Wie 3D-Druck (FDM) versiegeln?


09.04.2025, 13:08

Weil sich manche User nicht gut vorstellen können, was ich genau da vor habe, habe ich das Teil schnell neu konstruiert. es muss nur noch gedruckt werden. So sieht es am Ende aus. :

6 Antworten

Du solltest mehr Aussenwände im Slicer einstellen. Dann wird es auch Wasserdicht.

Für Lebensmittel verwende ich PETG als Material.

Das kann eigendlich jeder Drucker. Ist aber etwas knifflig in den Einstellungen bis es funktioniert.


Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 14:26

PETG hatte ich mal, bin nicht damit zurecht gekommen.
Die Verwendung von PETG sieht der Hersteller für meinen Bresser aber auch nicht vor. Nach zwei, drei Tests habe ich die Rolle verschenkt.
Die Außenwände haben mit dem Problem leider nichts zutun.
Die Kolbenringe habe ich ja auch gedruckt. Ich habe so viele Außenwände, Schichten unten und oben eingestellt, dass das ganze Teil praktisch nur aus Außenwänden besteht. Es gibt keine Füllung.
Das Pflaumenmus ist aber auch bei den Ringen ins Material eingedrungen, zwischen die Layer gekrochen.

Ich habe gerade bei A... Zwei-komponenten Epoxid-Giessßharz bestellt. Ich hoffe, dass das dünnflüssig genug ist, dass ich es mit dem Pinsel auftragen kann.
Hab' Google gefragt und welches genommen, das in einem Testbericht gewonnen hat.

Danke für alle Antworten! Weil in die Rillen ja auch noch Kolbenringe müssen, hat sich Beschichten als zu kompliziert herausgestellt. Entweder passen die beschichteten Ringe später nicht mehr in die Rillen, oder ich habe zu viel Spiel und die Konstruktion wird nicht dicht genug.
Ich habe mich entschieden, das Ganze aus mehreren Teilen zusammenzusetzen und die Einzelteile aus einem antibarteriellen Kunststoff, einem Schneidbrett für die Küche, mit der CNC-Fräse zu fräsen. Zusammengehalten werden die Teile von einer Edelstahlschraube.
Weil das Teil nun zerlegbar ist, ist auch die Reinigung recht einfach.
Das Teil ist fertig, schon verwendet und es ist so dicht, wie das geplant war. Etwas von der Masse, die durch die Düse gepresst werden soll, schafft es bis zum zweiten Kolbenring, bereits der dritte Kolbenring bleibt sauber.
Die Stange, die den Koben in das Rohr drückt, ist beim ersten Versuch gebrochen. Ich habe die runde Stange durch eine sechseckige Stange ersetzt und die liegend gedruckt. Nun hält alles. Die Stange bleibt ebenfalls sauber.

Klingt nach einem spannenden Projekt – gerade bei Gebrauchsgegenständen lohnt sich der Blick auf eine saubere Versiegelung.

Für eine dauerhaft wasserfeste und möglichst geruchsfreie Versiegelung gibt es mehrere Ansätze:

Materialwahl: PETG oder ASA sind von Haus aus weniger saugfähig als PLA.

Schichtaufbau: Mehr Außenwände (4–6) und 100 % Infill reduzieren die Durchlässigkeit.

Beschichtung: Epoxidharz (lebensmittelecht, z. B. für Aquarien geeignet) versiegelt zuverlässig, erfordert aber sauberes Arbeiten und Handschuhe.

Mechanische Glättung: Schleifen, polieren und erst danach beschichten, um Mikrospalten zu schließen.

Wichtig ist, dass die Beschichtung das Bauteil komplett umhüllt – schon kleine unversiegelte Stellen können wieder Wasser einlassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Mein Kumpel machte da mal was mit transparentem Epoxidharz zum auftragen.

Das schien auch zu funktionieren, blätterte nicht ab und blieb klar.


Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 12:57

Hast Du das schon gesehen? Wie dickflüssig ist das? Ich brauche es so dünnflüssig wie Getränkesirup. Sobald es eher eine Paste ist, kann ich mein Ziel damit nicht erreichen.

IchDirk  09.04.2025, 13:01
@Chewpapa

In etwa wie frischer, angewärmter flüssiger Honig.

Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 13:06
@IchDirk

Klingt gut, könnte klappen.
Hast Du einen Namen für mich? Wie heißt das genau und gibt es wo?

IchDirk  09.04.2025, 13:09
@Chewpapa

Den hat er irgendwo im Internet bestellt - da ich selber so kein Interesse oder 3D mache, habe ich das nur mal bei ihm gesehen und gefragt, was er damit macht.

