Welcher Campingkocher?

6 Antworten

So eine Bushbox funktioniert schon, bedeutet aber immer auch eine Gefahr. In trockenen Monaten ist das nicht so ohne, und selbst, wenn Du das alles korrekt machts und sicher betreibst wirst Du immer unter dem Verdacht stehen, Waldbrände auszulösen. Für Touren in Gegenden, in denen man Brennstoff nachkaufen kann, würde ich das nicht machen, auch wenn es romantischer ist.

Der Trangia ist schon Klasse, vor allem weil er den Heizwert des Spiritus gut ausnutzt. Die doppelwandige Konstruktion ist sehr hilfreich. Außerdem kann am Trangia nichts kaputt gehen. Wenn Du die Original Trangia Spiritus-Flaschen mit den Drehverschluß nutzt, läuft da auch nichts aus. Was ich negativ finde (da kann der Kocher aber nichts dafür): Spiritus wird vermehrt mit Bitrex versetzt, einem Bitterstoff, um ihn untrinkbar zu machen. Das Zeug ist so widerlich: wenn Du etwas Spiritus an den Händen hattest und Dir dann Essen zubereitest, schmeckt das Essen bitter.

Ich selbst bin ein Fan von Benzin-Kochern. Mein Hauptkocher ist der MSR Whisperlite. Für kleine Touren habe ich einen Optimus Svea.

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Allerdings sind Benzinkocher etwas wartungsintensiver. Man muß sie vorheizen, und das mache ich mit Spiritus. Dadurch habe ich keinen Ruß am Kocher. Als Sprit nehme ich Aspen 4T, aber Tankstellensprit geht notfalls auch.

Waldmensch70  20.10.2023, 17:35

Ich kann auch Reinbenzin (als Reinigungsbenzin in Drogeriemärkten erhältlich) empfehlen. Tankstellensprit rußt und verstopft schneller die Düse.

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Brennspiritus (Bio-Ethanol ist nicht Anderes) hat lange nicht den Brennwert von Gas oder Benzin.

Eine Trangia-Füllung reicht gerade einmal um eine kleine Portion (z.B. Nudelsuppe 0,5-0,9 l) zum Kochen zu bringen und eine Weile zu köcheln. – Wenn das Wetter passt und wenn Du nicht nur den Brenner allein in irgend etwas Anderem sondern wirklich das Kochsystem von Trangia mit dafür optimiertem Windschutz und Töpfen verwendest. Also den Trangia 27 oder den etwas größeren Trangia 25.

Und auch da ist es schon fummelig, wenn Du nach dem Aufkochen erstmal den Topf entfernen und über der offenen, flackernden Flamme am Reduzierdeckel herumfummeln musst, um die Flamme zum "köcheln auf kleiner Flamme" einzustellen.

Diese ganze "Trangia-Brenner in Bushox"-Geschichte ist "Bushcraft-Romantik", die aber bei realen Touren wo Du auf eine entsprechende Menge Essen und heisses Wasser angewiesen bist und darauf nicht den halben Abend warten willst schnell an ihre Grenzen stößt. Das ist nur etwas für "mal am Sonntag Nachmittag zwei Tassen Tee zu kochen, ohne Zeitdruck". Nichts für "ich war den Tag auf Tour und habe jetzt richtig Hunger und brauche zudem 2 Liter abgekochtes Wasser für die Wasserflaschen und vielleicht noch zwei große Becher Tee".

Und ja, ich spreche aus Erfahrung. Ist aber wirklich so, auch wenn ich selber den Trangia als "gemütlichen Kocher für Kleinigkeiten" gerne mag, wenn ich Zeit habe und es nicht drauf ankommt.

Dann auf Tour lieber einen Gaskocher, der auch mehr als zwei Tassen Wasser in erträglicher Zeit heiss bekommt und bei dem es bei nasskaltem Wetter kein Problem ist, da zwei Portionen Nudeln mit Soße aufzukochen und 5-10 Minuten köcheln zu lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs

Objektiv am sinnvollsten sind kompakte Gaskocher mit Schraubverschluss. Die findest du an jeder Tankstelle, sind sofort einsetzbar und dazu noch sehr sicher. Außerdem günstig und super leicht. Aber du hast recht, dass ist total unromantisch.

man kein trockenes Holz findet

Das ist kein Problem. Trockenes Holz hängt über dem Boden oder man nimmt abgestorbene Äste die an Bäumen hängen. Aber muss man dann auch lust drauf haben. Wenn man mittags mal was warm machen will ist das jedesmal ein riesen Akt. Der Gaskocher steht In sekundem.

Gewicht mit dem spiritus und die Gefahr mit der flüssigkeit und der unsichtbaren Flamme

Das ist halt die Sache... Vor allem das Gewicht. Du musst das Zeug mitschleppen. Wäre mir auch zu viel

Ich hab immer einen Gaskocher dabei, und wenn man dann mal abends cool grillen will geht man an eine offizielle feuerstelle. In schweden liegt da ja teilweise sogar das holz kostenlos bereit.

Dass du von Gaskartuschen wegkommen möchtest, halte ich für richtig. Gas hat zwar einen hohen Brennwert, das Kochen geht also zügig, aber du bist auf Kartuschen deines Fabrikates angewiesen und hast das Müllproblem mit den leeren Kartuschen.

Die Bushbox ist ja eigentlich nur ein zusammensetzbarer Blechkasten für ein kleines Holzfeuer, auf den man seinen Topf zum Kochen stellen kann. Also nicht viel mehr eine transportable offene Feuerstelle. Du musst die gleichen Sicherheitsvorkehrungen treffen wie bei einem ganz normalen Lagerfeuer. Deswegen habe ich mich für die Bushbox bislang nicht begeistern können.

Ein Holzvergaser ist die ausgefeilte Form eines Hobo-Ofens (große Konservendose mit Luftlöchern). So etwas gibt es, wie du gesehen hast, auch mit Einsätzen, in die der Brenner eines Trangia passt. Das wäre m. E. eine ganz gute Lösung für dich.

Ich bin in Lappland mit dem klassischen Trangia-Sturmkocher ganz gut gefahren. Mit der Spiritus-Flamme gab es keine Probleme. Nach ein paar Minuten flackert das Flämmchen auch ganz lustig, ist also keineswegs unsichtbar. Der Trangia ist auch im Zelteingang einsetzbar (nur bei offenem Zelteingang, versteht sich!). Wenn du nach Schweden fährst, kauf den Spiritus dort. Er hat einen höheren Brennwert als der deutsche. Die Plastikflaschen sind dicht und mit zwei Litern pro Nase kommt ihr schon ziemlich weit. Es gibt ja auch spezielle Brennstoff-Aluflaschen, die sind auch gut. Jedenfalls meine. :-)

Wenn es Wetter und Vegetation zugelassen haben, dann haben wir auf offenem Feuer (Feuerstelle aus Steinen) gekocht, meistens mit Birkenholz. Das ging auch bei feuchter Witterung, wenn es nicht gerade aus Kübeln geschüttet hat.

Hi kimmixjkm,

ein Trangia-Spiritus-Kocher eignet sich sehr gut für Outdoor-Aktivitäten. Dieser ist sehr leicht und sehr kompakt. Ein weiterer Vorteil ist, das du Spiritus oder Bioethanol häufiger in Läden kaufen kannst. Zudem geht in einer verschlossenen Flasche kein Ethanol verloren im Gegensatz zu Gaskatuschen, wo immer etwas Gas entweichen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung