Wie ängstlicher Hündin "Sitz" beibringen?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Entgegen vieler anderer Aussagen rate ich dringend dazu, weiter mit ihr zu arbeiten. Dadurch entsteht nämlich Vertrauen. Der Hund lernt, dass er sich Vorteile (Futter, Zuwendung) verschaffen kann, wenn er mit dir kooperiert. Das gibt ihm Sicherheit und diese schafft Vertrauen.

Zu deiner Frage: Bediene die Ängstlichkeit nicht. Indem du Rücksicht darauf nimmst, verstärkst du das ängstliche Verhalten, weil die Hündin das so versteht, als würde sie das richtig machen.

Zudem verunsicherst du sie durch besonders vorsichtiges Vorgehen erst recht, weil sie dich als unsicher und ängstlich wahrnimmt. Das wiederum macht sie erst recht ängstlich. Ihr Meideverhalten wird dadurch immer schlimmer statt besser.

Behandle sie einfach so, wie jeden anderen Hund auch. Wenn sie meidet, tu trotzdem, was du tun willst, ohne besonders auf sie einzureden oder sie zu streicheln. Beruhigungsversuche bewirken bei Angsthunden noch mehr Angst. Sie sind keine Kinder und können Trost nicht verstehen.

Heißt für das "Sitz": Leine sie an (ca. 1,5m lange Leine), damit sie nicht weglaufen kann. Nimm Futter in die Hand und zeige es ihr. Bleibe dabei aufrecht (!) stehen. Lass sie den ersten Futterbrocken einfach so fressen, nachdem sie ein wenig an deiner Hand gestupst hat.

Beim nächsten machst du die Hand mit dem Futter zu und bietest sie ihr immer wieder an. Sie wird möglicherweise zunehmend verunsichert reagieren, aber das beachtest du einfach nicht. Sag nichts dabei, wenn ihr Interesse an deiner Hand nachlässt, zeige ihr das Futter wieder. Du kannst dabei auffordernd mit der Zunge schnalzen. Folge ihr nicht, sondern bleibe ruhig stehen, so dass sie sich nur im Radius der Leine bewegen kann.

Irgendwann wird sie sich setzen, weil ihr nichts mehr anderes einfällt. Dann sag freundlich "Sitz!" und lass sie das Futter fressen. Danach lass' sie aufstehen und beginne das Spiel von Neuem. Die Abstände, bis sie sich setzt, werden bei jedem Mal kürzer werden.

Übe mindestens 5x am Stück mit ihr, dann kannst du sie ableinen und eine Pause machen. Nach einer halben Stunde probierst du es erneut. Wenn sie sich ganz schnell setzt, kannst du es beim nächsten Versuch anders machen, indem du erst "Sitz" sagst, wartest, bis sie sich gesetzt hat und dann fütterst.

Nichts beibringen!!! Zuerst muss Vertraue da sein!!! warum hat sie Angst??? nach 6 jahren( wie lange du sie eben hast) müsste doch schon eine Verbinndung da sein... habt ihr nen wald? Dann ge mit ihr auf streifzüge (an der leine!) und baut euch Höhlen, Hütten,... oder spielt das ihr vor was flüchtet und versteckt euch. macht dann ein picknick in der natur. schöne wiesenspaziergänge... Wnn ihr in der Stadt lebt ist es gut mal an die frische luft zu kommen... oder schlaft mal gemeinsam eng angekuschelt:-)

Jule59  29.03.2013, 13:54

und baut euch Höhlen, Hütten,... oder spielt das ihr vor was flüchtet und versteckt euch. macht dann ein picknick in der natur.

Dass es sich um einen Hund handelt und nicht um ein Kind hast du schon mitgekriegt :)?

baut euch Höhlen...

nachdem ihr vorher gemeinsam den Fuchs dort rausgejagt habt.

macht dann ein picknick...

...das ihr vorher selbst gemeinsam erlegt habt.

So wird das eher was für Hunde :) - was nicht heißt, dass man das tun sollte.

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Jedesmal, sobald sie sich von alleine hinsetzt "Sitz"sagen und sofort mit ruhiger Stimme oder eventuell mit einem Lekkerlie belohnen. Dies wäre zum Anfang eine Trainingsmöglichkkeit.

Beschäftige dich meer mit ihr biss sie dir richtig vertraut ( merkt man wenn der Hund immer zu dir kommt, sich sehr freut,...) dann versuche es noch mal. Mach es aber in langsamen schritten!

in dem einem Hundebuch, das ich gelesen habe, stand das sich alle Hunde hin setzen

Dass alle Hunde das machen, ist Wunschdenken, mehr nicht. Klar weicht ein ängstlicher Hund einer erhobenen, sich nähernden Hand aus.

Lasst diese Übung erst einmal sein und kümmert euch erstmal um eine brauchbare Vertrauensbasis. Wenn der Hund mit 6 Jahren noch nichts kann und Angst hat, habt ihr euch wohl einen echten Problemfall ins Haus geholt.

Birdy13 
Fragesteller
 29.03.2013, 08:53

Naja, wir haben sie auch erst seit Januar und vorher lebte sie ein Jahr auf der Straße,dann 5Jahre in Mallorca im Tierheim und dann noch mal 8Monate in Deutschland. Da ist es ja klar das sie kein Vertrauen zu Menschen hat, wie auch wenn man noch nie ein richtiges zu Hause hatte.

Sie Vertraut uns ja eigentlich gestern habe ich es noch mal probiert und sie hatte keine Angst! Aber hinsetzten tut sie sich trotzdem nicht:(

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Jule59  29.03.2013, 12:03

Wie soll Vertrauen entstehen, wenn nicht über gemeinsames Arbeiten? Hätscheln führt nur zu einer Verstärkung der Angst. Vorsichtiges Verhalten des Hundebesitzers ebenfalls.

Klare Ansagen und freundliches, aber konsequentes Verhalten geben Sicherheit. Und die schafft Vertrauen.

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Maro95  30.03.2013, 00:01
@Jule59

Wie soll Vertrauen entstehen, wenn nicht über gemeinsames Arbeiten?

Sicherlich nicht durch Methoden, die dem Hund Angst machen! Klar darf der Besitzer den Hund nicht völlig aufweichen. Ohne Rücksichtnahme sein "Erziehungsprogramm" durchzuziehen, kann aber ebenfalls mehr schaden als nützen.

@Birdy: Überschätz deinen Hunde nicht. Vertrauen aufzubauen dauert bei einer solchen Vorgeschichte eine Weile. Und wie gesagt, nicht bei allen Hunden funktioniert das mit der Sitzübung. Habt ihr denn bisher schon andere Übungen mit dem Hund gemacht?

Als Alternative kannst du deinen Hund mal beobachten und schauen, ob und wann er sich so hinsetzt. Mit ein bisschen Übung kann man dann das zufällige Hinsetzen des Hundes direkt mit einem "Sitz" versehen und ihm ein Leckerlie geben. Auf diese Weise kann man das Kommando auch konditionieren, nur dauert das unter Umständen etwas länger.

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