Wie berechnet man Unter-Obersumme in Mathe?
Ich bin gerade am verzweifeln. Eigentlich habe ich gecheckt, wie man in der Integralrechnung Unter-Obersumme berechnet, aber bei manchen Aufgaben macht man die Werte × und manchmal nicht und manchmal quadriert man die Werte und manchmal nicht und das bringt mich gerade durcheinander. Kann das bitte eine/r für Dummies erklären.
2 Antworten
Stell dir vor, du willst die Fläche unter einer Kurve berechnen (Integralrechnung). Da wir nicht einfach direkt die Fläche messen können, teilen wir den Bereich in kleine Rechtecke auf:
• Untersumme → Nimmt immer den kleinsten Funktionswert in jedem Intervall → ergibt eine zu kleine Fläche
• Obersumme → Nimmt immer den größten Funktionswert in jedem Intervall → ergibt eine zu große Fläche
Je mehr Rechtecke man nimmt, desto genauer wird das Ganze.
Wie berechnet man das?
1. Intervall bestimmen: Du hast eine Funktion f(x) und ein Intervall [a, b] (z. B. [0,2]).
2. Aufteilen in n Streifen: Die Breite eines Streifens ist \Delta x = \frac{b-a}{n}.
3. Funktionswerte bestimmen:
• Bei der Untersumme nimmst du immer den kleinsten Funktionswert aus jedem Intervall.
• Bei der Obersumme nimmst du den größten Funktionswert.
4. Rechtecke berechnen:
• Jedes Rechteck hat die Breite \Delta x.
• Die Höhe ist der Funktionswert, den du gewählt hast.
• Fläche jedes Rechtecks = Höhe × Breite.
5. Alle Rechtecke aufsummieren – das ergibt die Unter- oder Obersumme.
Warum quadriert man manchmal?
Das passiert nur, wenn die Funktion selbst ein Quadrat hat, z. B. f(x) = x^2. Dann setzt du einfach x^2 in die Formel ein – du quadrierst nicht extra, das macht die Funktion automatisch.
Beispiel:
Nehmen wir f(x) = x^2 im Intervall [0,2] mit 2 Streifen.
• Schritt 1: Breite der Streifen: \Delta x = \frac{2-0}{2} = 1
• Schritt 2: Intervalle sind [0,1] und [1,2]
• Schritt 3:
• Untersumme: Kleinste Werte → f(0) = 0^2 = 0 und f(1) = 1^2 = 1
• Obersumme: Größte Werte → f(1) = 1^2 = 1 und f(2) = 2^2 = 4
• Schritt 4: Flächen berechnen
• Untersumme: (0 \cdot 1) + (1 \cdot 1) = 0 + 1 = 1
• Obersumme: (1 \cdot 1) + (4 \cdot 1) = 1 + 4 = 5
Die tatsächliche Fläche (also das Integral) liegt irgendwo dazwischen.
Das erklärt es wahrscheinlich am besten
Die Idee ist, das Integral als Summe von Flächen kleiner Rechtecke zu approximieren. Dabei gilt:
- Intervall unterteilen: Zerlege das Intervall in kleine Teilintervalle. Jedes Rechteck hat die Breite Δx.
- Rechteckhöhe wählen:
- Bei der Untersumme nimmst du in jedem Intervall den kleinsten Funktionswert (Minimum).
- Bei der Obersumme den größten Funktionswert (Maximum).
- Der Funktionswert ergibt sich aus der Funktion selbst – wenn deine Funktion beispielsweise f(x)=x² ist, quadrierst du den x-Wert.
- Fläche berechnen: Multipliziere den Funktionswert (egal ob quadriert oder nicht, je nachdem, wie f definiert ist) mit der Breite Δx.
- Also: Fläche = f(ξ) × Δx, wobei ξ der jeweilige Punkt (Minimum oder Maximum) im Intervall ist.
- Aufsummieren: Addiere alle Flächen, um die Untersumme bzw. Obersumme zu erhalten.
Kurz: Multipliziere immer den Funktionswert (wie er in der Aufgabenstellung definiert ist) mit Δx.
Oh mein Gott, vielen Dank jetzt habe ich es verstanden Dank dir, vorallem wann man quadriert und wann nicht. Danke danke danke.