Wie erzieht ihr eure Kinder und wieso?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Autoritär 38%
Bedürfnisorientiert 38%
Anders 25%
Attachment Parenting 0%

6 Antworten

Bedürfnisorientiert

Ich versuche, mich an der bedürfnisorientierten Erziehung auszurichten (übrigens ist "Attachment Parenting" nur der englische Begriff dafür).

(Wobei, nur als Anmerkung: ich halte "bedürfnisorientiert" weniger für einen Erziehungsstil, sondern mehr für eine innere Einstellung sich selbst und seiner Umgebung gegenüber)

Leider wird BO oft missverstanden. "Bedürfnisorientiert" heißt nicht, dass das Kind immer bekommt, was es will. Und es geht auch nicht darum, seine eigenen Bedürfnisse immer hinter allem hintenanzustellen. Es geht auch nicht um absolute Aufopferung bis zur völligen Selbstaufgabe. Es geht nicht darum, dass Snowflake der Nabel der Welt ist. Oder dass es keine Regeln gibt. Es ist nicht laissez-faire, es ist nicht unerzogen.

Beispiel: das Kind hat Hunger. Somit ist ein Bedürfnis klar vorhanden. Also braucht es etwas zu essen. Das bedeutet NICHT, dass man ihm dann Schokolade gibt, weil es nach Schokolade schreit und das angebotene Essen nicht essen will. Es kann aber bedeuten, dass man eine Alternative anbietet. Wenn diese dann auch verweigert wird, ist es halt so. Bedürfnisorientiert bedeutet nicht, dass man dann einen Tanz ums Kind aufführt und darum bettelt, dass es doch bitte einen Bissen essen soll.

Bedürfnisorientiert heißt auch nicht, dass es keine Regeln oder Konsequenzen gibt. Der Unterschied zur Strafe ist aber: eine Strafe ist eine willkürliche Sanktionierung ("wenn du nicht aufisst, darfst du nicht fernsehen"). Eine Konsequenz ist eine natürliche Folge ("Wenn du jetzt nicht mehr weiteressen magst, räumen wir den Tisch ab und das Abendessen ist vorbei").


Someone619 
Fragesteller
 26.10.2023, 10:11

Ich dachte immer attachment parenting ist mit wenigen, keinen Grenzen, halt dass die Bindung zum Kind im Vordergrund steht. Ist das nicht so?

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Elli113  26.10.2023, 10:44
@Someone619

Jein. AP hat nichts mit "keine Grenzen" zu tun und es wird im Deutschen oft mit "bedürfnisorientiert" oder "bindungsorientiert" übersetzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Attachment_Parenting

Wie ich ja oben schon schrieb, halte ich "bedürfnisorientiert" weniger für einen Erziehungsstil als eine innere Haltung.

Insofern könnte man wohl sagen, dass AP stärker formalisiert ist als BO, obwohl die Konzepte zum Herstellen einer guten Eltern-Kind-Bindung natürlich auch in der bedürfnisorientierten Erziehung eine Rolle spielen.

So scharfe Grenzen kann man aber mE auch gar nicht ziehen. Dass Elemente von AP, wie zB Bonding nach Geburt, Baby tragen, Baby stillen, Schlafen in der Nähe des Kindes, kein Schlaftraining, nicht schreien lassen einfach allgemein gut für Babys und Eltern sind, egal wie man sonst so erzieht, hat sich mittlerweile eigentlich herumgesprochen.

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Qiboo  29.10.2023, 21:25

Danke 🙏🏻

wirklich sehr schön zusammen gefasst

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Autoritär

Meine Kinder sind Erwachsen. Ich habe sie autoritär erzogen, weil Kinder feste Regeln und Grenzen brauchen. Verstoßen sie gegen diese, gehören selbstverständlich auch Strafen dazu.

Ich würde meine Kinder - wenn ich welche hätte - individuell, dem jeweiligen Kind entsprechend erziehen. Wichtig ist mir da vor allem ein fairer Umgang miteinander auf Augenhöhe. So wenig "aktiv" erziehen wie möglich, aber so viel wie notwendig.

Die unterschiedlichen Erziehungsstile habe ich zwar im Studium gelernt, ich halte jedoch nichts davon, sich übermäßig auf bestimmte Erziehungsstile zu versteifen. Im Endeffekt merkt man eh selbst, was man angemessen findet und was funktioniert.

Bedürfnisorientiert

Bei der bedürfnisorientierten Erziehung geht es darum, dass die Bedürfnisse aller Familienmitglieder respektiert und berücksichtigt werden. Dies ist mir wichtig aus mehreren Gründen:

1. Gleichwertigkeit: Alle Familienmitglieder haben das Recht, ihre Bedürfnisse auszudrücken und ernst genommen zu werden. Indem alle Bedürfnisse berücksichtigt werden, wird sichergestellt, dass niemand in der Familie vernachlässigt oder übersehen wird.

2. Harmonie: Wenn die Bedürfnisse aller Familienmitglieder erfüllt werden, schafft dies eine harmonische und ausgewogene Familienatmosphäre. Konflikte und Spannungen können reduziert oder vermieden werden, da niemand das Gefühl hat, dass seine Bedürfnisse nicht wichtig sind.

3. Bindung: Indem die Bedürfnisse aller Familienmitglieder berücksichtigt werden, stärkt dies die Bindung und das Vertrauen innerhalb der Familie. Jeder fühlt sich wertgeschätzt und respektiert, was zu einer positiven Beziehung und Zusammenarbeit führt.

Liebe Grüße Kati von www.liebevollgrosswerden.de

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Familienberaterin & Kommunikationsexpertin & 3-fach Mama

So wie ich und meine Frau es für richtig halten, und sich nicht jedem Trend angepasst ! Da es uns beiden auch in kleinster Weise geschadet hat und manche modernen Züge unserer Meinung nach eher nachteilig sind.


Someone619 
Fragesteller
 25.10.2023, 20:32

wie denn? Magst du es mir beschreiben wie?

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enno0495  25.10.2023, 20:37
@Someone619

Lässt sich so wirklich schlecht zusammenfassen, während man von anderen Eltern teilweise mitbekommt das sie nur nach den Belangen der Kinder handeln und sich nur danach richten…empfinden diese uns schon als zu streng..anders wiederum zeigt sich bei uns eben mehr positives Verhalten unter Fremden und auch schulische Erfolge.

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Thorsten6723  25.10.2023, 21:00

Da bin ich ganz deiner Meinung.

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