wie man einen Konflikt professionell angeht und löst, wäre für den Praktikanten ganz bestimmt hilfreich.
Wünsche dir viel Erfolg!
Bei sowas kann man nur freundlich verpackt den Vorgesetzten zu bitten, den Praktikanten jemand anders zuzuteilen und bei einem möglichen Zeugnis ebendso freundlich verpacken das der Mensch ein wenig schwierig ist.
Ich stehe bei meiner Vorgesetzten sicher schon als Petze da, ich war schon so oft wegen ihm bei ihr.