Welches Land hat das demokratischste Wahlsystem?

5 Antworten

Demokratie -> Demokratia -> Herrschaft des Staatsvolkes
Bei der eigentlichen Definition ist eine Demokratie unmöglich, kann nur in kleinen Gemeinden/Dörfern genutzt werden aber wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass das heutige Verständnis das richtige wäre!

In Deutschland haben wir eine indirekte Demokratie (repräsentativen Demokratie), in der Türkei hast du eine direkte Demokratie. Du kannst also davon ausgehen, das jeder, der eine direkte Demokratie von einer Diktatur nicht unterscheiden kann, nicht weiß, worüber er spricht (ich sage das weil gleich ein paar User kommen und Unsinn verbreiten werden). In der BRD gibt es deshalb keinen Volksentscheid, in Hessen und Bayern gibt es diesen hingegen/würde es geben, in der Türkei ist diese sogar Pflicht und hier sind auch wirklich die >50%/Mehrheit notwendig, sonst fällt es ins Wasser (die Mehrheit muss ja sagen). 

In erster Linie geht es nur darum, das die Mehrheit gehört wird. Bedeutet +50% der Wähler müssen eine Partei wählen, damit diese im Interesse der Mehrheit regieren kann. 
Bei der Bundestagswahl 2013 hat die CDU mit der CSU etwa 20 Millionen Stimmen erhalten, rund 60/61 Millionen durften wählen, waren somit Wahlberechtigt und das ist bei +-82 Millionen Einwohnern (musst die unter 18 abziehen) nicht im Ansatz die 50%.

Ich denke, dass das in anderen Ländern nicht anders sein wird, mit wenigen Ausnahme, wie der Türkei, wo Erdogan alleine schon 50% erhalten hat (dort sind auch mehr zur Wahl gegangen als hier).

In Schweden hat die stärkste Partei auch +-30% der Stimmen erhalten, in Polen in etwa so wie bei uns, in Russland deutlich über 50%, usw. usf.
Böse Zungen werden dann keine Argumente haben und sagen, das die Wahlen manipuliert wurden oder man im Wahllokal bedroht wurde, weil diese einfach keine Gegenargumente haben, welche Sinn ergeben.

Ahzmandius  13.05.2017, 17:22

In der Praxis funktioniert gerade die Demokratie in kleinen Gruppen nicht:

Demokratie heißt "Herrschaft des Volkes" und nicht "Herrschaft der Mehrheit" -> ein wesentlicher Punkt der Demokratie ist der sog. Minderheitenschutz, der gerade in kleineren Gruppen so gut wie niemals gewährleistet wird.

In erster Linie geht es nur darum, das die Mehrheit gehört wird.
Bedeutet +50% der Wähler müssen eine Partei wählen, damit diese im
Interesse der Mehrheit regieren kann. 

Gerade das stimmt nicht:

a)In D. wird nach dem Verhältnisswahlrecht gewählt, so dass es eben nicht "Winner takes it all'" heißen kann.

b)Demokratie besteht aus drei Säulen Legislative; Exekutive; Judikative, was in gewissen Maße den Minderheitenschutz gewährleistet.

Die Vorstellung einer Demokratie ist aber tatsächlich ein ideal angestrebter Zustand, der überigens nicht immer wünschenswert ist bwz. nicht immer zum idealen Ergebnis führt.

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muhamedba  13.05.2017, 18:20
@Ahzmandius

In der Praxis funktioniert gerade die Demokratie in kleinen Gruppen nicht:

Demokratie: Demos = Dorf + kratein = herrschen
"Ein sich selbst beherrschendes Dorf"

Demokratie heißt "Herrschaft des Volkes" und nicht "Herrschaft der Mehrheit"

Warum gehen wir dann zur Wahl? Weil wir wissen wollen, was die Minderheit gerne hätte?

ein wesentlicher Punkt der Demokratie ist der sog. Minderheitenschutz,
der gerade in kleineren Gruppen so gut wie niemals gewährleistet wird.

Minderheitenschutz hat nichts mit Demokratie zu tun. Dies ist ein Zusatz in einer Verfassung und wird in jedem Land anders geregelt. Minderheitenkonflikte führten dazu, das Reglungen eingebaut wurden, in die Verfassung, damit es endlich Ruhe gibt. Das ist keine 50 Jahre her und hat nichts, aber wirklich nicht im Ansatz etwas mit Demokratie zu tun.

a)In D. wird nach dem Verhältnisswahlrecht gewählt, so dass es eben nicht "Winner takes it all'" heißen kann.

Heißt es aber

b)Demokratie besteht aus drei Säulen Legislative; Exekutive; Judikative,
was in gewissen Maße den Minderheitenschutz gewährleistet.

Die Gewaltentrennung gibt es in jeder Demokratie, um die Machtbalance zu verteilen. Die USA ist eine Demokratie und Deutschland auch aber diese unterscheiden sich gewaltig. Auch das schützt keine Minderheiten...

Die Vorstellung einer Demokratie ist aber tatsächlich ein ideal
angestrebter Zustand, der überigens nicht immer wünschenswert ist bwz.
nicht immer zum idealen Ergebnis führt.

Im Grunde weißt du, das ich recht habe aber du willst es einfach nicht akzeptieren und so etwas wäre dann Realitätsverlust.

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barfussjim  13.05.2017, 19:41

"Demokratie" auf türkische Art.. LOL ;-)

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Das alte Griechenland. In Athen wurden die Abgeordneten ausgelost. 

Hei, yse4yse4, schlichte Antwort: Wir ~~ die Mischung aus Persönlichkeits- und Verhältniswahl bewirkt, dass sich um die 95 Prozent der Wähler im Parlament repräsentiert finden - und zwar auch in Form eines persönlichen im heimatlichen Wahlkreis nominierten Abgeordneten. Und so. Grüße!