Wie alt könnte diese Tonscherbe sein?
Ich habe am Ufer der Donau den Henkel von einer Art Tongefäß gefunden. Die Bruchstellen sind schon stark vom Wasser abgerundet wie man auf den Bildern sieht. Wie alt könnte das sein und sollte ich die Scherbe vielleicht irgendwo abgeben wo man sich damit auskennt?
2 Antworten
Ich kann die Außenseite anhand der Photoqualität nicht richtig beurteilen. Sind das Reste einer grünen Glasur oder handelt es sich um eine graue Brennfarbe?
Generell sind auch Lesefunde meldepflichtig. Wo du Funde melden kannst, ist davon abhängig, wo du sie gefunden hast. Im Allgemeinen hat das zuständige Landesamt für Denkmalpflege eine entsprechende Stelle in jedem Bundesland, sofern vorhanden ist aber die zuständige Stadt- oder Kreisarchäologie der bessere Ansprechpartner. Wo an der Donau warst du denn unterwegs?
Die Aussagekraft von Lesefunden ist natürlich immer überschaubar und wie sehr man sich darüber freut, ist vom jeweiligen Personal abhängig, das ändert aber nichts an der Meldepflicht, auch wenn es sich wie hier um einen stark verschliffenen Flußfund handelt.
Auch die Stadtverwaltungen haben momentan in aller Regel ihre Gebäude für Besucher geschlossen.
Warum ich nach dem Fundort gefragt habe: 1. Die Fundregion erleichtert die Bestimmung. 2. Ich hätte dir unter anderem einen Ansprechpartner nennen können, da ich zumindest vermute, dass es sich um eine Region in Bayern handeln könnte.
Generell: Nachdem die Sache mit der Glasur geklärt ist (und ich meine, Reste einer hellen Innenglasur zu erkennen), ist das Stück relativ gut bestimmbar. Es gehört ins 18. oder 19. Jh., vermutlich war das mal eine große Schüssel.
Römisch oder vorgeschichtlich ist das Stück auf keinen Fall.
Es ist schwer zu bestimmen, nur anhand einer Scherbe. Kann 200 Jahre alt sein, oder auch 400 Jahre.
Abgeben, wo zu? Es ist nur eine aufgelesene Scherbe, ohne Fundzusammenhang. Hat keine wirkliche Aussagekraft.
Hätte da an dieser Stelle noch mehr gelegen, hätte man da von einem Befund sprechen können.
Es ist nur eine Scherbe, behalte sie.
Abgeben, wo zu? Es ist nur eine aufgelesene Scherbe, ohne Fundzusammenhang. Hat keine wirkliche Aussagekraft.
Und trotzdem ist es ein meldepflichtiger Fund. Die Entscheidung, welcher Lesefund relevant ist und welcher nicht, kann nicht dem Finder als Laien überlassen werden.
Auch Lesefunde haben eine Aussagekraft, auch wenn die nicht so groß ist wie bei einem Fund aus intaktem Fundzusammenhang.
Da ist schon was dran. Auf diesem Gebiet, habe ich leider einige male andere Erfahrungen machen müssen.
Ich weiß nun leider nicht, was du damit sagen möchtest.
Der Punkt ist doch der: Ein Laie findet etwas, das er nicht beurteilen kann. Damit fehlt ihm von vornherein das Wissen, um überhaupt beurteilen zu können, wie relevant ein Fund sein könnte.
Ob nun die zuständige Behörde Lesefunde begeistert aufnimmt oder nicht, ist v.a. eine Frage des Personals. Die Kollegen, die das Thema besser durchdenken, bringen für jeden Lesefund etwas Geduld auf, schlicht weil das Ablehnen bedeutungsarmer Lesefunde am Ende dazu führt, dass auch interessantere Lesefunde, die beispielsweise auf eine bislang unbekannte vorgeschichtliche Siedlung hindeuten können, nicht gemeldet werden.
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich in der Vergangenheit einige male ausgebremst wurde. Es wurde mir deutlich zu verstehen gegeben, die Sache nicht weiter zu verfolgen, also still halten.
Ich habe das dann so verstanden. Es gibt eine Zeit, da ist Archäologie erwünscht, und es gibt eine Zeit, da ist Archäologie nicht erwünscht.
Das ist das, was ich mit Kollegen meine, die sowas besser durchdenken. Die, die dich ausgebremst haben, gehören nicht dazu. Das heißt aber nicht, dass alle so denken.
Klar, es nervt, wenn dir einer einmal in der Woche primär neuzeitliche Scherben auf den Tisch kippt und sich freut wie Bolle. Aber wenn du die ignorierst, bringt er auch das Zeug nicht, das dich interessieren würde.
Insofern sollte man die Leute immer erstmal dazu animieren, ihren Kram zu melden, notfalls auch bei verschiedenen Stellen. Wenn´s das Landesamt nicht interessiert bei der Stadt- oder Kreisarchäologie, beim Kreisheimatpfleger oder dem lokalen Museum. Häufig genug fährt jeder davon eine andere Linie und man findet jemanden, der a) das Zeug aufnimmt und einem b) erklärt, was man da hat.
Hast ja Recht. hätte es eigentlich besser wissen müssen.
Nach all den Jahren Ehrenamtlicher Mitarbeit, und einer Vielzahl von Ausgrabungen die ich mitgemacht habe, habe ich ja auch eine Menge dazu gelernt.
Deshalb war ich so irritiert, als du das mit dem Melden so abgetan hast. Sowas kenn ich gar nicht von dir.
Danke! Sieht aus wir grüne Glasur würde ich sagen. Ist nur schon sehr aufgeraut. Wo genau möchte ich im Internet lieber nicht sagen, aber in der Gegend wird fast immer irgendwo gegraben. Kelten, Römer, alles mögliche. Normalerweise können kleine Sachen beim Museum abgegeben werden, aber ich ruf dann mal bei der Stadt an weil die jetzt bestimmt geschlossen haben wegen Corona und so.