Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

16 Antworten

Hallo loveadidaas

Kurz gefasst lautet die Antwort auf Deine Frage: Verliere nie das Ziel aus den Augen!

Beispielsweise ergab mal eine Umfrage, dass sich ein Drittel der Internetnutzer beim Surfen sehr häufig von Bannern, Pop-ups oder blinkenden Bildern so stark ablenken lässt, dass sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verlieren.

Nun geht es in Deinem Bibelzitat allerdings um mehr, als nur um eine sinnvolle Internetnutzung.

Wenn man jedoch Jesu Aussage besser zu verstehen will, sollte man sich kurz erinnern, wie das Pflügen in biblischer Zeit praktisch so ablief:

Der Bauer nahm einen leichten Holzpflug auf die Schulter und marschiert damit zu seinem Feld. Dort angekommen holt er seine Ochsen zusammen, spannt sie ins Joch und treibt sie mit einem Stachelstock an.

Die Metallspitze des Pflugs bohrt sich in den steinigen Boden. Der Pflug wendet die Erde nicht um, sondern reißt sie nur auf; dabei entsteht eine flache Furche.

Auf dem unebenen Boden ist zudem das Laufen gar nicht so leicht, und der Bauer hat Mühe, gerade Furchen zu ziehen. Er darf auf keinen Fall nach hinten schauen, sonst kommt er aus der Bahn. Er muss außerdem innerhalb der Grenzmarkierungen bleiben und sein kleines Stück Land möglichst gut nutzen.

Er muss sich also sehr auf seine Arbeit konzentrieren.

Und jetzt zitiere ich Dir Deinen Text (der in den Zusammenhang von Lukas 9:57 bis 62 gehört) aus der Gute Nachricht Bibel:

Die Übersetzer haben der Textpassage dort eine Überschrift hinzugefügt und die lautet:
Jüngerschaft ohne Wenn und Aber

Und der Vers 62: „Jesus sagte zu ihm: »Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, den kann Gott nicht gebrauchen, wenn er jetzt seine Herrschaft aufrichten will.“

Warum kann Gott einen solchen nicht gebrauchen?

Nun - es geht ja in der Veranschaulichung mit dem Pflug um (je nach Übersetzung) „das Reich Gottes“ bzw. um „Gottes Herrschaft“ - und jeder Bibelkenner weiß, dass es dann und dort auch um das ewige Leben geht.

Und genau daran hat die Bibel -- und besonders Jesus Christus einige „Zugangs-Bedingungen“ geknüpft!

Einige zähle ich Dir hier auf:

  • Lernen: „Dies bedeutet ewiges Leben, dass sie [Christen] fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus. . . (Johannes 17:3)
  • Handeln: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ (Matthäus 7:21)
  • Lebensweg und Lebensweise: „In der Tat, zu diesem Lauf wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt. (1. Petrus 2:21)

Schon angesichts dieser kleinen Auswahl muss uns als Christen klar werden: Wenn unser christlicher Lebensweg und -wandel mehr sein soll als nur ein Aushängeschild, dann müssen wir uns auf diesen Weg konzentrieren.

Was Jesus Christus uns also - Dir und mir - vermitteln will, liegt auf der Hand: So lobenswert es auch ist, „beim Pflügen zu helfen,“ so sollte daraus keine reine Pflichtübung werden.

Sehr treffend hat das einmal der König David seinem Sohn Salomo eingeprägt (auf den auch Jesus öfter Bezug nimmt):

Er sagte:

„Und du, Sạlomo, mein Sohn, erkenne den Gott deines Vaters, und diene ihm mit ungeteiltem Herzen und einer Seele voller Lust; denn Jehova erforscht alle Herzen, und jede Neigung der Gedanken bemerkt er. Wenn du ihn suchst, wird er sich von dir finden lassen; wenn du ihn aber verlässt, wird er dich für immer verwerfen.“  (1. Chronika 28:9)

Und diese ganz grundsätzliche Einstellung haben weder Jesus noch sein Vater je geändert.

Deshalb also sollten wir uns merken: „Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückschaut, den kann Gott nicht gebrauchen, wenn er jetzt seine Herrschaft aufrichten will.“


Ich hoffe sehr, dass Dir das etwas weiterhilft.

Als Ergänzung und Hintergrund - wenn Du möchtest - enthält auch die Antwort auf diese Frage

http://www.gutefrage.net/frage/was-erwartet-gott-von-den-menschen#answer19373907

einige Denkanstöße.



Interpretationssache. Ich würde sagen: Wenn man etwas Neues, Kreatives schaffen will (Hand an den Pflug legen)und sich dabei mit seiner Vergangenheit identifiziert (zurück schauen) wird keinen Erfolg haben (nicht ins Reich Gottes kommen).

Der "Trick", die Vergangenheit loszuwerden besteht in der Vergebung. Aber das steht nicht im Zitat.

Wer eine Tätigkeit ausübt, sollte seine volle Konzentration auf diese Arbeit lenken.

Wer sich in dieser heutigen Welt entschließt, sich für das Reich Gottes (seine Herrschaft - das kommende Königreich Jesu Christi) und die Verkündigung dieser guten Botschaft einzusetzen, muß nach vorne schauen, auch wenn Härten oder Schwierigkeiten auftreten. Nach diesem alten, vergehenden System mit seinen durchaus vorhandenen Annehmlichkeiten zurück zu schauen, lenkt von diesem Ziel ab, die Furchen werden krumm und der Boden wird nicht ausreichend bearbeitet.

Das Motto für wahre Christen lautet: "drum vorwärts, ihr Christen, in dieser bösen Zeit, verkündet die Botschaft Jehovas weit und breit". So sagt es ein Lied, das von einem unter dem längst ausgelöschten Hitler-Regime verfolgten Zeugen Jehovas im KZ gedichtet wurde. Das gilt immer noch, jetzt erst Recht!

Wer sein Leben nach Gottes Willen umkrempelt,soll es auch ganz tun und nicht auf das alte schauen.(Alte Götter oder Gesetzwidriges Verhalten)

Liebe Unchained, dein Hinweis darauf, dass die Vergebung der "Trick" sei, den Blick beim Pflügen nicht mehr zurück werfen zu müssen, gehört zum Wertvollsten, was ich in langer Zeit gelesen habe. Im Grunde ergibt sich das auch direkt aus dem Vater Unser. Wer in diesem Bewusstsein lebt ("seinen Acker bestellt") ohne zurückschauen zu müssen, verwirklicht das Reich Gottes. Fast schon so nebenbei. Du hast recht. Vergeben, Lieben und Pflügen ("Den Acker bestellen") ist der Universalschlüssel der Lebenslehre Jesu. Das Reich Gottes ist ein erfülltes Leben. Danke für deinen wunderbaren Beitrag. Dein "Trick" könnte von Jesus selbst stammen. Ich wünsche dir einen wundervollen Tag und segne dich! :-)