Wenn man länger im Knast war, hat man dann noch eine Chance einen Job zu finden?
Angenommen man hat wirklich mehrere Jahre im Gefängnis verbracht, würden irgendwelche Arbeitgeber einen dann noch akzeptieren? Egal wo man sich bewirbt wird das doch zu einem Problem. Im Gefängnis gibt es zwar auch Jobs, aber das ist ja nach der Entlassung irrelevant. Überall bewerben sich viele, und ich denke mal vorbestrafte Leute werden als erstes aussortiert... Seh ich das falsch oder ist da was dran?
4 Antworten
Ok um dir aus 1. Hand zu helfen weil hier lauter unqualifizierte Antworten sind.
Ich war wegen schweren Raub zu 4 Jahren verurteilt davon habe ich 3 Jahre abgebüßt und wegen guter Führung dann entlassen.
Ich suche nun seit 6 Jahren einen Job, trotz guten Abschluss und 2 erlernte Berufe.
Ich habe über 8000 Bewerbungen und an dutzenden Maßnahmen für Wiedereingliederung in einem Beruf teilgenommen.
Nichts keine Chance. Das Führungszeugnis ist heutzutage auch wenn es nicht relevant ist wie : Sicherheitsberufe, Banken etc. Wie die Anforderung Deutsch in Wort und Schrift zu einer Grundvoraussetzung geworden.
Auch wenn es nicht in der Jobausdchreibung dabei steht, wir spätestens bei einer Einstellung in einem Aufwasch zu Bankdaten eben auch der Leumund gefragt.
Verweigert man diese ( was dein gutes Recht ist) gehen die Arbeitgeber einfach von schlimmsten aus und stellen lieber jemand anderen ein.
Also nein kaum noch eine Chance ohne Vitamin A-Z .
Ich hab die beachissenste Berufe probiert "Reinigung , Trafik, Tankstelle.. " keine Chance.
Grüße
Beamter kannste jedenfalls nicht mehr werden. Da muss man ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Am ehesten wirst noch in Kleinbetrieben Chancen haben.
Stell dir vor, du hast als Arbeitgeber die Auswahl zwischen einem Vorbestraften und einem unbescholtenen Bürger, wie würdest du reagieren. Theoretisch darf der Vorbestrafte nicht anders behandelt werden, praktisch wird es aber passieren.
Wenn jemand eine Haftstrafe vin mehreren Jahren bekommen hat, kann man davon ausgehen, dass es sich um ein schwerwiegendes Verbrechen handelte. Entweder hat es mit Gewalt zu tun, dann möchte man als Chef diese Person vermutlich nicht in seiner Nähe haben (man muss dieser Person vielleicht mal kündigen ohne Angst zu haben, danach erschlagen zu werden) oder es hat was mit Raub, schwerem Betrug zu tun. Das ist bei einer Bank z.B. nicht gerne gesehen.
Es gibt Branchen, wo die Chance auf Arbeit größer ist. Handwerk, produzierendes Gewerbe suchen oft ungelernte Mitarbeiter. Das Gehalt ist dementsprechend sehr niedrig.
Richtig, man hat seine Strafe bekommen und ist wieder Teil der Gesellschaft. Aber das Recht einzufordern, wird sich als schwierig herausstellen. Die Rückfallgefahr ist hoch, vor allem, wenn die Person unqualifizierte Jobs annehmen muss, in denen sie nicht glücklich ist. Verstehen kann ich beide Seiten, Arbeitgeber wie straffällig gewordener Arbeitnehmer. Diese Person sollte trotzdem alles versuchen, sich und der Gesellschaft zu zeigen, dass sie einen Neuanfang sucht und die kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen hat. Die ersten Jahre werden sicher hart.
Klar ist da was dran. Ich kenne mich zwar in de Gewerbe nicht aus, aber bei einigen Handwerksjobs hat man da vielleicht noch am ehesten eine Chance, aber auch da ist es bestimmt nicht ganz einfach.
Aber in Deutschland ist das Ziel einer solchen Strafe, dass diese Person eben nicht mehr gefährlich ist.