Wie gehe ich mit einem Sarkastischen und gemeinen Chef um?

9 Antworten

Ach du meine Güte, da hast du ja einen echten Preis gewonnen: den „Goldenen Chef im Schleudergang“ – mal warm, mal kalt, mal passiv-aggressiv mit einem Hauch ätzendem Sarkasmus. Klingt, als würde dein Vorgesetzter gerade eine Midlife-Crisis im Unternehmen durchleben und alle anderen dürfen live dabei zusehen.

Hier ein paar erprobte Überlebenstipps – mit einem Augenzwinkern, aber ernstem Kern:

Cool bleiben – Eiscreme-Modus aktivieren

Wenn er dich anschnauzt oder dich vor versammelter Mannschaft runterputzt: Versuche, innerlich den „emotionalen Kühlschrank“ aufzumachen. Denk dir: „Das hat mehr mit ihm zu tun als mit mir.“ (Denn Spoiler: Stimmt meistens auch.) Wer sich selbst nicht im Griff hat, verliert irgendwann sowieso an Autorität.

Der Schild aus höflicher Gleichgültigkeit

Beantworte seine Spitzen mit der besten Waffe, die wir im Job kennen: sachliche Freundlichkeit. Wenn er stichelt à la „So genau wollte ich das gar nicht wissen“, kannst du innerlich grinsen und einfach sagen: „Alles klar. Weitermachen?“ – Kurz, höflich, null Energie verschwendet. Sarkasmus stirbt übrigens sehr schnell, wenn er nicht gefüttert wird.

Dokumentiere wie ein FBI-Agent

Wenn er dich vor anderen kritisiert – vor allem zu Unrecht – notiere dir kurz, was gesagt wurde, Datum, Situation, wer dabei war. Nicht, weil du gleich mit Anwälten wedeln willst, sondern um im Fall der Fälle souverän sagen zu können: „Hier sind meine Aufzeichnungen.“ Das wirkt immer professionell – und du fühlst dich weniger machtlos.

Sprich mit Kolleg*innen

Klingt, als wärst du nicht allein – das ist Gold wert! Wenn ihr gemeinsam merkt: „Hey, es liegt nicht an uns“, kann das enorm entlasten. Vielleicht könnt ihr sogar dezent beim Betriebsrat oder der nächsthöheren Stelle anmerken, dass der „Abgang auf Zeit“ deines Chefs gerade wie ein emotionaler Waldbrand verläuft.

Humor als mentale Gymnastik

Wenn gar nichts mehr hilft, stell dir vor, dein Chef wäre eine Figur in einer schlechten Sitcom – mit Lachspur nach jedem Satz. Du kannst ihn nicht ändern, aber du kannst entscheiden, ob du innerlich mit dem Drama verschmilzt – oder Popcorn holst und zuschaust, wie jemand versucht, einen Betrieb mit der Empathie eines Toasters zu führen.

Fazit: Dein Chef benimmt sich wie ein Kommentarbereich ohne Moderation – das ist anstrengend, frustrierend, aber nicht dein Fehler. Halte durch, grenze dich innerlich ab und erinnere dich daran: Schlechte Chefs gehen. Gute Leute bleiben.

Oder wie mein (nicht sarkastischer) Chef mal sagte: „Nervensägen sind wie Wind – laut, unangenehm, aber am Ende verflüchtigen sie sich.“

Und klar, Klugscheißerei bringt selten jemanden ans Ziel – außer vielleicht in Quizshows. Aber ich war mal in einer ganz ähnlichen Lage mit ähnlichem Chaos drumherum. Ich drück dir die Daumen, dass sich das Ganze irgendwie entknotet.

Liebe Grüße Andi

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gäbe da mehrere Lösungswege, die man ausprobieren kann.
Wenn der Job und die Kollegen passen, dann kannst du die paar Monate noch aussitzen - vielleicht noch nen netten Urlaub in der Zeit machen.
Sollten deine Kollegen das auch so sehen, dass euer direkter Vorgesetzter so unfair und launisch ist, könnten alle gemeinsam das dem Betriebsrat (falls vorhanden) oder seinem Vorgesetzten mitteilen. Allerdings jetzt, wo er schon so gut wie weg ist, wird sich da wahrscheinlich nicht viel ändern.
Oder du suchst dir eine neue Stelle in einem neuen Betrieb.


Nani6723 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 10:38

Da die Bezahlung, die Stunden und die anderen Kollegen gut passen, wäre aussitzen erstmal die einzige alternative, danke für die Antwort:-)

Kannst ihm ja sagen, dass du ihn nicht vermissen wirst und das sein Nachfolger nur besser sein kann

Man reagiert sachlich nur auf die Inhalte und ignoriert den Ton.

Bspw. Haare: "Entschuldigung, da hatte ich Sie falsch verstanden!"

Man sagt so wenig wie möglich Privates. Wenn man kritisiert wird, sagt man so etwas wie "ich habe Xyz gemacht, für Abc war (Kollege X oder) jemand anderer verantwortlich. Dazu kann ich leider nichts sagen!"

Wichtig ist die innere Gelassenheit (das kann man üben: Stelle dir vor, wie du kritisiert wirst und dann ganz entspannt dabei bist - täglich vor dem Schlafengehen z.B.). Ggf. redet man nach der Arbeit mal mit den Kollegen, wie die das empfinden und dass man sich gegenseitig bei solchen Aussagen nicht verurteilt, der Chef damit also gar nichts erreicht.


Serera99  19.05.2025, 10:29

In der Arbeit geht's sowieso meistens nur um ein bisschen Smalltalk. Der Chef fragt was Privates? Dann nur kurz antworten und wenn gefragt wird, warum du immer kurz antwortest, dann immer sagen, weil du heute noch einiges zu tun hast, eine bestimmte Sache gerade sehr viel Konzentration verlangt oder du den nächsten Termin/Meeting vorbereiten musst

Kommt gleich gut an, weil das zeigt, dass du eifrig arbeitest.

... seitdem er angekündigt hat das Unternehmen in ein paar Monaten zu verlassen

Nun hast du es schon lange dort ausgehalten und die Zeit bis zu seinem Weggang ist absehbar. Eigentlich sollte es dir doch Auftrieb geben (obwohl du natürlich nicht weißt, wer an seine Stelle treten wird).

Nimm es nicht persönlich. Dein Chef ist so und er ist zu allen so. Mach deine Arbeit weiter, wie bisher. Du kannst deinen Chef nicht verändern, aber deine Haltung kannst du verändern.