Wer baut die zuverlässigsten 90er Jahre Autos?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Toyota 53%
Mercedes 24%
andere..zum Beispiel.. 24%
Honda 0%
Mazda 0%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Mercedes

Aus meiner eigenen und langjährigen Erfahrung bin ich mit Mercedes sehr zufrieden - ich fahre meinen unverwüstlichen Mercedes C180 Classic Automatik der Serie W202 (276.600 Kilometer) noch immer und hatte nie wirklich ernsthafte Probleme, keine Panne und keine großartigen Reparaturen. Habe den vor Jahren gebraucht gekauft, mir liegt vom Vorbesitzer auch alles ab Bestellung usw. vor, große Reparaturen hat er nie gehabt. Ein super tolles, sparsames und robustes Fahrzeug. Alle Besitzer, die ich kenne, sind genauso zufrieden wie ich und alle haben ihre W202 lang behalten bzw. fahren sie auch immer noch.

https://www.youtube.com/watch?v=lwQ2oImNkdY

Jetzt beginnt der "Grüne" zwar langsam an drei Stellen zu rosten, aber nach 25 Jahren (Erstzulassung 17. April 1997) darf er das auch - und ich bin immer noch zufrieden. Andere Mercedes der 90er sind auch sehr robust, der Rost ist meist das einzige Problem. Wollte die Kiste eigentlich gar nicht so lang fahren, aber der geht einfach nicht kaputt und ich brauche kein Auto, das alle cool finden, sondern eines, das fährt.

Das heißt aber nicht, dass andere Fahrzeuge der 90er per se schlechter sind. Auch Ford, Opel und VAG haben zuverlässige Benziner und Diesel verbaut, Franzosen ebenfalls - Peugeot und Citroen hatten ab Ende der 80er allgemein enorm an Qualität gewonnen und Renaults sind motortechnisch schon immer relativ robust gewesen - vor allem der Renault R-19 (ein Freund von mir hatte drei Stück davon) war sehr solide und ist heute noch zuverlässig, wenn man auf ihn aufpasst.

Mein Bruder fährt einen 1998er Audi A4 1,6-Liter mit 100 PS. Der schwächelt zwar langsam und ich traue diesem Vehikel nicht mehr über den Weg, der fliegt beim TÜV-Termin im Juli raus ... aber der Audi war jahrelang ein treuer Begleiter. Motor und Getriebe sind immer noch ordentlich, aber der Rest ist jetzt einfach alt geworden - mit 280.000 Kilometern ist das okay, da kann keiner meckern. Ein Freund von mir hatte einen 1995er Passat 1.9 TDI mit 110 PS, der hat 500.000 Kilometer gepackt.

Im Umkehrschluss sind aber Japaner nicht automatisch besser. Klar ist so ein Toyota Corolla, Mazda 626, Mitsubishi Galant, Subaru Legacy oder Nissan Primera zuverlässig, aber "besser" als irgendein solides, ordentlich behandeltes und halbwegs gewartetes Produkt irgendeines Euro-Herstellers ist er auch nicht. Das ist ein Mythos aus den Zeiten der ADAC-Pannenstatistik, der sich bis heute hält. Auch französische Autos können durchaus lang halten, wenn man drauf aufpasst - tun halt viele nicht, aber so ein Citroen Xantia oder Peugeot 406 ist technisch immer gut gewesen.

Abstand halten würde ich trotz allen Fanboys, die vom Reihensechszylinder schwärmen und sich die Fahrzeuge schönreden, einzig von BMWs der 90er und das auch aus eigener Erfahrung. Technisch sind die zwar bis auf vereinzelte Motoren (M40 mit Zahnriemen- und Nockenwellenprobleme, tds-Diesel mit gerissenen Zylinderköpfen in Serie) sehr solide und erreichen auch problemlos 250.000 Kilometer und noch deutlich mehr, aber die Peripherie ist unglaublich zickig, was im Alltag sehr nervig ist. Ersatzteile sind teils gar nicht mehr oder nur über "BMW Classic" zu unmöglichen Preisen lieferbar, BMW-Händler sind meist arrogant und inkompetent. Mein E38 ging gerade noch so, mein E39 hingegen war eine rollende Katastrophe - und beide Autos waren sehr gepflegte, immer gut behandelte und beim ordentlichen Händler lückenlos gewartete Exemplare mit unterdurchschnittlichen Laufleistungen gewesen. Mit meinem 1993er Ford Mondeo war ich deutlich zufriedener, die Maschine war standfest und der Rest auch sehr passabel.

https://www.youtube.com/watch?v=P_9jX_3ep54

Grenzwertig war zuweilen bei Opel und VW die Verarbeitung (Lopéz-Effekt), die Aggregate aber waren immer solide. Chronische Schwachstellen wie die oft siffende Wasserpumpe bei Opel, die rissfreudigen Zahnriemen bei Ford (Escort ab 1990!) oder die wenig haltbaren Automatikgetriebe von VW und Audi muss man im Auge behalten, aber die meisten Autos aus der Zeit waren okay.

Ob ich allerdings einen Lada Samara oder Ähnliches kaufen würde ... nein, eher nicht. Der war tatsächlich wenig zuverlässig, was aber auch mehr an der allgemein schludrigen Verarbeitung lag inklusive der meist chaotischen Bordelektrik. Der deutsche Importeur hat an den Neufahrzeugen intensiv Hand angelegt und musste die Ladas seinerzeit umfangreich nachbessern, damit sie deutschen Kunden überhaupt ansatzweise zugemutet werden konnten ... aber gut wurden sie dennoch nicht, es wurden nur die gröbsten Fehler beseitigt.

Toyota

...und auch Honda.

Toyota

Toyota und Honda.

Mercedes

Ich bin selber nicht ganz so gut mit Autos vertraut, aber die von meinem Familien Mitgliedern sind alle schon ziemlich alt und laufen immer noch. Ein Kumpel von uns hat sogar ne S Klasse die schon einige Jahre aufm Buckel hat und der läuft wie ne eins. Mercedes hat seinen Ruf zurecht :)