Werden wir Menschen immer dümmer? Gibt es Berichte darüber?

Ich glaube, das kommt, weil den Leuten in der Schule nicht mehr soviel abverlangt wird, wie früher, als noch nicht 2/3 oder mehr der Schüler Abitur (sehr häufig mit Eins Komma irgendwas) gemacht haben.

Beim (Privat-) Fernsehen bin ich mir nicht sicher, ob es Ursache oder Folge der allgemeinen Verblödung ist.

Es gibt zum einen den Flynn-Effekt. Eine umfangreiche Studie von 1984, welche aussagt, dass der durchschnittliche IQ von Menschen in Industrienationen stetig zunehmend ist.

Es gibt andere Theorien wie die vom Zellbiologen Gerald Crabtree, der sagt, dass der Selektionsdruck beim Menschen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, sodass auch weniger intelligente Menschen zunehmend höhere Fortpflanzungschancen haben und sich dadurch eine genetische Verdummung ausbreiten wird.

2018 wurde schließlich auch festgestellt, dass der oben erwähnte Flynn-Effekt stagnieren würde.

https://www.deutschlandfunk.de/labor-stagnierender-flynn-effekt-die-menschen-werden-duemmer-100.html#:~:text=Stagnierender%20Flynn%2DEffekt-,Die%20Menschen%20werden%20d%C3%BCmmer,und%20wie%20wird%20sie%20gemessen

Dabei muss man verschiedene Faktoren berücksichtigen.

1. Der Umfang an Lerninhalten - bspw. in einem Studienfach - sind heute deutlich umfangreicher als früher, da logischerweise auch mehr Wissen in einzelnen Fachbereichen vorhanden ist, welches aber in kürzerer Zeit vermittelt werden soll um "ökonomisch" zu sein. An einer Universität lernt man heute also nicht immer das Denken an sich, sondern eher das Funktionieren in einem Fachbereich.
2. Das spiegelt sich auch auf dem Arbeitsmarkt wieder, wo immer höhere Grade der Spezialisierung gefordert sind, aber keine Allrounder. Bestimmte Dienstleistungen werden oft einfach extern eingekauft, statt sie sich selbst anzueignen.
3. Der zunehmende Einfluss von Digitalisierung und anderer Technologien wie AI ist immer noch Gegenstand der Forschung. Fakt ist das der Mensch sehr anpassungsfähig ist und unser Gehirn natürlicherweise dazu tendiert Energie einzusparen, wann immer es kann ;)
4. Durch soziale Netze und hohe Versorgungsstandards in Wohlstandsgesellschaften ist man auch zunehmend weniger mit "Problemen" konfrontiert. Letzten Endes ist das Gehirn auch ein Apart zur Problembewältigung, dass nicht in der selben Form beansprucht werden muss.

Hirnforscher haben auch unlängst festgestellt das unser Gehirn - entgegen der gängigen Beschreibung - eben kein "Muskel" ist und dementsprechend auch nicht durch Zwang trainiert werden kann. Dadurch fördert man bestenfalls die eigene Disziplin. Vielmehr werden bestimmte Botenstoffe im Gehirn freigesetzt welche die Bildung neuronaler Verbindungen begünstigen, wenn man "Freude" verspürt, etwas neues zu lernen.

Das heißt im Umkehrschluss, wenn wir zunehmend eine Gesellschaft von effizienten "Legebatterien" aufbauen und mehr Inselbegabte fördern, die aber bloß nicht über den eigenen Tellerrand hinwegsehen dürfen, könnte sowas auch in eine dystopische, "freudlose" Zukunft führen und die allgemeine Intelligenz vermindern.

Es gibt im Internet ein paar Artikel, die das unterstreichen könnten. Allerdings genügt dafür auch meine alltägliche Beobachtung.

Die Menschen werden - zunehmend bereitwilliger - immer dümmer.

Hm..., hängt etwas davon ab, was man als dumm bezeichnet.

Was mir auffällt ist die allgemeine Lebensfremde. Keiner kriegt mehr irgendwas gebacken im Alltag. Das Verständnis für Zusammenhänge ist weg. Keiner rafft mehr warum etwas so ist, wie es ist und was getan werden müsste, damit sich etwas zum Guten ändert. Null Plan. Null Ahnung.

Aber das Abi mit Bravour gemeistert und 10 Diplome in irgendwas.
Oder 'nen fetten BMW vor dem Haus, 5 x die Woche ins Gym für einen gestählten Body und keinen Plan, wie's weiter gehen soll, ohne dass man der Familie auf'm Geldsäckel liegt.

Es gibt den sogenannten Flynn-Effekt, nach dem der IQ über Jahrzehnte gestiegen ist. Seit etwa 15 Jahren scheint er wieder zu sinken. Weshalb das so ist, ist umstritten. Viele machen die digitalen Medien dafür verantwortlich. Kürzlich las ich aber ein Interview mit einer Intelligenzforscherin, die lediglich sagte, der IQ steige nicht mehr.