Wie behält man IMMER emotionale Stabilität?
Wie schafft man es immer emotionale Stabilität zu behalten? Der Charakter Raymond Reddington aus der Serie "The Blacklist" ist selbst dann emotional ruhig, wenn geliebte Menschen per Waffe bedroht werden. Er selbst auch.
Klar das ist nur eine Serie, aber das gibt es doch bestimmt auch in Echt.
Muss man dafür ein Psychopath sein? Soziopath? Ist das genetisch bedingt?
Wie schafft man es immer und zu jeder Zeit emotional stabil zu bleiben.
Also so, dass man nicht traurig ist, nicht wütend ist, keine Angst hat usw.
So, dass man quasi unangreifbar ist für jeden und alles.
Wie schafft man das?
5 Antworten
Man differenziert zwischen Beruf und Privatleben. Im Beruf muss man oft emotional ruhig sein, z.B. als Notarzt, Feuerwehrmann, Rettungssanitäter, aber auch Erzieher, Lehrer, Verkäufer, Coach, Busfahrer etc. Viele Menschen werden mit provozierendem Verhalten von Kunden im weitesten Sinne konfrontiert und haben gelernt, sich davon zu distanzieren und ruhig zu bleiben. Stelle dir vor, der Notarzt würde bei jedem weinenden Elternteil, das ein verletzes Kind bringt, erstmal mitweinen!
Privat ist es anders, da sollte man sich mMn nicht emotional abkapseln und ruhig auch mal besonders nahestehenden Menschen Gefühle wie Angst, Trauer, Unsicherheit, Frust oder Wut zeigen. Wut natürlich möglichst nur, wenn man weiß, dass man damit keinen verunsichert.
Privat in heiklen Situationen kann man probieren, sich zu beherrschen. Vielen gelingt das in aktuen Gefahrensituationen auch.
Wenn jemand IMMER ruhig und "neutral", "sachlich" wäre, auch privat, obwohl er mir sehr nahesteht, fände ich das unheimlich und könnte diesem Menschen nicht komplett vertrauen, weil er mir einen großen Teil seines Selbst vorenthielte. Das würde ich nicht für förderlich für eine enge Beziehung halten, wobei ich nicht nur Paarbeziehungen sondern auch gute Freunde und enge Verwandte meine.
Man muss einfach mehr mit dem Kopf als dem Bauch (oder anderen Körperregionen) denken...
In emotional anstrengenden Berufen wie Altenpfleger lernt man das in der Ausbildung bis zu einem gewissen Grad. Auch Polizisten trainieren es, eine Situation eher zu deeskalieren als ausarten zu lassen...
Wenn man Zusammenhänge erkennt können sie einen nicht so einfach aus der Bahn werfen.
Bildung ist also auch ein guter Weg um vernünftig in stressigen Situationen sein zu können.
Und was in solchen Serien eher selten gezeigt wird ist die sogenannte Supervision. Das ist eine Art Therapie für Leute in anstrengenden Jobs... Nur weil man in der jeweiligen Situation den kühlen Kopf behält heißt das ja nicht, daß es einen nicht mitnimmt... Man reagiert halt nur zeitverzögert...
Immer und überall ist also kein Mensch emotional stabil. Schon garnicht Psychopathen...
warehouse14
Wenn man ganz frei ist von Wut und Trauer ist man nicht emotional stabil, sondern labil. Wenn nahe Familienangehörige sterben oder leiden, ist Wut und Trauer gesund und sie mobilisiert und fokussiert unsere inneren Kräfte. Man wirkt dann zwar erst mal gelassen, dafür kann man sich eine Woche später mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung krankschreiben lassen.
Am besten schafft man das also gar nicht, denn starke Emotionen wie Wut und Trauer gehören zu einem gesunden Seelenleben. Hobbypsychopath zu werden ist kein erfolgversprechendes Ziel.
In den man darin Untergehen will natürlich. Denn für was solltest du darin auf die Knie gehen können, wenn der Boden nicht dein Licht ist.
Genau.
Du musst halt alles schonmal oft genug durchlebt haben... Wenn du jede Scheiße gemeistert hast, wird dich nichts mehr emotional aus der Bahn werfen...