Wie findet ihr meinen Prolog?

4 Antworten

Dein Prolog muss dringend noch einmal grundlegend überarbeitet werden:

  • Du hast auf dem kurzen Stück schon Zeitfehler drin, z.B. der Vater rüttelte und schreit.
  • Einige deiner Formulierungen ergeben keinen Sinn, z.B. die Hauptperson soll aufwachen, obwohl sie nicht schläft, oder Blut tropfte aus dem Kopf runter.
  • Du konjugierst wahrnehmen falsch.
  • Die Formatierung ist Mist. In Szenen nutzt man normalerweise Zeilenumbrüche, um verschiedene Abschnitte voneinander abzugrenzen, beispielsweise wenn bei einem Dialog eine andere Person anfängt zu sprechen. Ansonsten sollte der Fließtext entweder linksbündig oder als Blocksatz formatiert sein. So zentriert ist es bei längeren Texten anstrengender beim Lesen.
  • Ansonsten bringt die Szene dem Leser nichts. Du kündigst an, man erfährt, was vor zehn Jahren passiert ist, gibst dann aber keine Informationen. Nehme den Leser richtig in die Geschehnisse mit herein, indem du erzählst, was in der U-Bahn passiert ist, wie die Hauptperson all das wahrgenommen hat, etc. Beschreibe auch ruhig die Umgebung. U-Bahn ist nicht gleich U-Bahn. Je nachdem durch welche Gegenden sie fahren, sieht man dort andere Personen drinnen, etc. So wundert man sich nur, warum Blut aus dem Kopf der Mutter tropft, weil sie in eine U-Bahn gestiegen sind. Ich fahre sehr oft mit einer und bisher hat das Einsteigen noch nie zu so einer Reaktion geführt.
  • Du hast einen Ich-Erzähler gewählt, bist also auf die Wahrnehmung deiner Hauptperson beschränkt. Wenn sie nur das Rattern der U-Bahn wahrnimmt, kann sie also nicht erzählen, dass ihr Vater schreit oder an ihr rüttelt. Sie kann es höchstens im Nachgang von ihm erfahren haben, was dann aber auch deutlich gemacht werden sollte.

Ist etwas wirr geschrieben und extrem kurz, aber für den ersten Versuch ganz in Ordnung. Ich habe schon Schlechteres gelesen.

Mal abgesehen von Fehlern, die hier bereits angesprochen wurden, ist mir nicht ganz klar wie du dem Leser den Prolog erzählen möchtest. Du steigst ein als wäre es eine Erzählung von der Protagonistin im Erwachsenenalter, willst den Leser im nächsten Moment aber aktiv mit in die Szene nehmen, in der sie noch ein Kind ist. Der Übergang ist dir in meinen Augen nicht gut gelungen und ich würde dir eher raten dich für einen von beiden Stilen zu entscheiden.

Es wäre auch deutlich effektiver, wenn du von Beginn an aus der Perspektive ihres Zehnjährigen Ichs schreiben würdest und den Leser aktiv miterleben lässt was dort eigentlich genau in der U-Bahn passiert, sonst kannst du dir den Prolog theoretisch auch sparen und gleich mit dem ersten Kapitel beginnen. Eine kleine Momentaufnahme wie diese kann man auch als kurze Rückblende einbauen, dafür braucht es keinen Prolog.

Das sind aber nur ein paar Tipps meinerseits. Schreib einfach weiter und lass es fließen wie es kommt. Übung macht den Meister! :) Wie gesagt, für den allerersten Versuch ist das gar nicht schlecht.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe selbst / habe mich mit dem Thema viel befasst

Schön weiterüben!

Schreie rufen übrigens niemals nach dir, sondern die Person, die schreit - äh, leise und schwach schreit???

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat

Learningimpo 
Beitragsersteller
 26.01.2025, 16:42

damit wollte ich betonen, dass er kurz vorm sterben ist. 😅

WilliamDeWorde  26.01.2025, 16:44
@Learningimpo

Und keiner weiß warum, und das soll vermutlich spannend sein. Sich die Schuld an einem nicht verursachten Unfall zu geben, ist Unsinn.

kurz vorm sterben

das Sterben - groß schreiben! Da sind noch eine Menge Hausaufgaben fällig ... aber hab Spaß. Übung hat noch nie geschadet.

Der Satz „Einst, wo ich so viel Liebe ...” musst komplett neu formuliert werden.

Ebenso das Ende des Satzes „... tropfte aus ihrem Kopf runter” und „Nur das Schmerz in meinem Herzen...” sowie „Mein Vater rüttelte mich schwach und schreit..” und „.. das Einzige, was ich wahrnehmte ....


Learningimpo 
Beitragsersteller
 26.01.2025, 16:43

Vielen Dank 🙏🏼