Wer hat Erfahrung mit Antidepressiva?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde erst mal zum Psychiater gehen um eine fachlich fundierte Diagnose zu erhalten. Ob du eine Depression hast und welchen Schweregrad sie aufweist kann dir nur eine Fachperson beantworten, Selbstdiagnosen sind nicht möglich.

Abhängig vom Schweregrad (falls du eine Depression im medizinischen Sinne hast) wird dann die Behandlungsstrategie festgelegt. Bei leichten Depressionen machen chemische Antidepressiva meist (nicht immer) wenig Sinn. Ihre Wirksamkeit ist unter diesen Umständen schlecht und die Nebenwirkungen meist schlimmer als die Beschwerden.

Bei leichten Depressionen wird oft das pflanzliche Antidepressivum Johanniskraut (Trockenextrakt) verwendet. Die Dosis wird langsam gesteigert und sollte am Ende um die ca. 900mg betragen. Ein bekanntes Präparat ist z.B. Laif. Wie bei chemischen Antidepressiva auch muss Johanniskraut täglich eingenommen werden und die Wirkung ergibt sich erst nach 2-4 Wochen.

Zudem gibt es diverse Studien die belegen, dass regelmässiger Sport (insbesondere Ausdauersport) bei leichten Depressionen eine stark antidepressive Wirkung haben kann. Empfohlen wird langsam aufzubauen bis man mind. 3-4 Trainingseinheiten an jeweils 20-30min absolvieren kann.

Bei mittelschweren und schweren Depressionen hingegen sind chemische Antidepressiva fast unabdingbar. Meist werden dazu Präparate aus der Gruppe der SSRI und SNRI verwendet. Hier provisorisch Mal ne Übersicht über sämtliche Antidepressiva und andere Medikamente die bei Depressionen zum Einsatz kommen.

Doch nochmals: Wende dich für eine zuverlässige Diagnose an eine Fachperson.

Kurdensohn401  01.02.2021, 14:05

Nimmst du eigentlich auch AD's?

0

Antidepressiva machen es ganz oft nur schlimmer. Sie wirken angstlösend, antriebsteigernd und stimmungsaufhellend. Kann aber ganz schnell auch in die Hose gehen und den Antrieb in die falsche Richtung lenken. Dazu wirken sie bei jedem anders, haben eine Menge von Nebenwirkungen und schaden der Leber.

Nicht jedes psychische Problem sollte gleich mit Tabletten behandelt werden, da der Knackpunkt oft nicht mit Arztneistoffen zu behandeln ist sondern mit anderen Therapieformen die wesentlich angenehmer für den Körper und auch für die Seele sind, wie zum Beispiel Ergotherapie.

Davon ab halte ich von Psychologen auch nicht sonderlich viel, da sie letztendlich nach dem Studium handeln und oft das menschliche übersehen. Nicht jeder Fall ist gleich und kann mit der selben Lösungsstrategie gelöst werden. Sie ballern dir letztendlich nur ihre Meinung in den Kopf. Viel ratsamer ist es Kontakt zu Menschen suchen die dich als Mensch sehen und nicht als Problem oder Job. Da hilft das Zuhören viel mehr.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das Zeug macht dick lies dir die Nebenwirkung durch. Lass es. Nur wenn du Suizidgedanken hast würde ich da hin gehen. Ehrlich gesagt hab ich mich danach schlechter als besser gefühlt. Man nimmt dich nicht ernst. Es wird quasi einem vermittelt das in Afrika Kinder verhungern und du mit deinen "lächerlichen Problemchen" zum Psychologen rennst. Das deine Symptome normal wären (Schlafstörung etc.). Also ich bin nur an Kackärzte geraten. Die Bitte eine Arznei zu erhalten die nicht fett macht, wurde ignoriert obwohl es sogar mal von der Hausärztin auf einer Überweisung vermerkt wurde. Wenn man geweint hat, würde man genervt aus dem Zimmer gebeten, damit man eine Runde ums Haus laufen sollte und dann könne man ja wieder kommen. Man will ja kein Mitleid oder aufmerksamkeit erhalten, aber ein bisschen feingefühl erwartet man als Patientin schon. Ich kam mir wie in einem Polizeiverhöhr vor, wo man ständig seine Aussage widerholen musste. So als ob man dir nicht glaubt. Vielleicht hatte ich auch einfach nur pech. Viel Kraft wünsch ich dir.

Ich nehme Antidepressiva seit einigen Jahren. Die ersten Jahre haben sie super gewirkt allerdings hat die Wirkung in den letzten Jahren ein wenig nachgelassen. Allerdings habe ich schwere Depressionen. Ich habe auf jeden Fall mehr Antrieb dadurch und weine auch nicht mehr so viel. Die ersten Jahre habe ich mich dadurch super gefühlt. Einige behaupten dass sie abhängig machen, aber es ist nicht so. Das sagen auch die Ärzte, dass sie nicht abhängig machen. Es ist aber eindeutig bewiesen worden, dass Sport noch besser wirksam sein soll als Antidepressiva. Wenn du dich regelmässig bewegst und dich gut/richtig ernährst, kannst du die Symptome mildern. Zudem solltest du auch deine Schilddrüsenwerte überprüfen lassen denn auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine Depression auslösen.

Also ich nehme schon seit ein paar Jahren Antidepressiva wegen einer Angststörung/Zwangsstörung/depressive Phase (keine Depression). Mir haben sie in akuten Phasen sehr geholfen (dazwischen nehme ich so geringe Dosen wie möglich).

Jede psychische Krankheit hat auch eine körperliche Komponente, die die Antidepressiva beeinflussen. Nur kann man halt auch Nebenwirkungen davon haben.

Ich habe das Glück und haben bei meinem Medikament keine Nebenwirkungen. Ich hatte aber dazwischen auch noch andere Medikamente, bei denen ich welche hatte. Die schlimmste war Gewichtszunahme (einmal als Nebenwirkung und zum Teil auch aus psychischen Gründen). Ich nehme dieses Medikament schon seit über 3 Jahren nicht mehr, das Gewicht ist aber geblieben. Zwar leide ich nun unter meinem Gewicht, aber dennoch bereue ich die Medikamente nicht. Es war für mich das richtige.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele den Sinn hinter Antidepressiva nicht verstehen. Sie verstehen die Situation nicht, in der man steckt. Ich persönlich habe es auch nicht verstanden, bis ich in ein so einer Situation war.

Antidepressiva haben leider einen schlechten Ruf. Unbeteiligte raten meist davon ab. Aber wenn man erkältet ist, nimmt man auch Medikamente und keiner sagt was. Aber bei psychischen Problemen soll man keine nehmen? Ich persönlich sehe das Problem darin, dass noch zu viele psychische Problem nicht als Krankheit ansehen. Man soll sich "zusammenreißen", obwohl man das nicht kann. Ich vergleiche meine Krankheit deshalb mit einem gebrochenen Bein. Nur mein Bein ist im Kopf.

Es spricht nichts dagegen, mal zum Psychiater zu gehen und sich beim Fachmann zu informieren. Je nach Schweregrad und Symptomen müssen es nicht immer gleich Antidepressiva sein. Man versucht sowieso mit möglichst wenig Medikamenten auszukommen. Aber ein Psychiater ist sicher hilfreich und es spricht nichts dagegen sich in einer schwierigen Situation Hilfe zu holen. Ich würde dir also zumindest empfehlen, einfach mal mit einem Arzt darüber zu reden. Ich sehe es nicht als Zeitverschwendung. Medikamente können in solche Situation wirklich helfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung