welchen kilometerstand sollte ein motorrad haben?

2 Antworten

Taylorpicker hat es eigentlich schon richtig gesagt. So pauschal kann man das beim Motorrad nicht sagen, beim Auto übrigens auch nicht. Das ganze hängt in erster Linie von dem Verhältnis aus Hubraum, Drehzahl und Leistung ab. Ich denke mal ich kann dir das am besten anhand von Beispielen erklären:

Wenn du dich mal bei den Motorrädern umguckst, wirst du feststellen, dass sich die PS Zahlen, die aus einem bestimmten Hubraum herausgeholt werden, sehr stark unterscheiden. Nehmen wir zum Beispiel mal die 600er Hubraum Klasse. Eine Maschine wie die alte Honda Transalp 600 hat einen Zweizylinder V Motor mit 600ccm. Die leistet 50 PS und dreht mit maximal 8000 Umdrehungen pro Minute. Das heißt bei dieser Drehzahl rennen die Kolben 16000 mal pro Minute hoch und runter. Das ist schon nicht ohne, man muss sich mal vorstellen was da schon für Kräfte auftreten. Allerdings ist das Rezept für lange Lebensdauer: Viel Hubraum, weniger PS und niedrigere Drehzahl. Dementsprechend ist durch die relativ moderaten Kräfte die dort Wirken der Verschleiß nicht sehr ausgeprägt. Und das trifft vor allem Auf Maschinen wie Reise Enduros (z.B. die Transalp), auf Tourer und Chopper Maschinen zu. Die stecken problemlos 50000 Kilometer und auch sehr viel mehr weg. Langstreckentourer mit mehr als 1000ccm schaffen auch locker 100000 Kilometer. 

Als Gegenbeispiel bringe dann mal die Suzuki GSXR 600, ebenfalls aus der 600er Klasse wie die Transalp. Die GSXR hat einen 4 Zylinder Reihenmotor mit 600ccm. Diese Maschine leistet allerdings 125 PS und dreht mit maximal 16000 Umdrehungen Pro Minute. Das heißt dass die Kolben bei der Drehzahl 32000 mal pro Minute auf und ab gehen, sprich 533 mal pro Sekunde. (Zur Erinnerung: Das ist mehr als doppelt soviel Leistung und die doppelte Drezahl wie bei der Transalp, aber aus dem selben Hubraum) Und da ist natürlich klar, dass die Kräfte die dort wirken wesentlich höher sind als z.B. bei der Transalp. Daher ist der Verschleiß bei solchen hochgezüchteten Motoren dementsprechend höher. Sportler, Sporttourer oder Supersportler würde ich aus dem Grund nicht mit mehr als 20000 Kilometern kaufen. Diese Motoren bekommen aufgrund der höheren Belastungen bei 40000 Kilometern oft schon die ersten Probleme.

Man kann aber pauschal sagen, je hochgezüchteter der Motor ist, sprich je mehr PS man aus dem Hubraum rausqetscht, desto kürzer ist sein Leben. 

Ich hoffe das ganze hat dir wenigstens ein bisschen weitergeholfen. Du musst nun sehen unter welche kathegorei das Motorrad fällt das du haben möchtest.

drhouse1992  22.03.2011, 18:24

Sorry, ich meine natürlich "Kathegorie". Den letzten Satz hab ich kurz vor Ablauf der Änderungszeit noch schnell druntergehämmert, daher der Tippfehler! ^^

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Das kann man nicht pauschal sagen. In der Regel halten Motoren unso länger, je mehr Zylinder sie haben und je größer sie sind, weil sie dann weniger gefordert werden.  

Bei einem 1-Zylinder sehe ich die Grenze bei etwa 80.000km. Danach muß er sehr wahrscheinlich eine komplette Revision haben.

2-Zylindermotoren halten durchaus bis 130.000 km. Allerdings gibt es bereits hier eine weite Streuung. So habe ich 2 Honda NTV mit 122.000 km und 89.000 km. Beide laufen wie am ersten Tag und brauchen kaum Öl. Laufleistungen von über 300.000 km sind mir bekannt. Auch manche Boxermotoren sind praktisch unverwüstlich.

Für einen 4-Zylinder sind 100.000 eigentlich nix. Voraussetzung ist natürlich (wie bei allen Motoren), daß sie anständig behandelt werden. Vor allem Drehzahlorgien bei kaltem Motor sind sehr verschleißfördernd. Von den BMW-4-Zylindern sind Laufleistungen von über 400.000 km bekannt. Das sind dann aber auch Langstreckenmaschinen.  

Interessanter als der km-Stand ist für mich immer der Zustand eines Motorrades. Wenn man weiß, wo man hingucken muß, sieht man schnell, ob da einer am Werk war, der etwas davon versteht oder ein Gewaltschrauber am Werk war.

War jetzt vielleicht nicht die Antwort, die du erwartest, aber vielleicht hilft dir das ja auch weiter.