Weltethos Kritik?
Im Religionsunterricht ging es bei uns letztens um den Welt Ethos.
Eine seiner Regeln spricht von der "Partnerschaftlichkeit zwischen Mann und Frau"
Positiv interpretiert, von dem Respekt der Sexualität, heißt, man soll niemanden missbrauchen etc.
Was denkt ihr, entstammt diese Regel ursprünglich einem homophoben Gedanken oder besagt er tatsächlich nur, dass Sexualität nicht missbraucht werden soll, im Sinne von Missbrauch und nicht im Sinne von Homosexualität?
2 Antworten
Weltethos - Hans Küng
- Verpflichtung auf eine Kultur der Gewaltlosigkeit und der Ehrfurcht vor allem Leben,
- Verpflichtung auf eine Kultur der Solidarität und eine gerechte Wirtschaftsordnung,
- Verpflichtung auf eine Kultur der Toleranz und ein Leben in Wahrhaftigkeit,
- Verpflichtung auf eine Kultur der Gleichberechtigung und die Partnerschaft von Mann und Frau.
Die Ablehnung von Vergewaltigung/Mißbrauch ist aber in dem allgemeinen Kategoriebegriff "Gewaltlosigkeit" implementiert.
In der Tat wird hier explizit von "Mann und Frau" gesprochen - Homosexualität könnte man aber der Kategorie "Toleranz" zuordnen.
Hans Küng ist aber Katholik - der katholische Glaube geht, weiterhin auch heute noch, von der Partnerschaft (Ehe) zwischen Mann und Frau aus - die Ehe ist ein Sakrament.
Der Weltethos ist ja auch ein Kompromiss, von dem man meint, daß alle Religionen und Kulturen sich mindestens darauf verständigen können - auf die Anerkennung oder Gleichstellung der Homosexualität kann man sich aber nicht universell einigen.
Von "homophob", im heute verstandenen Sinne, zu sprechen, ist daher unangebracht.
Der Weltethos ist auch nicht auf alle Ewigkeit in Stein gemeißelt - er kann aktualisiert werden; das ist z. B. im Hinblick auf Naturschutz und Nachhaltigkeit 2018 geschehen.
Hallo
Der Begriff Weltethos wurde von Hans Küng geprägt. Es geht darum, ethische Prinzipien zu finden, die allen Weltanschauungen und Religionen der Welt gemeinsam sind. Und eines dieser Prinzipien ist eben diese Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Geschlechtern, die sich ausweiten lässt auf jede Begegnung mit einem Anderen, der mir zunächst fremd sein mag. Mit Sexualität oder sexueller Ausrichtung hat der Begriff überhaupt nichts zu tun.
LG