Er pinselt es damit ein und lässt es aushärten.

Er hat mir was von "versiegeln" erklärt, da sein Kunststoff nicht "dauerhaft wasserfest" ist und er eben dafür bei Youtube gesehen hat, wie ein User das gemacht hat und was er da aus Erfahrung empfiehlt.

Aber ich habe da nicht weiter nachgehakt.

Vielleicht suchst Du auch mal danach und findest da gute Infos.

Einen Heißluftfön sehe ich hier passender. Er schmilzt die obere Schicht leicht an und versiegelt diese und ergibt eine tolle glatte Oberfläche. Damit bleibst du beim verwendeten FDM ohne zusätzliche (giftige) Stoffe einzubringen.

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Hobby

Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 11:31

Danke! Die Heißluftpistole hab' ich. Das werde ich versuchen. Hoffentlich verformen sich die Bauteile dadurch nicht zu stark.
Aber ich fürchte, da, wo es Rillen im Material gibt, wird die Hitze nich an den richtigen Stellen ankommen. Die Kanten werden mir wegschmelzen.

tommgrinn  09.04.2025, 11:35
@Chewpapa

Wenn zu viel wegschmilzt hast du zu tolle drauf gehalten. Etwas schmelzen muss es aber, sonst funktioniert es ja nicht. Ganz filigrane Sachen geht damit nicht. Ich bin jetzt eher von Tassen/Schüssel artigen Sachen ausgegangen. Nutze die Hitze und brenn das Teil nicht ab indem du die Hitzeflamme da volle Kanne drauf hälst.

Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 11:44
@tommgrinn

Was mir im Moment durch den Kopf geht, hat Rillen, in die ein Ring eingesetzt wird. Weiter oben hab' ich's ausführlich erklärt.

tommgrinn  09.04.2025, 12:17
@Chewpapa

Kann ich mir schwer vorstellen. Ein Foto wäre hier hilfreicher gewesen. Aber du hast ja ein paar Vorschläge bekommen - einfach ein wenig herum experimentieren. Das ist ja bei jedem Model auch ein wenig anders. Am besten mehrere Teile drucken und dann ausprobieren.

Dennoch, für Lebensmittel würde ich solche Experimente eher nicht machen.

Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 12:21
@tommgrinn

Foto hab' ich nicht und die STL-Datei hab' ich aus Frust gelöscht. :-)
Ich war so niedergeschlagen, als ich gesehen habe, dass Pflaumenmus ins Material eingedrungen ist. Dass der 3D-Druck dermaßen porös ist, hatte ich nicht erwartet.

tommgrinn  09.04.2025, 12:39
@Chewpapa

Das tut mir leid zu hören. Es gibt übrigens spezielles Lebensmittelechtes Filament, falls du irgendwann noch einmal damit experimentieren möchtest:

filament lebensmittelecht - Google Suche

Ganz generell ist aber Filament nicht Wasserfest. Es kann aufquellen und ist daher für flüssige Sachen nicht so gut geeignet.

Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 12:55
@tommgrinn

An dieser Stelle hab' ich kein Problem.
Also kurz, aber ausführlich erklärt:
Das Teil ist ein Kolben, der u.a. Pflaumenmus aus einer Edelstahl-Tortenspritze durch eine Düse presst. Der Originalkolben ist an den Wänden nicht dicht genug.
Ich fülle also Pflaumenmus ein und setze den Kolben oben auf, dann presse ich das Pflaumenmus durch die Düse in den Berliner.
Konstruktionsbedingt kann die Presse nie ganz leer werden. Pflaumenmus, das mit dem Kolben in Berührung gekommen ist, kommt nei in einen Berliner, bleibt immer in dr Spritze. Am Ende wird die Spritze gereinigt, das Pflaumenmus, das in der Spritze zurückgeblieben ist, das mit dem Kolben in berührung gekommen ist, wird entsorgt.
Das PLA quillt auich nicht so stark auf, dass es nach der Benutzung nicht mehr in den Zylinder passen würde.
Ich verwende weißes PLA. Mein Probel ist, dass ich nach der Benutzung in dem weißen PLA Blasen von rotem Pflaumenmus gesehen habe, das ins Material eingedrungen ist. Hätte ich das einfach nur oberflächlich gereinigt und weggelegt, wäre da jetzt Schimmel.
Weil der Oroginalkolben aber so schlecht ist, will ich das Teil noch einmal herstellen. Damit das sinnvoll ist, muss ich verhindern, dass Pflaumenmus zwischen die Layer kriechen kann.
Die kritische Stelle beim Versiegeln der Oberfläche werden die Nuten, in denen die Kolbenringe sitzen. Auch da dürfen keine Poren sein, die Kolbenringe mussen passgenau sitzen und sie sollen noch in die Nut passen.
Die Kolbenringe müssen natürlich auch versiegelt werden.
Ohne die Versiegelung hat der Kolben genau so funktioniert, wie erwartet. Ich hab' einfach das Prinzip verwendet, wie es bei Benzinmotoren angewendet wird. Da müssen die Kolben ja an der Zylinderwand auch dicht sein.

