Welchen Berufsweg/Studium/Beruf muss ich ausüben, um später meinen autistischen Sohn gut betreuen zu können?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Fernidar,

Ich antworte Dir als Studentin im 3.Sem. Soziale Arbeit, und Fachkraft in einer Sozialtherapeut.Einr. für psych. Behinderungen.

Deine Haltung ist ehrenwert,Wow!

Im Studium haben wir Videos geschaut, wie beh.Menschen um Werkstätten herum kommen, durch z.B. das Persönliche Budget und Betreuung der Eltern.

Ich würde deine berufl. Zukunft darauf ausrichten, viel Zeit zu haben für Verwaltung und Organisation, die dir Hilfemassnahmen ermöglichen für Deinen Sohn.

Und dir Kontakt anbahnen zu Raul von Krauthausen. Er gründete die DenkFabrik Sozialhelden in Berlin, und setzt sich für Menschenrechte ein und berät mit seinem Team alle fragende Pflegeverantwortliche...mega gut auf dem Gebiet!

Ansonsten bist du bestimmt auch gut beraten durch Gesprächskreise für Autisten und Angehörige in örtlichen Familienbildungsstätten od VHS.

Zukunft schmieden soll Bock machen und ist nie auf einen Rat hin fertig... Mit meinen autist.Klienten im psych. Kontext ist wichtig ihre Sprache zu verstehen, und Heilpädagogen tüfteln jeden Tag daran, wie mit Ihnen ein Dialog entsteht. Das hat viel mehr mit Empathie zu tun, als mit Profession, was du als Mama ja am besten erfüllst. Ich mach mir eher Sorgen, wenn Angehörige finanziell nicht mehr unterstützen können...z.B. nach Tod im Alter, da behin. Menschen eben nicht viel Geld wegsparen dürfen und der Staat das Geld einbehält für Werkstätten.

So und nun hoff ich das hier hilft a bissle...Alles Gute und viel Freude miteinander, dieses Werk ist einmalig was du mit Sohn beschreibst...Gruß FilileVinJo

Wow, Respekt für deine Sichtweise, die ich als sehr sozial und aufopfernd empfinde.

Erlaube mir eine kurze Einschätzung dazu: Ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist, seinen Beruf auf die spätere Betreuung seines eigenen Kindes auszurichten. Ich glaube, dass du dein Kind am besten betreust, wenn du selbst ausgeglichen und erfüllt bist – im Beruf, in der Liebe, im Sport, in deiner Freizeit und in deinem sozialen Umfeld. Nur, wenn du selbst „Spirit“, Glück und Erfüllung erfährst, kannst du dies auch weitergeben.

In der Folge stellt sich für mich die Frage: Willst du dich weiterbilden, weil dich die soziale Arbeit wirklich interessiert, oder ist das für dich eine reine Nutzen-Rechnung, um damit dein Kind bestmöglich zu betreuen?

Trifft die zuletzt genannte Variante zu, ist das zwar ehrenwert, allerdings läufst du Gefahr, dass dir bei der anstrengenden Betreuung deines Sohnes über die Jahre die Kräfte ausgehen.

Um auf deine Frage zurückzukommen: Wahrscheinlich ist der Beruf der Heilerziehungspflegerin geeignet, um dich gut auf die bevorstehende Zeit vorzubereiten.

Den Bachelor für soziale Arbeit halte ich für ziemlich theoretisch. Er beschäftigt sich eben auch viel mit der Verwaltung der sozialen Arbeit – quasi aus der Sicht von Jugendämtern oder freien Trägern. Wieviel Nützliches du daraus dann für deine spätere, „operative“ Arbeit ziehen kannst, bleibt fraglich.

Cassiopeia73  17.01.2021, 23:54

Super Antwort, hätte ich nicht besser schreiben können👍

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Fernidar94 
Fragesteller
 18.01.2021, 21:10
@Cassiopeia73

Ja, der Berufsweg war sowieso mein Ziel/Wunsch. Nur zeitlich wird die Ausbildung eben versetzt sein, da die Betreuung nicht immer gewährleistet ist. Danke für deine Antwort!

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