Wie bekommt man ein Kind zum Lernen?
Mein Patenkind ist kein schlechter Schüler. Er begreift recht schnell. In der Grundschule hat er mit nichts tun locker seine Einser geschrieben. Wenn er extrem schlecht war, hätte er fast die 2 als schlechtere Note bekommen. Ein oder zwei mal hat ihm ein Punkt auf die 1 gefehlt.
Er ist seit September in der 7. Klassen und um die Versetzung haben wir uns nie Gedanken machen müssen. Die schlechteste Note war bis jetzt immer eine 3. In Ausnahmefällen schreibt er auch mal eine 2.
Das Problem: Um mehr Freizeit zu haben, machte Hausaufgaben schon in den Pausen und auf dem Heimweg im Bus. Dementsprechend unordentlich sieht das Ganze auch aus. Lernen daheim nur unter Protest. Ich hab ihn letztens Wochenende (ein paar Tage vor einer Schulaufgabe) „gezwungen“ für 20 Minuten zu lernen. Resultat, er hat eine 1 geschrieben. Er hat sich zwar gefreut. Kam aber zu dem Schluss, der Aufwand ist es nicht wert. Die Note 3 ist für ihn vollkommen ausreichend.
Das Klassenkameraden, die stundenlang lernen müssen, bessere Noten schreiben, stört ihn nicht. Ein Belohnungssystem, dass sein Lehrer eingeführt hat, interessiert ihn nicht. Die Belohnungen (zum Beispiel Kinogutscheine zum Halbjahr oder Jahresende) findet er zwar Klasse. Ist für ihn die Anstrengung nicht wert.
Seine Eltern haben sogar mal eine Bestrafung wahr gemacht, dass er nicht zu einer Übernachtung darf, wenn er nicht lernt. Weil aber alle seine Freunde bei der Übernachtung waren und ihm langweilig war, hat er mal aus lauter Verzweiflung seine Schulbücher in die Hände genommen. Prompt Einser geschrieben in den folgenden 3 Tests.
Bein kompliziert gebrochen und Deswegen im Krankenhaus das Bett Hüten für 4 Wochen. Alle Tests eine eins, weil irgendwie muss man ja die Zeit einbringen.
Note 3 ist ja grundsätzlich nicht schlecht. Aber könnte halt mit kaum Aufwand deutlich besser sein.
Habt ihr Ideen?
Wir haben sogar schon Hochbegabtenförderung angedacht.
Es liegt aber tatsächlich anscheinend daran, das er lernen und Schule langweilig findet
3 Antworten
Eine 3 ist in meinen Augen okay, da muss man ihm als Eltern nichts verbieten. Wenn ihm eine 3 ausreicht und er keinen weiterführenden Ehrgeiz hat, dann ist das so. Das könnt ihr ihm auch nicht aufzwingen.
Entweder der Ehrgeiz kommt irgendwann von ihm oder nicht.
Klar ist eine 3 nicht schlecht. Das Ding ist aber, dass er eine 3 schreibt, wenn er absolut nichts lernt. Liest er sich den Stoff einmal durch, würde er eine 1 schreiben. Die Eltern lassen ihn mittlerweile. Sie haben resigniert. Er wird nicht geschimpft. Eine 3 ist eigentlich ok. Aber in seinem Fall überhaupt nicht befriedigend. Man muss leider sagen, dass er absolut faul ist, was die Schule betrifft. Er ist bis jetzt auf dem Gymnasium. Das Abi würde er nach dem jetzigen Stand locker schaffen.
Allerdings möchte er nach der 10 Klasse abgehen, weil er ja mit bestandener 10. Klasse am Gymnasium den Realschulabschluss hätte.
Selbst die Lehrer raten uns, ihn auf die Realschule zu tun, weil er das Abi ja nicht möchte.
Stand jetzt aus seiner Sicht: er möchte nicht studieren weil da müsste er mehr tun und hätte weniger Zeit für Freunde und Hobbys.
Er stiftet leider Freunde an, genauso zu „lernen“ wie er. Was zur Folge hat, das die im besten Fall eine 6 schreiben.
Er tut mir einfach nur leid. Ich denke in der 7. Klasse weiß es doch was er tut, da finde ich zwnag und Kritik für 3er einfach nur unangebracht.
Schon mal darüber nachgedacht, dass er es langweilig findet und keinen Sinn hinter dem Lernen sieht. Ich würde dir raten in ruhe zu lassen und keine sinnlosen bestrafungen oder zum lernen zu zwingen.
Meine Eltern haben jeden 3er im Zeugnis schlecht gemacht. Das Ergebnis war, daß ich in der Oberstufe gerade so durch gekommen bin und ich meinen Eltern, meine Noten im Studium garnicht sagen will.
Ich sage nicht, dass eine 3 Schlecht ist. Vor allem, weil ich zu den Schülern gehört habe, die für eine 3 mehrere Wochen stundenlang am Tag gelernt habe.
ihm fliegen gute Noten nur so zu. Und zu allem Übel belächelt er die guten Noten (also eine 1 oder 2)seiner Freunde mit dem Kommentar: „ dafür hätte ich nur 10 Minuten lernen müssen.“
Langsam fängt es sogar an, dass seine Freunde (die er seit dem Kindergarten kennt sich) deswegen nichts mehr mit ihm machen wollen.
Der arme. Lasst den einfach der macht das schon. Wegen ner 3 Freunde verbieten und dann wundern warum sie sich als erwachsene nie melden.
Ja dann hat das Nix mit seinen Noten zu tun. Dann soll er sich einfach benehmen und nicht seine Freunde auslachen.
Und das Risiko eingehen, dass seine Freunde (die er seit dem Kindergarten hat) ihm weglaufen, weil er sie wegen einer hart erarbeiteten 2 auslacht. Sein bester Freund sagt immer öfter Verabredungen ab. Er wird nicht mehr zu Geburtstagen eingeladen. Ihm wird gesagt, dass er ein Angeber ist.
Und letztes Wochenende sind 5 von 10 Freunden nicht zu seinem Geburtstag gekommen. Die Eltern erzählen, dass die Kinder nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
Er hat sogar einem Freund verweigert, ihm Mathe zu erklären weil er (mein Patenkind) sich nach der Schule nicht mit Schulstoff beschäftigen möchte.
Ich mache ihm keine Vorwürfe, dass er es nicht wollte. Insgeheim kann ich aber verstehen, dass sein Freund sauer ist.