Wer gewinnt die Wette/ Pakt bei Faust?
Warum gewinnt keiner die Wette im ersten Teil? und ich bin jetzt bisschen durcheinander im zweiten Teil stirbt Faust also müsste Mephisto die Wette gewonnen haben aber Gott meint "er ist erlöst"? wer hat nun die Wette zwischen Faust und Mephisto gewonnen und wer hat den pakt zwischen gott und Mephisto gewonnen? ich mein fasut hat es am ende eingesehen das er was falsch gemacht hat oder?
danke im voraus
1 Antwort
Es geht ja um die Wette, ob Faust jemals durch das, was Mephisto ihm bieten kann, Zufriedenheit erlangt:
Werd ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen,
So sei es gleich um mich getan!
Kannst du mich schmeichelnd je belügen,
Daß ich mir selbst gefallen mag,
Kannst du mich mit Genuß betrügen –
Das sei für mich der letzte Tag!
Die Wette biet ich!
Werd ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!
Am Ende von Teil II sagt er es tatsächlich, Mephisto freut sich schon, weil er das buchstäblich nimmt, Faust aber meint ja nicht die reale Zeit, sondern das, was er in seiner Zukunftsvision sieht, ein freies Volk auf dem von ihm geschaffenen Land:
Solch ein Gewimmel möcht' ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn.
Zum Augenblicke dürft' ich sagen:Verweile doch, du bist so schön!
Es kann die Spur von meinen Erdetagen
Nicht in Äonen untergehn. –
Im Vorgefühl von solchem hohen Glück
Genieß' ich jetzt den höchsten Augenblick.:
Mephisto verliert die Wette, denn es ihm nicht gelungen, Faust irgendwann im ganzen Leben das zu bieten, worum es in der Wette geht: Glück und Zufriedenheit. Lies nach, was er ihm alles an Ablenkung bieten möchte; überleg, was er bis zu Fausts Ende alles versucht hat.
Und natürlich ergibt sich daraus automatisch, dass Mephisto auch die anfängliche Wette mit Gott verloren hat, da es ihm ja nicht gelungen ist, Gottes "treuesten Knecht" vom "rechten Wege" abzubringen, der ist nämlich, sich nicht mit irdischen Vergnügungen zufrieden zu geben: "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen".
Jawohl, darum geht es: Glück und Zufriedenheit im Sinne von irdischen Vergnügungen, von Genuss. "Staub soll er fressen und das mit Lust!" sagte Mephisto im "Prolog im Himmel". Soweit hat er Faust nie gebracht.
Gott sagt's ihm ja voraus:
...steh beschämt, wenn du bekennen musst:
Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange,
Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.
und das heißt jetzt?