Welcher Lehrer kennt ein noch keine 30 Jahre altes Ergebnis schulpädagogischer Forschung, das er als wirklich hilfreich erfahren hat?

1 Antwort

In der Pubertät wird etwa die Hälfte der Synapsen des Großhirns "zurückgebaut". Die übrigen werden verstärkt und die Hüllen der Nervenbahnen werden verstärkt. Der Abbau der Synapsen verringert die Lernfähigkeit und die Zunahme der weißen Substanz erhöht die "Denkgeschwindigkeit". Insgesamt führt dies zu einer Abnahme des Energiebedarfs des Gehirns. Aus Sicht der natürlichen Entwicklung muß das Ziel des adulten Menschen nicht auf das Lernen sondern auf die Fortpflanzung ausgerichtet sein. Ein energieverzehrendes Gehirn ist da nur hinderlich. Ob es eine adulte Neurogenese gibt, wird angezweifelt. Synapsen werden aber auch noch nach der Pubertät gebildet.

Diese Zusammenhänge sind, meiner Kenntnis nach, seit etwa 25 Jahren bekannt, aber trotzdem größtenteils bei Lehrern und Erziehern noch unbekannt.

Nicht das größte Gehirn ist das leistungsfähigste sondern das Hirn mit der für die Anforderungen am besten angepassten Struktur. Die Hirngröße des Homo sapiens scheint seit der Steinzeit abgenommen zu haben. Es wird vermutet, dass dies auf Grund der einfacheren Lebensbedingungen stattgefunden hat. Das Hirn ist das relativ zu seiner Größe energieverzehrenste Organ des Menschen. Es scheint aber kaum Menschen zu geben, die versuchen durch Denksportaufgaben abzunehmen.

Not-read-error: Die von mir dagestellte Information stammt nicht aus schulpädagogischer Forschung sondern aus der Forschung der Neurologen. Nachdem der augenblickliche bayerische Kultusminister Physik aber als Orchideenfach bezeichnet hat (er selbst hat altgriechisch gelernt) muß man sich darüber nicht wundern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.