tommgrinn  09.04.2025, 13:27
@Chewpapa

Klingt nach einem spannenden Projekt! Aber da sehe ich in der Tat Schwierigkeiten mit der Passgenauigkeit. Also ich würde es dennoch mal mit dem Heißluftfön probieren aber ich hätte da die gleichen Befürchtungen bezüglich Verzug wie du.

Vielleicht fällt dir aber noch eine Konstruktive Anpassung ein, womit du das Problem vielleicht umgehen/optimieren kannst? Ich lasse solche Projekte oft einfach ein paar Nachmittage ruhen und denke immer mal drüber nach. Vielleicht kannst du Gleitschienen einbauen, das Teil aus mehreren Teilen zusammen stecken und durch gewisse Druckrichtungen die Dichtheit erhöhen oder z.B. einen Teil aus konventionellen Sachen herstellen und dann nur den komplizierteren Teil drucken? Oder vielleicht ein Teil des Kaputt gegangenen Teils wiederverwenden?

Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 13:35
@tommgrinn

Den Funktionstest hat die Konstruktion ja schon hinter sich. Das klappt mit den drei Kolbenringen, bei denen der Spalt um jeweils 120° versetzt ist, ganz perfekt. Das Konzept kenne ich noch aus der Lehre. Ich stamme aus Eisenach, hab' in den 1960ern im Motorenbau am Band gestanden und mit Motoren für den Wartburg zusammengebaut. :-) Die Konstruktion ist ja auch schon wieder fertig, muss ich nur noch drucken. Mein Bresser braucht dafür einige Stunden. Da möchte ich dann nicht nach der ersten Verwendung wegwerfen müssen.

tommgrinn  09.04.2025, 14:37
@Chewpapa

Ich meinte ja nicht, dass deine Konstruktion schlecht ist. Nur ob man Teile davon durch andere Materialien ersetzen kann (indem man es noch modularer aufbaut). Beim Trabbi kam man ja deshalb auch auf die Idee Presspappe zu verwenden, was ihm in den Anfangsjahren durch den Leichtbau einige Erfolge bei Rennen einbrachte. Ich denke genau so kreativ wie damals musst jetzt auch wieder denken. Was könntest du alternativ verwenden, um das Material bzw. den Teil des Bauteiles was dir noch Kopfzerbrechen bereitet auszutauschen?

Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen!

Chewpapa 
Beitragsersteller
 09.04.2025, 14:47
@tommgrinn

Danke für's Daumen drücken.
Wenn ich eine Drehbank hätte, würde ich das Teil aus Aluminium drehen. Hab' ich aber nicht.

Was ich habe ist ein kleiner 3D-Drucker von Bresser. Das Teil, das es mal bei Aldi gab. Ich hab's nur bei Conrad gekauft.
Dann hab' ich noch eine kleine CNC-Fräse, das war's.
Realisieren kann ich die Konstruktion nur mit dem 3D-Drucker. Es muss ja passen.
Ich habe hier den Tipp bekommen, das Teil mit Epoxid-Gießharz zu versiegeln. Das Harz hab' ich gerade gekauft. Mal sehen, wie das wird.
Wenn das nicht gut genug wird, drucke ich das nur als Muster, fertige davon mit Silikon eine Gießform an, die von einer Sperrholzkonstruktion gestützt wird, und versuche das Teil komplett aus Gießharz zu gießen.
Das Kästchen aus Sperrholz fertigt meine CNC-Fräse an.

SimpLerFik  09.04.2025, 11:30

Ein Heißluftföhn macht keine glatte Oberfläche...

Oh mein Gott...

tommgrinn  09.04.2025, 11:32
@SimpLerFik

Wenn du volle Lotte drauf hälst und es verbrennst dann ist die Oberfläche tod, ja. 🤣😂🤣

Man sollte schon mit etwas Gefühl, Geduld und Vorsicht an die Sache heran gehen.

SimpLerFik  09.04.2025, 11:43
@tommgrinn

Ist meiner Meinung nach zu ungenau und wenn man nicht aufpasst dann hat man keine glatte Oberfläche und ein verformtes Objekt